17. Dezember 1924 – DDE (2024)

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Einzelnummer 10 Goldpfennige

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Nummer 350
Mittwoch, den 12. Dezember 1924. 187. Jahrgang

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ſiädter
8 Nationalbs

Parteiführer beim Reichspräfidenten.

Europa am Abgrund.
Drohende Wolken am politiſchen Horizont. Der Führer der
Deutſchen in der Tſchechoflowakei über europäiſche Fragen.

Bon unſerer Berliner Redaktion.
Dderiue Tag der offiziellen Regierungskriſe hat an Tatſäch=
em
mig erbracht. Der Reichspräſident hat neben dem Reichs=
Sprfſſen=ten Wallraf die Führer aller Parteien in der Reihen=
üſch
= Fraktionsſtärke empfangen und ſich von ihnen über
99ſuzſt ung der gegenwärtigen politiſchen Lage eingehend
richtt ſttten laſſen. Allzuviel neues wird er dabei nicht er=
en
, da die Stellung der Fraktionen in
oßen Umriſſen bekannt iſt.
Rorwärts berichtet ſehr ſtolz, daß die Sozial=
ſiaten
die Fortführung der Außenpolitik des Kabinetts
und ſich bereit erklärt haben, das Kabinett Marx zu
weil die Garantie für die Fortführung der bisheri=
hwlitik
Dr. Streſemanns ſo am beſten gewährleiſtet ſei.
ſtiſehr hübſch, gewinnt aber doch ſeinen eigenen Reiz,
mibedenkt, daß die Sozialdemokraten die Außenpolitik
ngs und den Außenminiſter, ſoweit der Völkerbund in
angegriffen haben. Eine ſolche Zuſage der
ore mokraten, das Kabinett zu unterſtützen, würde
neni Augenblick hinfällig werden, wenn es ſich
ihandelte, die innenpolitiſchen Folgen
Ai0zu npolitik auf dem Gebiete der Sozial=
olitſiund
der Steuerpolitik zu ziehen. Gerade
eil hſſumät den Sozialdemokraten nicht zuſammen zu arbeiten
wütſt auch eine platoniſche Unterſtützung des Kabinetts die
ſcheſſtde Kriſe nur um wenige Wochen hinausſchieben.
Diſte)n mokraten wieder haben ſich dafür eingeſetzt, daß
ar düſt=smoße Koglition dem Willen der Volksmehrheit ent=
recheſß
aſ ſie aber ſelbſt wiſſen, daß dieſes Ziel unerreichbar iſt,
delſrledchspräſident damit nicht viel gewonnen.
Düſtdyeutſchnationalen, gaben nur vorläufige Er=
S. Sie haben am Dienstag abend noch Herrn Schiele,
r ruhigſten Politiker, zum Reichspräſidenten geſchickt,
arrgänzende Mitteilungen über ihre Stellungnahme zu
i darauf hinauslaufen, daß die Deutſchnatio=
gattreu
ihren früheren Erklärungen, bereit ſind, in
dirlitionsregierung auf der Baſis der
geen Außenpolitik einzutreten.
Dr. Scholz konnte ſich im weſentlichen darauf be=
Herr Dr. Streſemann bereits im Kabinett aus=
ſpant
iſt, daß auch der Führer der Wirtſchaftspartei,

erſt

ſit ttwoch nehmen außerdem die Deutſche Volkspartei
emtrum ihre Beratungen auf. Vor allen Dingen wird
Eſttzung der Zentrumsfraktion mancherlei ab=
eieſe
Partei wird von allen Seiten bearbei=
ſagt
, daß neuerdings das deutſche Epiſkopat auf die
ſmawirkt, um ihr klar zu machen, daß ein Zuſammen=
wen
Deutſchnationalen doch nicht außerhalb der chriſt=
ſizeugung
der Zentrumspartei liege. Was im übrigen
herumgetragen wird wie immer iſt die Wandel=
reichstages
der Ausgangspunkt all dieſer Senſatio=
rein
auf Stimmungsmache eingeſtellt. Der
Volkspartei ſoll klar gemacht werden, daß ſie die
der Kriſe hat. Zentrum und Demokraten
mair dabei, daß ſie ſich aus parteipolitiſchen
anders beſonnen haben. Gerade aber des=
ſie
ſich ſo lächerlich, daß ſie die Deutſche Volkspartei
vembock ihres Meinungswechſels machen wollen. Vor
un hat es ihnen Dr. Streſemann angetan. Sie prophe=
is
, daß der Reichspräſident ihm den Auftrag zur
Sildung anvertrauen werde. Ob es überhaupt ſoweit
man abwarten. Vermutlich wird Dr. Streſe=
Reichspräſidenten davon überzeugen, daß er dazu
ande iſt, weil er die Außenpolitik nicht
nill.

Bis dahin wird man wohl auch wiſſen, ob das Zentrum
bereit iſt, Herrn v. Guérard, dem Exponenten des rechten
Flügels, die Erlaubnis zur Bildung einer Rechts=
regierung
zu erteilen. Im anderen Falle würde man auf die
Bayeriſche Volkspartei oder ſogar auf die Wirtſchaftspartei zu=
rückgreifen
. Wir möchten aber auch verzeichnen, daß daneben
auch Gerüchte von einer neuen, geheimnisvollen überparteilichen
Perſönlichkeit im Umlaufe ſind, alſo eine Wiederkehr des
Falles Cuno, wenn dabei nicht etwa an den Reichs=
finanzminiſter
Dr. Luther oder den Ernährungs=
miniſter
Graf Kanitz gedacht werden ſollte. Eine Ent=
ſcheidung
des Reichspräſidenten erwartet man
früheſtens am Mittwoch.
* Hergts Nachfolger.
Die Fraktion der Deutſchnationalen hat am Dienstag nach=
mittag
nach langen Schwierigkeiten die Kommiſſion gewählt,
die künftighin die Verhandlungen über die Neubildung der
Regierung führen ſoll. Der dazu eingeſetzte Ausſchuß konnte
ſich auf eine beſtimmte Liſte nicht einigen, ſondern hat der Frak=
tion
nur eine Reihe von Namen vorgelegt. Die Fraktion wählte
ſchließlich ihre alten Unterhändler wieder, nur daß der zurück=
getretene
Vorſitzende Hergt, durch Herrn Winkler er=
ſetzt
wurde. Die Kommiſſion beſteht alſo aus dem Grafen
Weſtarp, Schiele, Behrens und Winkler. Am Mitt=
woch
vormittag wird die dazu berufene Parteiinſtanz den neuen
Parteivorſtand wählen. Wie bekannt, iſt Herr Winkler nach
dem Rücktritt Hergts proviſoriſch mit der Leitung der Partei be=
auftragt
worden. Man war ſich von vornherein darüber klar, daß
dies nur eine interimiſtiſche Löſung war. Wie die
Stimmung in der Partei heute iſt, kommen für die endgül=
tige
Nachfolgeſchaft Hergts nur zwei Abgeordnete in
Frage: Herr Schiele und Graf Weſtarp. Es ſcheint aber,
als ob Herr Schiele ein angebotenes Mandat ablehnen
wird, ſo daß vermutlich Graf Weſtarp, die Führung
der Partei übernimmt.
*Zuſammentritt despreußiſchenLandtags am 15. Januar
Von unſerer Berliner Redaktion.
Das preußiſche Staatsminiſterium hat den neuen preußiſchen
Landtag auf den 15. Januar einberufen. Wenn man den Be=
ſchluß
richtig verſtanden hat, ſo iſt daraus herauszuleſen, daß eine
akute Kriſe in Preußen vor dieſem Zeitpunkt
nicht ausbrechen wird. Die volksparteiliche Fraktion tritt
am Freitag zuſammen. Sollte ſie, was vorläufig noch offen iſt,
den Beſchluß faſſen, ihren Miniſter zurückzuziehen, ſo ſcheint das
Kabinett daraus nicht die Konſeugenz eines Geſamtrücktritts zu
ziehen. Es beabſichtigt vielmehr, vor den Landtag zu treten und
um ein Vertrauensvotum zu bitten. Das iſt nach der Verfaſſung
möglich, da die Neuwahl des Landtages nicht eine Neuwahl des
Miniſterpräſidenten bedingt. Die alte Weimarer Koalition hat
aber im neuen Landtag ohne die Deutſche Volkspartei nur 222
von 450 Stimmen. Es fehlen ihr alſo 4 Stimmen an der Mehr=
heit
. Sie hat bereits Anſtrengungen gemacht, dieſes Defizit durch
Heranziehung der Wirtſchaftspartei auszugleichen, die mit 11
Stimmen die Minderheit in eine Mehrheit verwandeln könnte,
wozu ſie aber wohl kaum bereit ſein wird, weil ihre wirtſchaft=
liche
Anſchauung in ſchroffſtem Widerſpruch zu den Sozialdemo=
kraten
ſteht. Bleiben die Hannoveraner, die mit ihren 6 Stim=
men
das Gleichgewicht ſichern könnten. Aber eine Regierung auf
einer ſo knappen Mehrheit dürfte gegen die vereinigte Oppoſition
der Deutſchnationalen und Deutſchen Volkspartei ſich auf die
Dauer nicht halten können. Immerhin durch dieſe Taktik wiſſen
es die Sozialdemokraten zu verhindern, daß
etwa auf dem Umweg über Preußen die Regie=
rung
, im Reiche erleichtert wird. Das erſchwert die
Lage, weil bei den Deutſchnationalen die ſtärkſte Strömung dahin
geht, daß man wohl zur Not eine Regierung in Preußen mit=
machen
könne ohne das Reich, daß aber die Beteiligung der
Deutſchnationalen an der Regierung im Reiche für ſie wertlos
iſt, wenn nicht gleichzeitig auch eine Umgruppierung in Preußen
erfolgt.
Zur Begnadigung Jagows.
Berlin, 16. Dez. In Sachen der Begnadigung des frühe=
ren
Regierungspräſidenten v. Jagow erfahren wir von zuſtändi=
ger
Seite, daß die Begnadigung keinen beſonderen Ausnahme=
fall
darſtellt, ſondern im Rahmen der Uebung und der Grundſätze
erfolgt iſt, nach denen der Reichspräſident bei den aus politiſchen
Beweggründen erfolgten Straftaten das Gnadenrecht ausübt.
Die Praxis des Reichspräſidenten in Gnadenſachen geht im all=
gemeinen
dahin, daß den wegen ſolcher Vergehen und Verbrechen
Verurteilten, ſoweit im Einzelfall nicht beſondere Begleitum=
ſtände
der Straftat dagegen ſprechen, nach der Verbüßung von
etwa zwei Dritteln der Straftat der Strafreſt erlaſſen wird. So
wurden in den letzten Jahren zahlreiche Perſonen, insbeſondere
auch Kommuniſten, begnadigt. Jagow der wegen ſeiner Betei=
ligung
am Kapputſch zu 5 Jahren Feſtungshaft verurteilt wor=
den
war, hat in dieſen Tagen drei Jahre der Strafe verbüßt,
und während der langen Haft an ſeiner Geſundheit gelitten. Der
Reichspräſident hat ſich bei dieſer Sachlage auf Antrag des
Reichsjuſtizminiſters und unter Befürwortung des Oberreichsan=
walts
entſchloſſen, den Reſt der Strafe im Gna: wege zu er=
laſſen
.
In der Preſſe wird vielfach der Fall Fechenbach mit dieſem
Gnadenakt in Verbindung gebracht und gefragt, warum nicht auch
hier Begnadigung eingetreten ſei. Demgegenüber iſt darauf hin=
zuweiſen
, daß Fechenbach von einem bayeriſchen Gericht verur=
teilt
worden iſt, und das Gnadenrecht in dieſem Fall nicht dem
Reichspräſidenten, ſondern der bayeriſchen Regierung zuſteht.

Auf einem von der deutſchen Nationalpartei in der Tſchecho=
ſlowakei
am 14. d. Mts. in Müglitz in Mähren veranſtalteten
Parteitag erſtattete der Führer der nationalen Deutſchen Böh=
mens
, Mährens und Schleſiens, Abgeordneter Lodgman=Auen,
ein ausſührliches außenpolitiſches Referat, dem wir folgende
Stellen entnehmen:
Der Zuſammenſchluß der Nachſolgeſtaaten zu einer wirt=
ſchaftlichen
und in der Folge politiſchen Einheit kann nicht anders
als ein Mittel zur dauernden Unterjochung und Dienſtbarmachung
von rund 10 Millionen Deutſchen bezeichnet werden. Noch leug=
net
Außenminiſter Dr. Beneſch die Donaukonföderationspläne
ab, verſchiedene Nachrichten jedoch laſſen die Abſicht als beſtehend
erſcheinen, dies um ſo mehr, als ſie ſich dem politiſchen Konzepte
Frankreichs vollkommen anpaßt. Eine ſolche Donaukonföderation
würde einerſeits die 10 Millionen Deutſchen, die unter ihr zu
leiden hätten, zu politiſcher Bedeutungsloſigkeit verurteilen und
ſie in den Wagen einer ſlawiſchen, d. h. franzöſiſchen Politik ein=
ſpannen
, andererfeits aber die Brücke zwiſchen Frankreich und
einem zukünftigen vertragsfähigen Rußland ſchlagen, das, aus
dem heutigen Sowjetrußland auf evolutionärem oder revolutio=
närem
Wege entſtanden, ſich ſelbſtverſtändlich an ſeine geſchicht=
liche
Sendung als ſlawiſche Vormacht erinnern wird, deren tat=
kräftigſte
und rückſichtsloſeſte Stoßtruppe die Tſchechen ſind, die
ihre Poſitionen mit ins deutſche Gebiet vorgeſchoben haben und
nur halten können, wenn ſie den Zuſammenhang mit der übrigen
ſlawiſchen Welt ſo innig als möglich geſtalten.
Die offene Abkehr des Außenminiſters Dr. Beneſch von der
panflawiſtiſchen Politik ſpricht nicht gegen ſeine nach dieſer Rich=
tung
gehenden geheimen Pläne und darf daher nicht ſehr ernſt
genommen werden. Wenn auch Rußland heute noch nicht kon=
ſolidiert
iſt und mit ſich ſelbſt viel zu tun hat, um kräftig nach
außen auftreten zu können, ſo wird dieſer Zuſtand unmöglich
ewig dauern können. Das Rußland der Zukunft iſt, ob es nun
ſo oder ſo ſeine innere Verfaſſung einrichtet, expanſiv und bedeu=
tet
eine fortwährende Beunruhigung Europas. Wenn es dau=
ernd
ein kommuniſtiſches Staatsweſen bleibt, ſo ſucht es ſeine
Ideen über ſeine Grenzen hinauszutragen, ſchwingt der inner=
politiſche
Pendel aber wieder mehr oder weniger ſtark nach rechts
zurück, ſo wird es die ſlawiſche Idee als Deckmantel für ſeine
Expanſionskolitik benützen. Die geradezu krampfhaften Anſtren=
gungen
, mit Rußland in ein annehmbares Verhältnis zu kom=
men
, beleuchten die Wichtigkeit, welche man ſeitens der europä=
iſchen
Kabinette der ruſſiſchen Frage beimißt.
Der Gegenſatz zwiſchen den Großmächten England und
Frankreich einerſeits, die von Rußland aus drohende Beunruhi=
gung
Europas andererſeits, ferner der viele Zündſtoff, der außer=
halb
Europas angehäuft iſt, ſowie endlich die großen innerpoliti=
ſchen
Schwierigkeiten, mit denen die in der Kleinen Entente ver=
einten
Nutznießer des Weltkrieges zu kämpfen haben, geben uns
die begründete Hoffnung, daß die durch Unfriedensverträge ge=
ſchaffenen
Zuſtände über kurz oder lang durch Neuregelung der
ſtaatlichen Verhältniſſe in Europa und durch Beſeitigung der die
politiſche und wirtſchaftliche Abhängigkeit der beſiegten Völker be=
dingenden
Beſtimmungen aus der Welt geſchafft werden müſſen.
Dazu wird uns von unſerem Prager B.=Korreſpondenten
geſchrieben:
Das Problem der Donauförderation will vom Schauplatz der
öffentlichen Erörterung nicht verſchwinden. Dr. Beneſch, der
Protektor des Planes, hat ſich bisher nicht klar über ſeine wirk=
lichen
Abſichten geäußert; das amtliche tſchechiſche Preſſebureau
hat zweimal die immer wieder aufgetauchten Nachrichten von der
Schaffung dieſer wirtſchaftlichen Schranke dementiert, aber dieſe
Dementis ſind wenig ernſt zu nehmen, weil ſolche Pläne immer
erſt einigemale dementiert werden müſſen, um ſie, wenn ſie auch
wirklich vorhanden ſind, der Maſſe vertraut zu machen. Erſt nach
entſprechender Vorbereitung der Oeffentlichkeit kann an ihre Ver=
wirklichung
gedacht werden. Das Schweigen, das der tſchechiſche
Außenminiſter auf alle die zahlreichen Preſſeſtimmen bewahrt,
die Reſerve, in der er, der ſonſt Geſprächige, beharrt, die Ge=
neigtheit
gewiſſer Wiener Kreiſe zur Durchführung der Donau=
föderation
laſſen vermuten, daß die Gerüchte als welche das
amtliche tſchechiſche Preſſebureau alle Nachrichten über Beneſchs
Plan bezeichnet nicht grundlos die Aufmerkſamkeit der Welt
erregen. Die italieniſche Preſſe verhält ſich nach wie vor ableh=
nend
und ironiſiert die geheimnisvolle Tätigkeit des tſchechiſchen
Außenminiſters. Dieſe Föderation, die die Nachfolgeſtaaten
Oeſterreichs wirtſchaftlich miteinander verſchmelzen ſoll, indem
ſie ſie in einer einzigen Zollgrenze zuſammenſchließt, hat nach
italieniſcher Auslegung in Wirklichkeit nur einen Zweck: eine
gewaltige Schranke ſowohl an der italieniſchen wie an der deut=
ſchen
Grenze zu errichten, um ſowhl Italiens wie Deutſchlands
Verbindung mit Oeſterreich zu zerſtören bzw. zu erſchweren. Die
Idee iſt franzöſiſchen Urſprungs und zweifellos für den Frank=
reich
verbundenen tſchechiſchen Außenminiſter Anlaß, in Dank=
barkeit
die Verwirklichung des Projektes zu erwägen, voraus=
geſetzt
, daß die tſchechiſche oder wenigſtens die ſlawiſche Vormacht=
ſtellung
geſichert würde. Dies würde für den Fall zutreffen, daß
das national weiche Oeſterreich um vorgetäuſchter oder tatſäch=
licher
ſogenannter wirtſchaftlicher Vorteile willen ſich für einen
ſolchen Plan einfangen ließe.
Es iſt klar, daß mit der Schaffung der Donauföderation der
Anſchlußgedanke in Oeſterreich endgültig zu Grabe getragen
würde. Ein dauernder Widerſtand Italiens muß mit Rückſicht
auf die zweifelloſe Förderung des Planes durch Frankreich als
illuſoriſch bezeichnet werden.*) Heute ſchon kann geſagt werden,
daß die Herrſchaft des tſchechiſchen Volkes über das Sudeten=
deutſchtum
durch eine Donauföderation in keiner Weiſe geſchmä=
lert
, dagegen aber der ſeinerzeit angeſtrebte und nicht erreichte
ſlawiſche Korridor zunächſt in wirtſchaftlicher und ſpäter auch
in militäriſcher Beziehung erſetzt würde. Es iſt zweifellos, daß
einzelne Kreiſe des tſchechiſchen Volkes dem Plane in Erinnerung
an das alte Oeſterreich ablehnend gegenüberſtehen, aber dieſe Ab=
lehnung
wird keine dauernde ſein, weil die Wiederkehr der Habs=
burger
durch die Entwicklung der Dinge in den letzten Jahren

*) Ob dies zutrifft, wird allerdings von der zukünftigen Geſtaltung
des franzöſiſch=italieniſchen Verhältniſſes abhängen. Die Schriftleitung.

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Seite 2.
zum bloßen Schrecken für die Kinderſtube geworden iſt. Für die
tſchechoſlowakiſche Induſtrie, die ſeit 1918 verzweifelt um den
internationalen Markt ringt, würde die Donauföderation die
Wiedergewinnung verloren gegangener Abſatzgebiete bedeuten.
Für die tſchechiſche Politik wird der Umſtand, daß die Donau=
förderation
vom geſamtdeutſchen Standpunkte aus zu verwerfen
iſt, ein Grund mehr ſein, ſie anzuſtreben. Die ſtarke Konkurrenz
Deutſchlands, welche ſich immer mehr aus der durch die Dawes=
geſetze
geſteigerten Induſtrietätigkeit des Reiches entwickelt und
der kleinen tſchechoſlowakiſchen Induſtrie auch dort den Rang
abgelaufen hat, wo ſie ſattelfeſt ſchien, wird den Widerſtand jener
tſchechiſchen Kreiſe überwinden, welche heute noch gegen die Bil=
dung
einer Donauförderation proteſtieren, und wenn es der ver=
einigten
franzöſiſch=tſchechiſchen Politik gelingt, ihr gemeinſames
Ziel, die Bildung eines wirklichen Großdeutſchland zu verhindern,
zu erreichen, dann wird ſich zwiſchen Oeſterreich und Deutſchland
die Schranke ſchieben, die eine wahnwitzige Politik aufrichtet, um
ein wirtſchaftlich hochſtehendes Volk abzudroſſeln, ohne zu über=
legen
, daß Europa dieſes Volkes nicht entraten darf, nicht ent=
raten
kann!

Eine folgenſchwere Entſcheidung.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns empfängt am heu=
tigen
Mitroch noch einmal die Vertreter der Bergarbeiter
und der Unternehmer des Ruhrbergbaues um mit
ihnen aufs neue die Frage der Verbindlichkeitserklä=
rung
des gefällten Schiedsſpruches durchzuſprechen. Ob der
Schiedsſpruch noch am Mittwoch, für verbindlich erklärt wird,
bleibt abzuwarten. Feſt ſteht aber weiter, daß der Reichsarbeits=
miniſter
die Bedenken der Unternehmer teilt und keine Entſchei=
dung
treffen will, die die allerſchwerſten Folgen nach
ſich ziehen wird.
Der Schiedsſpruch ſieht bekanntlich eine durchſchnittliche
Lohnerhöhung von 8,9 Prozent vor, die zwar weit hinter den
urſprünglichen Forderungen der Bergarbeiter zurückbleibt, aber
trotzdem von dem Zechenverband abgelehnt werden
mußte. Die Gründe, die zur Ablehnung führten, liegen auf
wirtſchaftlichem Gebiet. Die ſchwere Abſatzkriſe des
Kohlenbergbaues hat in den letzten Tagen und Wochen zu
umfangreichen Betriebseinſchränkungen geführt.
Trotzdem iſt der Verluſt, den ſelbſt die ertragsreichſten Gruben
zu tragen haben, kaum mehr zu übernehmen. Unterſuchungen
des Reichswirtſchaftsminiſteriums haben zum Beiſpiel ergeben,
daß die heutigen Verhältniſſe im Bergbau geradezu
troſtlos ſind, daß ſogar Betriebe, die ſich über dem Durch=
ſchnitt
halten, mit Zuſchüſſen arbeiten müſſen. In der Zwiſchen=
zeit
iſt natürlich keine Beſſerung eingetreteni, eher hat ſich die
Lage noch verſchlechtert.
Sollte der Reichsarbeitsminiſter am Mittwoch den Schieds=
ſpruch
für verbindlich erklären, dann bietet ſich für den Bergbau
kaum eine andere Löſung, als die Stillegung der wenig
ertragreichen Zechen. Es müßten Betriebseinſchränkun=
gen
ſtärkſter Art auf den übrigen Zechen folgen. Die zugeſtandene
Lohnerhöhung würde alſo nicht zum Segen gereichen, ſondern
eine verſtärkte Arbeitsloſigkeit zur Folge haben. Daß
eine ſolche Löſung nicht im Intereſſe der Arbeiterſchaft liegt, darf
man wohl getroſt vorausſetzen.
Der Fall Loeb.
Weimar, 16. Dez. In der heutigen Sitzung des Unterſuchungs=
ausſchuſſes
in der Angelegenheit des früheren Staatsbankpräſidenten
Loeb wurde Loeb vernommen, der in längerer Rede einen hiſtoriſchen
Rückblick über die ganze Angelegenheit gab. Er beſtritt dabei ſämt=
liche
ihm zur Laſt gelegten Verfehlungen und ſuchte im einzelnen nach=
zuweiſen
, wie die Anſicht entſtehen konnte, daß er Verfehlungen in bank=
techniſcher
und anderer Beziehung begangen haben ſollte. Vor allem
beſtritt er Verfehlungen im Deviſengeſchäft, da er für dieſen Teil der
Geſchäfte der Staatsbank überhaupt nicht verantwortlich ge=
weſen
ſei. Dies ſei das Reſſort des Direktors Grempel geweſen, der
dafür die Verantwortung trüge. Loeb äußerte ſich dann noch über eine
angebliche Schmähſchrift von Rechtsanwalt Kießling und erklärte
dazu, er habe keinen Strafantrag gegen Kießling geſtellt, weil die
Schmähſchrift keine Unterſchrift getragen habe. Es kam im Anſchluß
hieran zu einem Zwiſchenfall, indem die ſozialdemokratiſchen Mitglieder
des Ausſchuſſes an der Geſchäftsführung des Vorſitzenden v. Thüm=
mel
Anſtoß nahmen, dem der Abgeordnete Dr. Kieß in ſchärfſter Form
Ausdruck gab. Er erhielt dafür zwei Ordnungsrufe, worauf die beiden
ſozialdemokratiſchen Ausſchußmitglieder auf Anregung des Abgeordneten
Fröhlich die weitere Teilnahme an den Ausſchußverhandlungen ab
lehnten. Dadurch wurde der Vorſitzende veranlaßt, die Sitzung ab=
zubrechen
.
* Darmſtädter Ausſtellungen.
Künftlerhilfe.
Unter dem Namen Künſtlerhilfe hat das Landesbildungs=
amt
eine Ausſtellung unter Leitung von Regierungsrat Henrich
ins Leben gerufen, in der Abſicht, vor Weihnachten für die heſſi=
ſchen
Künſtler eine Verkaufsgelegenheit zu ſchaffen. Es hatten
zwar in der Inflationszeit diele Berufe ſchwer zu leiden, aber
die Künſtler dürfen von ſich mit Recht behaupten, daß ſie es am
ſchwerſten hatten, ſich in der allgemeinen Not der Zeit zu behaup=
ten
. Auch die gegenwärtigen wirtſchaftlichen Schwierigkeiten legen
den Gedeiken nahe, die Oeffentlichkeit zu veranlaſſen, daß ſie mit=
hilft
, der Kunſt und den Künſtlern die Lebensmöglichkeiten auch
in materieller Hinſicht zu bieten. Aus dem Geſichtspunkt heraus,
eine Vermittlungsftelle zwiſchen Künſtler und Publikum zu ſein,
iſt die Ausſtellung im Landesbildungsamte entſtanden. Sie hat
inſofern die Sache richtig angefaßt, als ſie nur die Graphik, ein=
ſchließlich
der Waſſerfarbentechnik, in den Kreis der Ausſtellungs=
objekte
zog und nicht das koſtſpielige Oelbild zur Grundlage
nahm. Gemäldeausſtellungen hatten wir im Verlaufe des Som=
mers
und des Herbſtes genug in Darmſtadt, ſo daß eine Schau
der gradhiſchen Künſte beſonderes Intereſſe beanſpruchen dürfte.
Da ſie ſich auf dieſes Spezialgebiet beſchränkt, ſo hat ſie einen
wveit größeren Umfang als ſonſt der Graphik in den großen Aus=
ſtellungen
eingeräumt iſt. Weil es ſich um eine Verkaufsausſtel=
lung
handelt, ſo unterſtanden die Kunſtſchöpfungen nicht dem
Urteil eines Kunſtrichters; damit foll aber nicht geſagt ſein, daß
keine Anſprüche an Qualität zu ſtellen wären. Auch ohne die
Siebung ſind doch viele bemerkenswerte Leiſtungen zu ſehen. Im
Gefamtüberblick gewährt dieſe Ausſtellung kaum ein anderes Bild
als andere Ausſtellungen auch, über denen eine ſtrenge Jury
ihres Amtes gewaltet hat. Graphiſche Ausſtellungen bieten im
allgemeinen ein deutlicheres Spiegelbild von den künſtleriſchen
Beſtrebungen der Zeit, und ſo gewährt auch dieſe Ausſtellung
mnanchen intereſſanten Einblick in die heſſiſche Gegenwartskunſt.
Allerdings bleibt dieſer Eindruck etwas einſeitig, weil viele Künſt=
ler
dort nicht vertreten ſind. Im ganzen finden wir alle die
Namen wieder, die auch auf den letzten Ausſtellungen auf der
Mathildenhöhe waren; die Darmſtädter wiegen vor. Von einer
neuen Seite zeigen ſich die Künſtler zwar nicht, aber es bietet ſich
hier Gelegenheit, an Hand der Mappen den Umfang ihrer Schöp=
fungen
beſſer kennen zu lernen und in ihren Ideen= oder Vor=
ſtellungskreis
tiefer einzudringen In dieſer Hinſicht verdienen
etwa Marcell Richters und Ulrich Hallerſtedes Mappen eine be=
ſondere
Beachtung, weik ſich in den darin enthaltenen Bildern
gewiſſermaßen die Seele dieſer Künſtler deutlicher offenbart als
in den gelegentlich zur Schau geſtellten größeren Gemälden. Im

Mittwoch, den 17. Dezember 1924.
Vom Tage.
Heute wird das Bayeriſche Oberſte Landesgericht über die Haft=
entlaſſung
Hitlers Beſchluß faſſen, nachdem die Frage der Be=
teiligung
Hitleus in der Frontbann=Angelegenheit geklärt zu ſein ſcheint.
Ueber die Haftentlaſſung Du. Webers wird ebenfalls in den nächſten
Tagen die Entſcheidung gefällt.
Am Montag verſchied in Baden=Baden nach kurzer Krankheit im
71. Lebensjahre Prinz Wilhelm von Sachſen= Weimar,
Herzog zu Sachſen. Er war ſeit 1885 mit Gerta, Prinzeſſin zu Yſen=
burg
und Büdingen, vermählt und lebte ſeit 1921 in Baden=
Baden.
Die deutſchitalieniſchen Wirtſchaftsverhandlun=
gen
nehmen einen normalen Fortgang, ſo daß ein zufriedenſtellendes
Ergebnis zu erwarten iſt. Von deutſcher Seite wurde den Italienern
der Etwurf eines Vertragstextes als Unterlage für die Debatte über=
reicht
. Die Verhandlungen dürften noch eine geraume Zeit in Anſpruch
nehmen.
Wie der Allgemeine Verband der deutſchen Bankangeſtellten mitteilt,
hat der Reichsarbeitsminiſter im Tarifſtreik im Bankgewerbe
die Einleitung neuer Verhandlungen, die am 18. Dezem=
ber
beginnen ſollen, üvernommen.
Nach einer Meldung aus Athen ſollen die aus Ungarn geflüchteten
Erzberger=Mörder vor einigen Tagen in Athen geweſen und
nach der Türkei weitergefahren ſein. Die dortigen Behörden hät=
ten
dies allerdings nicht zugegeben. Die türkiſchen Behörden, ſo verlautet,
würden vorausſichtlich ein Auslieferungsbegehren ablehnen.
In London ſpricht man davon, daß Maedonald die Leitung
der Arbeiterpartei niederlegen wolle. Er ſei ſehr enttäuſcht
ſchon durch die Kritik von Arbeitergenoſſen während ſeiner Regierung.
Als Nachfolger nennt man Henderſon und Weathley.
Der Zuſatzantrag der Arbeiterpartei, in welchem
die engliſche Politik gegenüber Aeghpten und Rußland kritiſiert
wurde, iſt mit 363 gegen 132 Stimmen abgelehnt worden.
Die engliſche Arbeiterpartei hat geſtern unter dem Vorſitz
Macdonalds die Zulaſſung des kommuniſtiſchen Inders Saklat=
vala
als Mitglied der Partei abgelehnt.
Die Metallinduſtriellen Belgiens haben die ſtreiken=
den
Arbeiter aufgefordert, die Arbeit bis zum 22. Dezember wieder auf=
zunehmen
, da ſonſt eine allgemeine Ausſperrung im ganzen
Lande vorgenommen würde. Dies würde 70 000 Arbeiter betreffen.
Die von der belgiſchen Preſſe verbreitete Nachricht über den Abſchluß
einer 100=Millionen=Dollar=Anleihe mit dem Bankhaus
Morgan iſt als verfrüht zu bezeichmen.
In dem Befinden Herriots iſt auch geſtern wieder eine kleine
Beſſerung eingetreten.
In der geſtrigen Sitzung der franzöſiſchen Kammer wurde das
Amneſtiegeſetz in der Faſſung des Senats mit wenigen Ausnahmen
mit 365:120 Stimmen angenommen.
Salandra begab ſich geſtern zur italieniſchen Oppofi=
tion
, um zu hören, wie ſie ſich zur einer allgemeinen Amneſtie für
politiſche Vergehen während der letzten 10 Jahre ſtelle. Sie
wehrt ſich aber mit Händen und Füßen dagegen, da ihr damit der größte
Teil ihres Agitationsmaterials geraubt würde.
Die Times meldet aus Konſtantinopel: Die Beſprechungen
Chamberlains in Paris und Rom beunrubigen die Preſſe
in Konſtantinopel ſehr. Sie fordert das türkiſche Volk auf, eine all=
gemeine
Front gegen die Gefahr zu bilden.
In Waſhingtoner of ellen Kreiſen glaubt man, daß. Marineſekre=
tär
Wilbur wegen D. ferenzen mit Coolidge über das Flotten=
programm
zurücktreten wird.
Präſident Coolidge mißbilligte in einer öffentlichen
Erklärung die Haltung eines Teils der amerikaniſchen Oeffentlichkeit, der
für eine Flottenvergrößerung eintritt. Die Landesverteidi=
gung
dürfte nicht in ein Wettrüſten mit anderen Nationen ausarten.
Eine Gedenktafel für den verſtorbenen Präſidenten Wilſon
wurde geſtern im Kongreßſaal eingeweiht. Unter den anweſenden Diplo=
naten
befand ſich auch der frühere deutſche Botſchafter Wiedtfeld.
Die Weſtminſter Gazette meldet aus Kairo, Aegypten ſtebe
vor einer weiteren Reihe von Kriſen. Die Anhänger von
Zaghlul Paſcha hätten ihre Tätigkeit wieder aufgenommen.
Der neue ruſſiſche Geſandte Mikail Pobecki für Kopen=
hagen
erklärte, über die Revolution in Reval befragt: Wenn die Sow=
jetregierung
in den Oſtſeeſtaaten ſich zur Geltung bringen will, ſo hat ſie
andere Mittel als die Revolution zur Verfügung. Beachten Sie dies:
Die Sowjets haben keine Eile!

Der Reichspräſidentenprozeß.
Magdeburg, 16. Dez. Die Verhandlungen in dem
Magdeburger Beleidigungsprozeß wurden nach zweitägiger Un=
erbrechung
heute wieder aufgenommen. Rechtsanwalt Binde=
wald
beantragte nochmals die Ladung Scheidemanns, um feſt=
zuſtellen
, wann der Eintritt der Sozialdemokraten in die Streik=
leitung
erfolgt ſei. Der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Gärtner
ſtellte feſt, daß ihm Major Schulze, der der Kölner Verſamm=
lung
beiwohnte, mitteilte, daß es ſich um eine Verwechſlung der
Redner gehandelt habe. Es ſei nicht Dr. David, ſondern ein
underer Redner geweſen, der erklärt habe, er würde dafür ſorgen,
daß es nicht noch mehr Kriegsbeſchädigte gebe. Scheidemann
wird darauf telegraphiſch geladen.

Konkordat und Staatsverträge.
Von unſerem Korreſpondenten.
* München, 16. Dezemſ
Die geſpannte Lage, die in Bayern durch den Meinung;

in der Frage des Konkordates und der Staatsverträge mit
evangeliſchen Landeskirchen entſtanden war, ſcheint ſich nurrn
hät
weſentlich gebeſſert, die Entſcheidung jedoch auf eine unbeſtit
her
Zeit, mindeſtens aber bis nach den Weihnachtsferien des
tages verſchoben zu haben. Der Verfaſſungsausf
nämlich hat ſich dahin ſchlüſſig gemacht, unter allen Umſtiühz=
ſeine
Entſcheidung erſt dann zu treffen, wenn die nach Mimt
einberufene außerordentliche Landesſynode geſprochen bat
geſchieht nicht ohne Zuſammenhang mit der neuerlichen a.
rung des Miniſterpräſidenten, daß die Ablehnung des an
dates und der Staatsverträge mit den evangeliſchen Lw
kirchen zum Rücktritt der Regierung notwendig führen
Der Rücktritt der Regierung in Bayern aber bedeutet, (
die Dinge liegen, nichts anderes als die Auflöſung des
tages und Neuwahlen. Es gibt aber Abgeordnete und Paw=
im
Landtage genug, namentlich auf Seiten der Oppoſition
keine Auflöſung des Landtages wollen, und ſo wird von
die Lage weniger ſpitz und die Menſchen werden nachginl
werden. Die Synode iſt heute unter dem Vorſitz des Symu
präſidenten D. Bachmann, der auch Profeſſor in Erlana
in München zuſammengetreten. Im Gegenſatz zu der züvi=
Verſammlung der Münchener evangeliſchen Gemeinde ho
Synode gleich von Anfang an eine ruhigere und ſachn
Arbeitsmethode gewählt. Der Kirchenpräſident D. Veidmm=
vor
allem zur Beſonnenheit. Er verwies auf das Verhöß
zwiſchen Staat und Kirche, das doch friedlich ſein müßte.
man aufeinander angewieſen ſei. Die Verbindung der ebaw
ſchen Staatsverträge mit dem Konkordat ſei für die evane
Kirche eher förderlich als nachteilig, und die Ordnung der AN.
verhältniſſe nützlicher als der bisherige rechtsloſe Zuſtand.
mit aber alle Meinungen zu Worte kommen, ohne die c
eines Kampfes innerhalb des Synodalplenums herauf
ſchwören, wurde eine 2igliedrige Kommiſſion zur Vorbenm
und Reifmachung der Vorlagen eingeſetzt, die am kommen
Samstag dem Plenum der Synode das Ergebnis ihrer Beron=
vorlegen
ſoll. Dann erſt, alſo nicht vor Ende der Woche,
Entſcheidung ber Synode zu erwarten. Der Land
ſeinerſeits ſieht wohl ein, daß er vor den Weihnachtsferien g
ſchwierige Materie nicht mehr zur Verabſchiedung bringen
Er hat deshalb für die Plenarſitzung am nächſten Freitag 8
Gegenſtand nicht mehr auf die Tagesordnung geſetzt. Wohly0
wird der Verfaſſungsausſchuß die Ausſprache über Konlill,
und Staatsverträge fortſetzen. Das kann nützlich ſein,
nach den Weihnachtsferien eine ſtrengere Selbſtzucht an e
der Geſprächigkeit tritt, und die Erörterungen, die jetzt ſtattzin
nicht neuerdings wieder aufgegriffen werden. Die end
Entſcheidung wird dann etwa Mitte Januar fallen.
Verſchärfung der öfterreichiſchen Parlamentsſtauft
Wien, 16. Dez. (Europapreß.) Die parlamentariſche Süucg
hat in den letzten Tagen eine Verſchärfung erfahren. Die Sou
demokraten behindern im Finanz= und Budgetausſchß=
Verhandlungen über die einzelnen Artikel des Staatsvoranſt
ges durch Dauerreden, die bereits den Charakter der Obſtrult ik=
tragen
. Die Sozialdemokraten laſſen es auf dieſe Art nicht u.
dieſe wichtigen Geſetzesvorlagen der Regierung, die am 1. Ja17
in Kraft treten ſollen, wie z. B. das Geſetz über die Schillingsnſraut
vechtzeitig zur Verhandlung in die Ausſchüſſe gelangen. Ebe/5,ä
bisher nicht bereit, einem, ſei es auch nur kurz befriſteteif Ammme
forium, das die Regierung anſtrebt, den Weg frei zu machen.u9.
ſeitigung der Schwierigkeiten finden in den Parteiklubs unausna bi
ratungen zwiſchen der Mehrheit und der Oppoſition ſtatt, M7N
zialdemokraten wollen jedoch ihre ſcharfe oppoſitionmnlt in
nicht aufgeben, wenn der ihnen mißliebige Heeresmſnſ
Vaugoin nicht vorher aus dem Kabinett entfernt wint. T
Bedingung wird von den Chriſtlichſozialen aus Preſtigegründnn
ehnt.

Briands Formel zur Herſtellung des Gleichgepichkt
Paris 16. Dez. (Wolff.) Der franzöſiſche Delegienter
der Tagung des Völkerbundes in Rom, Briand, hat me=
richtet
wird, einem Journaliſten gegenüber folgende Aeuß:s
getan: Könnte nicht eine Formel zur Herſtellung des 0e.
gewichts, zur Garantie des Friedens und zur Erleichterunch
Friedensaufgaben des Völkerbundes in einem friedlichen
iſch=franzöſch=italieniſch=deutſchen Pakt M
den werden? Könnten die größeren Induſtrien dieſer vier Lc.P
nicht dazu kommen, die Gründe ihrer Rivalität und ihrer Melue
gen auszuſchalten?

ganzen iſt auf der Ausſtellung wohl die farbige Skizze der Zahl
nach am meiſten vertreten. Es ſteckt darin viel techniſches Kön=
nen
, viel Sinn für Farbenwirkungen, weit weniger jedoch ſpiegeln
ſich ſeeliſche Kräfte der Kunſt wieder. Gerade in der Weihnachts=
zeit
iſt es vielleicht auffälliger als ſonſt, wie arm vielfach die
Gegenwartskunſt an Gemütswerten iſt. Das verſperrt ihr auch
den Weg zur Volkstümlichkeit, in dem Sinne, wie ſie etwa Lud=
wig
Richter und Hans Thoma beſaßen.

* Arnold Mendelsſohn=Aufführungen.
Im Verlauf der letztverfloſſenen Wochen fand auswärts eine
Reihe bemerkenswerter Aufführungen von Kompoſitionen Arnold
Mendelsſohns ſtatt. In Leipzig wurden vier große Feſtmotetten
durch den Thomanerchor uraufgeführt. Im Gewandhaus eben=
daſelbſt
kam die hier ſchon bekannte Chorballade Paria unter der
Leitung Karl Straubes erſtmalig zu Gehör. In Halle erlebte die
3. Sinfonie unter Georg Göhler ihre Uraufführung. Endlich
ſind Liederabende in Frankfurt und Halle zu erwähnen, bei denen
neben dem Komponiſten am Klavier Frau Paula Werner=Jenſen
und Profeſſor Hans Joachim Moſer als Sänger ſich betätigten,

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Das Preisausſchreiben für ein Kammer=
konzert
, welches der Verlag B. Schotts Söhne in Mainz ver=
anſtaltete
, hat ein in Anbetracht der Schwierigkeit der geſtellten
Aufgabe ſehr bedeutendes Einſendungsergebnis gebracht. Es
ſind annähernd 100 Preisarbeiten eingelaufen, darunter zahl=
reiche
aus dem Ausland. Techniſch ſtehen die meiſten eingelau=
fenen
Arbeiten, wie die erſte Durchſicht ergab, auf erfreulich hoher
Stufe. Mit der gründlichen Prüfung der Partituren hat das
Preisrichterkollegium eine anſtrengende und verantwortungs=
reiche
Aufgabe zu erfüllen, ſo daß das Endergebnis kaum vor
Anfang März n. J. zu erwarten ſein dürfte.
1000 Mark für 100 Zeilen‟. Das Preisgericht
der Deutſchen Verkehrsausſtellung München 1925 hat für den
beſten Aufſatz über das Thema Preſſe und Verkehr unter dem
Vorſitz des Staatsſekretärs Dr. v. Frank ſeine letzte Spruch=
ſitzung
in dieſer Woche abgehalten und einſtimmig den Preis der
Arbeit mit dem Kennwort Rhythmus iſt Leben zuerkannt.
Für dieſe Entſcheidung war neben der geiſtigen Höhe der Auf=
faſſung
und der ſtiliſtiſchen Sauberkeit der mitreißende Schwung
der Rhythmus und das Tempo des Aufſatzes maßgebend. Der
Abdruck des Artikels in der deutſchen Preſſe wird die Nach=
prüfung
des Urteils geſtatten. Bei Oeffnung des mit der Adreſſe

bekannteſte engliſche Schönheitsdoktor Dr. Jacques *
mon, der von den Damen der engliſchen Geſellſchaft dsl
Orakel in allen Dingen der Schönheit betrachtet wird, 9.*
den Bubenkopf ein vernichtendes Urteil gefällt. Das S

des Einſenders hinterlegten Briefumſchlages ergab ſich ab
faſſer C. Z. Klötzel (Berlin), der auch den für die
kennung des Preiſes in der Höhe von 1000 Goldmark none
digen Nachweis ſeines Berufsjournalismus erbracht hat, 4
der ſehr großen Anzahl von eingereichten Bewerbungen beiſ.
ſich noch einige von ſo hohem Werte, daß der Werbeausſchln
entſchloſſen hat, mit den Verfaſſern zum Zweck des Ankaufs. 8
Einſendung in Verbindung zu treten.
Ein Schönheitsdoktor gegen den Bubenkopſ.
heitsideal des Mannes, ſagte er, iſt zu allen Zeiten die
geweſen, deren langes Haar über ihre Schultern herniede.
und wird es immer bleiben. Viele ſchöne Frauen habe.
geſtanden, daß ſie tief unglücklich über ihr kurzgeſchſlt
Haar ſind. Sie können es gar nicht mehr mitanhören, ocd
Herren ihnen immer wieder ſagen: Aber es iſt doch eiſ."
mer, daß Sie ſich Ihr wundervolles Haar haben abſee,
laſſen! Die Vorliebe für langes Frauenhaar iſt tief einge
zelt in unſerer Kultur. Große Dichter haben die Logeſſil
der Frau beſungen, große Maler haben ſie gemalt. Vol
tiſchen Standpunkt aus kann eine Frau mit kurzen Häcl.
ſchön ſein. Wenn eine Frau ihr Haar abſchneidet, ſo ſ0e. 9
ſie ebenſoviel von dem Schönheitsideal ab, das ſie Mi
Mann darſtellte. Nur ſehr wenige Frauen gewinnen duch 7.9
Bubenkopf, und das ſind zweifellos nicht die hübſcheſtehn
Mode kann wohl auf kurze Zeit das lange Haar berdiche. ..i
aber niemals wird dieſe Mode von Dauer ſein, und ho=
werden
ſich die Männer nicht lange, dieſe ſcheußlichen
geſchnittenen Nackenpartien der Frau gefallen laſſen, De
lich jeder Vorſtellung von weiblicher Schönheit Hohn pie.
* Die Mode des Damenſchlipſes. Die Männer duſſe‟
den Frauen nichts mehr voraus haben, auch nicht einhit
den Schlips; aber ſelbſt in der Krawatte will das ſchole.
ſchlecht das ſtärkere ſchlagen, denn die neue Mode bruſp
Fülle von Formen und Nüancen, wie ſie der ſchlipsin
Mann nicht kennt. Zum Promenadenkoſtüm trägt die D0ſle

eine ganz breite Schleife um ben Hals, deren Enden i. lt
Fältelung auf die Bruſt fallen. Andere Schlipſe aus 10l
Seide ſind knapp und ſtreng. Die Schlipſe weiſen Aes
Muſter in Blau und Rot auf. Zu den verſchiedenen ?
die die Mode bietet, ſieht ſie auch beſondere Schlipſe.Ni*
man trägt zum Stuartkragen eine andere Krawatte we. )
breiten Matroſenkragen. Auch der Schmetterlingsſchlße.
flatternden Enden fehlt nicht.

[ ][  ][ ]

Mumer 850.

Mittwoch, den 17. Dezember 1924.

Wölkerbundstage in Rom.
ſon unſerem römiſchen Korreſpondenten.
Dr. T. Rom, 15. Dezember.
2äe Tagung des Rates des Völkerbundes im Palazzo Doria
ſ iEhloſſen worden. Die Worte des Dankes, die der Präſident
9)9cates der gaſtlichen Regierung Italiens widmete, waren
nmpfo warm, wie man es eigentlich für ein ſüdliches Klima
Hhenerwarten dürfen. Aber in Rom iſt diesmal ſchon der Spät=
hhti
recht kühl geweſen, und auch in der Dezemberwoche der
APü bundstagung wollte es in der Siebenhügelſtadt nicht warm
11 meiri. Gerade unten in der alten Stadt zwiſchen Palazzo
GG,) Palazzo Doria und Palazzo Venezia blieb die Temperatur
dpriad kühl. Im Palazzo Chigi hat Muſſolini ſeinen Amtsſitz,
wür dem Zimmer, in dem früher der Botſchafter Oeſterreichs
rinarte, hat Herr Chamberlain mit dem Dux des Fafzismus
*)lar ert, und in dem anderen Palazzo, der einſtmals den Oeſter=
rſyaun
ebenfalls gehörte, im Palazzo Venezia gab der italieniſche
ZAſerpräſident den Herren des Völkerbundes ein feſtliches
DSl. Mitten drin aber liegt an der alten politiſchen Heeres=
ſtheßdes
Corſo der Palazzo Doria, der die Völkerbundstagung
bhihzergte. Wäre der Ton des Trinkſpruches im Palazzo Vene=
z
1½em Muſſolini beim Feſtmahl aufſagte, wärmer geweſen, hätte
fdfer! Muſſolini nicht im Senat bei einer ſeiner Reden gerade
inheien Tagen ſich in einer etwas ſagen wir: zu herablaſſen=
dihA
8eiſe, in einer recht lächelnden Liebenswürdigkeit, ſo
gſb Ahne das gewohnte Pathos über Dinge geäußert, die dem
WBeybund ans Herz gewachſen ſind, ſo würde wohl das Ab=
fohzevort
des Präſidenten des Rates freundlicher, herzlicher
geleian ſein. So ſcheinen die Beziehungen zwiſchen den beiden
ehhass öſterreichiſchen Paläſten und dem Palazzo Doria etwas
füh geweſen zu ſein, und auch Herr Chamberlain hat dieſe
Ahiet trotz ſeines Beſuches im Palazzo Chigi nicht abwenden
kößin. Denn er iſt ſchon einen Tag vor Schluß abgereiſt und
ülſaupt eine etwas froſtige Natur, die ſich an der Muſſolini=
ſch
MRhetorik nicht gerade wird erwärmt haben. Ihm hat
Alenen heiß gemacht, aber Italien kann die engliſche Natur
kohr eerhitzen. Dazu liegt kein Grund vor und keine feurige
Klhe, die Herr Muſſolini auf das Haupt ſeines engliſchen
Flſriſses hätte ſammeln können. Feuer und Hitze waren über=
hdhr
iicht gerade das Wahrzeichen, unter dem die Völkerbunds=
tapeg
, in Rom ihre Arbeiten erledigt hat. Alles, was irgendwie
ſelſprufch war, woran einer oder der andere ſich hätte entzünden
)ſrm oder ſonſt ein Brandſchaden hätte entſtehen können, wurde
ſchhwrgſt mit der Feuerzange angefaßt und ausgelöſcht. Der
Fllelöſcher Vertagung war ſtets bereit und immer wieder
wiſoeffüllt, mochte er auch ſo und ſo oft ſchon benutzt worden
hn Wertagung des Abruſtungsprotokolls, Vertagung in ver=
Hhen en Danziger Fragen, und wo es mit dem Feuerlöſcher
AFagung nicht lohnte, da wurde nur mit einem Zerſtäuber
zohtz, damit das alte Sprichwort zur Wahrheit werde: Waſch
miſheir Pelz, aber mach mich nicht naß. Salomo war ein Waiſen=
knſſa
ui ſeinen Urteilen. Der Völkerbundsrat kann es noch viel
bot/ Zum Beiſpiel: Die Saar klagt darüber, daß die Bewoh=
ndereu
=tſcher Zunge Zwangsmaßnahmen und verwandten Maß=
reſſg
ſoer Franzoſen ausgeſetzt ſind, die beſonders ſich im Schul=
wiſeluund
tun. Die Franzoſen haben das Recht, für die Kinder
deſſeirweiter in den Minen, die an Frankreich zurzeit verpfändet
ſinhlexhulen zu bauen. Natürlich nur für die Kinder franzöſi=
ſchhedrbeiter
. Die Franzoſen aber bauen nicht nur zu dieſem
Zyſtre, ſondern an allen möglichen Orten, wo dieſes Recht gar
niſſän Frage kommt, Schulen, und zwingen direkt und indirekt
diſſe mutſchen, ihre Kinder den franzöſiſchen Schulen anzuver=
triſn
Dagegen proteſtieren natürlich die Deutſchen des Saar=
laſſysy
genau ſo, wie ſie gegen alle anderen Uebergriffe Einſpruch
erſſen Sie ſind bereit, betreffs der Uebergriffe Material vor=
zuſſtn
. Darauf beſchließt der Völkerbund, daß bisher keine
ücEkzü iffe bekannt ſeien, daß aber in Zukunft auch keine gedul=
deiſ
enden würden. Salomoniſch! Immerhin kann die Saar=
delſpi
on aus dieſem Spruch der Pythia nun wenigſtens ihr
guſſhMecht herleiten, bei den geringſten Uebergriffen franzöſiſcher
BoElden klagend wieder zum Völkerbund zu gehen, und weiß
weriſtens jetzt, daß einem fundierten Material gegenüber auch
deynölkerbund trotz aller ſalomoniſchen Weisheit kaum noch um
eirſn nechtes Urteil herumkommen kann .Auch in den Fragen,
diee izig betreffen, hat der Rat ſich gedrückt, wo er nur konnte.
Ddeäſident der Freien Stadt Danzig oder des Freiſtaates
Dorg, denn dieſe Nomenklatur iſt noch immer nicht entſchie=
deun
-/ Herr Sahm, hat in ebenſo freier wie würdiger und ge=
wome
: Art ſein gutes Recht als Haupt der alten Hanſeſtadt
voſſten, gewichtigen Herren des Völkerbundsrates gewahrt. Er
haſn urſch geſprochen, und es war ein Vergnügen, zwiſchen all
Heun=umzöſiſchen und engliſchen Reden einmal klare deutſche
Wlſ uin dem feierlichen und prachtvollen Saal des Palazzo
Dom yom Verhandlungstiſch zu hören. Aber alles half nichts.
Deerüllkerbundsrat beſchloß, die Frage der Eiſenbahndirektion,
diele on ſeit langem Danzig beläſtigt, zu vertagen; die Frage,
ob) misig eigentlich ein Freiſtaat oder eine Freie Stadt iſt (der

Verſailler Vertrag und die Verfaſſung von Danzig entſprechen
einander in dieſer Bezeichnung nicht, und ein Staat hat andere
Rechte wie eine Stadt), zu vertagen; die Frage, ob Polen Dan=
zig
zu Ausfuhrzöllen zwingen kann (eine recht wichtige Frage
für Danzig), zu vertagen und ſo weiter. Salomoniſch iſt auch
das Urteil des Rats, daß die von Polen trotz aller Abkommen
mit Danzig beliebten Ausweiſungen Danziger Staatsbürger
nur nach dem internationalen Uſus vollzogen werden dürfen.
Alſo kann Polen eigentlich machen, was es will, denn die Ab=
machungen
zwiſchen Danzig und Polen können durch den inter=
nationalen
Uſus, den man ja zur Genüge kennt, unwirkſam
gemacht werden. Aber immerhin hat die Beharrlichkeit des Dan=
ziger
Präſidenten eine nicht unwichtige Feſtſtellung erreicht: Dan=
zigs
Stellung auf internationalen Kongreſſen (z. B. Poſtkongreſ=
ſen
) wird im Danziger Sinne interpretiert, das heißt alſo, Danzig
tritt dort als ſelbſtändiger Verhandler auf und die Danziger
Delegationen bei irgendwelchen Tagungen gehören nicht zu der
polniſchen Delegation. Das iſt immerhin wenigſtens einmal keine
Vertagung und keine Verſchleierung. Denn ſonſt iſt das Haupt=
kunſtſtück
der ganzen Tagung des Rats es eigentlich geweſen, in
kunſtvollen Communigués Dinge klarzuſtellen, aus denen nie=
mand
infolge der Communiqués mehr klar werden kann. Decken
auch wir den Schleier des vielſagenden Schweigens über dieſe
Tagung!
Völkerbundstheorie und Praxis.
Prag, 16. Dez. Der nationaldemokratiſche Senator Prof.
Mareſch erklärte im Senat, daß die eventuelle Teilnahme der
Deutſchen an der tſchechoſlowakiſchen Regierung als Vertreter
der in der Tſchechoſlowakei lebenden Deutſchen eine Ver=
letzung
der Friedensverträge darſtellen würde, da
es in der Tſchechoſlowakei keine deutſche Nation als ſolche, ſon=
dern
bloß Bürger deutſcher Zunge gebe. Es müßte vielmehr
eine Abänderung der Friedensverträge in dem Sinne eintreten,
daß in der Tſchechoſlowakei der Schutz der Minderheiten auf=
gehoben
werde. Vor einem internationalen Forum werde man
niemals glauben, daß die Tſchechen die Deutſchen unterdrückten.
Eine Klage der Deutſchen bei einem internationalen Gericht
könnten die Tſchechen ruhig auf ſich nehmen, da die Deutſchen
nur geringe Vorteile erzielen könnten, aber ſehr viel verlieren
würden ſo z. B. das Recht auf die Schulen in Bezirken, in
denen ſich eine 20prozentige deutſche Minderheit befinde, ſodaß
man beiſpielsweiſe in Prag ſämtliche deutſchen Schulen
ſchließen könnte. Gegen dieſe Rede wendet ſich das Blatt
Bravo Lidu mit um ſo mehr Berechtigung, als Mareſch die
Funktionen des Vorſitzenden der tſchechiſchen Abteilung der Völ=
kerbundsligen
innehat. Die Tſchechoſlowakei würde, wenn ſie
die Methoden Mareſchs befolge, den Verluſt ihres mora=
liſchen
Kredits riskieren. Die Anſchauung Mareſchs
würde nach Anſicht des Blattes von einem bedeutenden Teil der
ſchechiſchen nationaldemokratiſchen Partei geteilt und dränge
ſich auch auf alle mögliche Weiſe in die Politik und Verwaltung
des tſchechiſchen Staates ein.
Der Aufſtand in Albanien.
Einnahme von Skutgri. Vormarſch auf Tirana.
TU. Paris, 16. Dez. Laut einer Fournier=Meldung aus
Belgrad haben die Aufſtändiſchen die Offenſive ergriffen und die
Städte Skutari und Kroja nach heftigen Kämpfen eingenommen.
Sie haben jetzt den Vormarſch auf Tirana angetreten.
Bewaffnete Banden auf dem Marſch.
Rom, 16. Dez. Agencia Stefani. Das Preſſebureau der
albaniſchen Regierung in Tirana veröffentlicht ein Communique,
demzufolge ſich mit Handgranaten, Maſchinengewehren und Ka=
nonen
bewaffnete Banden, die aus ſerbiſchen, montenegriniſchen,
ruſſiſchen, bulgariſchen und albaniſchen Elementen, ſowie jugoſla=
wiſchen
Staatsangehörigen beſtehen, ſich auf dem Marſche über
folgende Ortſchaften Nordalbaniens: Zhur, Gora, Topojani, Lazi,
Kruma und Kuchſi, in den Bergen von Skutari befinden. Der
frühere albaniſche Premierminiſter Ahmet Zogu ſoll ſich in Bibra
in Jugoſlawien aufhalten.
Scharfe Maßnahmen gegen die Oppoſition
in Südſlawien.
IU. Belgrad, 16. Dez. Der Innenminiſter, der durch
ſcharfes Vorgehen gegen die Oppoſition ſich innerhalb der Re=
gierung
durchzuſetzen verſucht, hat die Sperrung der Parteilokale
der Unabhängig=Radikalen angeordnet. Eine gleiche Maßnahme
iſt gegen die kroatiſche republikaniſche Bauernpartei der ſüdſlawi=
ſchen
Mohammedaner in Vorbereitung.

Seite 3.

Die Lage in Marokko.
Die Lage des ſpaniſchen Heeres wird durch den Aufſtand der
Anjheraſtämme, wie wir bereits geſtern ausgeführt haben, immer
bedrohlicher. Wenn das ſpaniſche Heer auf der anfangs beab=
ſichtigten
Linie ſeinen Rückzug einſtellt, dann wird es zwiſchen
zwei Feuer genommen. Eine weitere Erhebung dieſer Stämme
kann ſich für die ſpaniſchen Truppen zur Kataſtrophe auswachſen.
Die Pariſer Morgenblätter geben die Rüawärtsbewegung
der Spanier in großer Aufmachung wieder. Während man in
Paris eine merkwürdige Beunruhigung an den Tag legt und den
Zeitpunkt einer Intervention Frankreichs kaum abwarten kann,
werden die Nachrichten aus Spanien in London in aller Ruhe
aufgenommen, wenngleich man ſich über den Ernſt der Situation
durchaus im Klaren iſt. Von den Pariſer Kommentaren ver=
dient
insbeſondere das des Matin, unſere Beachtung, der aus
den Verträgen vom Jahre 1912 für die Franzoſen das Recht ab=
leitet
, nach ihrem eigenen Ermeſſen zu verfahren, wenn die ſpa=
niſche
Regierung nicht mehr in der Lage ſein ſollte, die Ordunng
im ſpaniſchen Teil Marokkos aufrecht zu erhalten.
Im Gegenſatz zur Pariſer Preſſe ſind die Times und die
Weſtminſter Gazette der Meinung, daß der Anjheras=Aufſtand
für Tanger keine ernſte Gefahr bildet und daß die Spanier den
Aufſtand ohne große Schwierigkeiten unterdrücken könnten. Daß
man unter Umſtänden auf eine Ausdehnung des Araberaufſtan=
des
gefaßt iſt, geht aus einer offiziöſen Mitteilung der Daily
Mail hervor, wonach die britiſche Regierung auf Grund des
Algeciras=Abkommens bei einem Erfolg des Aufruhrs gemein=
ſam
mit den anderen Unterzeichnern dieſes Abkommens eine.
Gegenaktion einleiten wird. Auch der Matin beſtätigt, daß ſich
die engliſche und die franzöſiſche Regierung mit den Ereigniſſen
in Spaniſch=Marokko beſchäftigen. Der Daily Telegraph hält
eine internationale Konferenz der Unterzeichner des Algeciras=
Abkommens für unerläßlich, um ſich mit dieſer Frage und wit
den Tanger berührenden Problemen zu beſchäftigen. Namentlich
Italien und Spanien ſchreibt das Blatt, haben an der Auf=
rechterhaltung
der Ordnung an der Weſtküſte ein gemeinſames
Intereſſe. Der diplomatiſche Berichterſtatter des Blattes warnt
die beteiligten Mächte, die Konferenz noch lange zu verſchieben.
Was Deutſchland betrifft, ſo darf es in dieſer ganzen
Angelegenheit die Rolle des unbeteiligten Zu=
ſchauers
ſpielen, denn nach den Friedensverträgen ſind
Deutſchland, Oeſterreich und Ungarn in dieſen Fragen desinter=
eſſiert
, da ſie auf ihre Rechte verzichtet haben. Wenngleich für
uns in Marokko augenblicklich nichts zu gewinnen iſt, ſo zeigt
dieſes kleine Beiſpiel doch zur Genüge, wie ſehr wir in außen=
politiſchen
Fragen, die Deutſchlands Lebensintereſſe berühren,
wie z. B. die Räumung Kölns und das Ergebnis der Militär=
kontrolle
uſw., ins Hintertreffen geraten können, wenn in be=
wegten
Zeiten Regierungskriſen das deutſche Staatsſchiff führer=
los
machen und der Außenminiſter in ſeiner Aktionsfähigkeit
nicht nur gehemmt, ſondern geradezu gehindert wird.
Nintſchitſch in Paris.
Der jugoſlawiſche Außenminiſter Nintſchitſch hat einem Vex=
treter
des Petit Pariſien erklärt, er ſei nicht deshalb nach Paris
gekommen, um neue Abkommen abzuſchließen. Befänden ſich nicht
Frankreich und Jugoſlawien als Freunde und Alliierte über alle
Punkte in voller Uebereinſtimmung? Er ſei gekommen, um die
Staatsmänner kennenzulernen, die im Augenblick Frankreich re=
gierten
. Nintſchitſch betont, daß der Kommunismus in Jugoſla=
wien
keine Ausſicht auf Erfolg habe. Die außenpolitiſche Lage
des Landes ſei ausgezeichnet. Mit Italien beſtänden keine Miß=
verſtändniſſe
mehr. Einzig und allein Albanien verur=
ſache
noch einige Beſorgnis. Er ſei mit Muſſolini über=
eingekommen
, ſich jeder Intervention in Albanien zu
enthalten und im Gegenteil ſogar die Unabhängigkeit dieſes
Landes zu verſtärken. Dieſes Einverſtändnis mit dem italieni=
ſchen
Miniſterpräſidenten ſei das beſte Vorzeichen für die Feſti=
gung
des Friedens in Oſteuropa und ſogar in Europa ſelbſt.
Beamtenflucht aus Aegypten.
Kairo, 16. Dez. Die Mehrzahl der ausländiſchen Be=
amten
macht nun von ihrem Optionsrecht Gebrauch, Aegypten
im April verlaſſen zu können. Faſt der geſamte engliſche Stab
der techniſchen Sachverſtändigen des Telegraphen=, Poſt= und Eiſenbahn=
dienſtes
wird Aegypten im April verlaſſen. Eine gänzliche Neuorgani=
ſation
dieſer Aemter wird dadurch erforderlich werden. Verſchiedene
wichtige Zweige der Verwaltung, ſo die Landwirtſchaft und der Sicher=
heitsdienſt
, werden in Mitleidenſchaft gezogen. Die Lage der engliſchen
Beamten iſt ſeit dem Zaghlulregime unerträglich geworden, ſo daß nur
wenige der techniſchen Sachverſtändigen einen neuen Vertrag zu neuen
Bedingungen einzugehen beabſichtigen. Während die untergeordneten
Poſten durch Aegypter beſetzt werden können, iſt mit Beſtimmtheit an=
zunehmen
, daß für die oberen Beamtengruppen in der kurzen Zeit
kein vollwertiger Erſatz gefunden werden kann.

e Geſellſchaft Heſſiſcher Bücherfreunde.
ſei alljährlich, legt auch in dieſem Jahre die Geſellſchaft Heſſiſcher
Bilfafneunde, die nun ſchon ihre Tätigkeit ſeit ſieben Jahren in frucht=
bauß
) AVeiſe walten läßt, ihren Mitglieder eine ſchöne Gabe auf den
Wehirantstiſch. Dieſe Gabe entſtand, aus dem Bereiche der heſſiſchen
Kulrrſſchichte. Sie behandelt das Leben und die Werke des Malers
Auſſm g=ucas, unſeres ſeiner Zeit hochgeſchätzten Meiſters, und iſt von
Beſſn Lade verfaßt. In Ausſtattung, Einband, Satzanordnung und
Illfſuu onsſchmuck im Geſchmack der Zeit gehalten, umfaßt Lades Arbeit
dassme Lebenswerk des Künſtlers in feſſelader und anregender Dar=
ſtellfky
. 5 Bildbeilagen, in vortrefflicher Tiefdrucktechnik, von der Firma
Zelu. Vogel ausgeführt, geben dem Buch wertvolle Anſchaulichkeit.
Lyxusdrucken gelangen in dieſem Jahre zur Ausgabe die überaus
reizwen Märchen der Jahreszeiten von Hedwig Lafrenz=Hagenbucher,
derAwate zu den Träumen einer Zeichenfeder ſchon im vorigen
Jalſls ſtarke Talentproben betrachtet wurden. Die Verfaſſerin be=
hamd
diie Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbſt und Winter in je
dreg zmollen Märchen. Im Stile erinnern dieſe zarten Dichtungen an
die Aeſ, Anderſens. Der geſchmackvolle kleine Band mit ſeiner zarten
Flichäfg-be und einem geſchmackvollen Aufdruck wird ſich gewiß bald
neunwrwunde erwerben. Die Auflage iſt nur klein, ſie beſteht aus 100
nurm imren Exemplaren. In glühend rot= und orangenem Kleide er=
ſcheſſewar
zu Weihnachten Yvinhema, eine Begebenheit aus dem ſüd=
amecu
niſchen Urwald, von Cardeniom. Mit dieſem Buch eröffnet die
Geſeſeft ein neues Kabinett, das der abſonderlichen Begebenheiten,
als / as für das abgeſchloſſene und ſeit Jahren vergriffene orienta=
liſch
aheinett. Es iſt nun in der Tat eine abſonderliche Begebenheit,
die ſ: /Sardenio hier erzählt. Auf ſeinen Reiſen in Südamerika mag
denm mnaſſer dieſer Stoff wohl mehr oder weniger erlebnishaft gewor=
denm
. Jedenfalls haben wir eine Erzählung dor uns, die ſich von
Zeitür Beile in tropiſcher Glut und Phantaſtik ſteigert. Yvinhema iſt
niewen manders, als eine jener blonden Indianerinnen aus den tiefſten
UrElbeym Braſiliens, von denen der Mythos ſchon lange wußte, die
abeyy inneuerdings von der Wiſſenſchaft als tatſächlich exiſtierend feſt=
geſtichlprorden
ſind. Wer Yvinhema in die Hand nimmt, wird mit der
Vektgn micht eher aufhören, bis er die letzte Zeile verſchlungen hat. Auch
vonun ſeum Buche iſt die Auflage nur klein; es wurde in 150 bezifferten
Bärkku pgedruckt von H. Hohmann, Hofbuch= und Steindruckerei, und
zwahnf feinſtem Zandersbütten. Die vierte Neuerſcheinung meldet
ſich ſoheliebter und bekannter Feder: Wandererinnerungen iſt der
TiteAlßein anderer als Rudolf Wünzer iſt der Verfaſſer des von friſcher,
reinztr ſſſenluft durchwehten Büchleins, das ſich in den wenigen Tagen,
ſeitläte, das Licht der Buchläden erblickt hat, ſchon eine unerhörte Be=
liebl
mrworben hat. Peſſimiſtiſche Buchhändler ſind ſogar der Mei=
numtgaſs
es das einzige Buch ſei, was in Darmſtadt zu Weihnachten
gehenuß=de! Von Wandererinnerungen darf man allerdings wohl ver=
langardrß
ſie gehen! Jedenfalls ſind die Beſtellungen gerade auf dieſes
Buchhon, allen Seiten ſo rege, daß die Auflage, die recht ſtattlich iſt,
ſchnhnhem griffen ſein dürſte. Die Verteilung der Jahresgaben beginnt
am Ahmenden Montag. Alle Mitglieder der Geſellſchaft, welche ſich
rech tigi in den Beſitz ihres Exemplars ſetzen wollen, rden hiermit
freunnsiit eingeladen, ſich ihre Nummer im Reſidenzſchloß an bekannter
StelelEnuholen. Beſonders bemerkt ſei, daß bei der Abholung die Mit=

gliedskarten vorgezeigt werden müſſen; ohne Mitgliedskarte können keine
Bücher ausgegeben werden. Daß von den früheren Erſcheinungen der
Geſellſchaft noch mancherlei auf Lager iſt, braucht wohl nicht beſonders
bemerkt zu werden. Für Naturfreunde, fürr Knaben, die Intereſſe am
Zeichnen haben, empfehlen ſich als ſchönes Weihnachtsgeſchenk die präch=
tigen
Jagdſkizzen von Auguſt Fritz. Freunde unheimlicher, dämoniſcher
Geſchichten ſeien auf Kumurrus Heimkehr von Eberhard von Brauchitſch
aufmerkſam gemacht, eine überaus ſpannende Erzählung. Das Jeſusbuch
von Richard Wilhelm, das ſich in kurzer Zeit ſo ſehr viele Freunde ge=
macht
hat, iſt in einem neuen, ſehr geſchmackvollen Gewande zu haben.
Für anſpruchsvolle Bibliophilen ſind vor allen Dingen Träume einer
Zeichenfeder von Jakob Paul Lafrenz, mit Worten von Hedwig La=
frenz
=Hagenbucher, zu nennen; ein Werk, das von der Fachpreſſe beſon=
ders
gelobt und anerkannt wurde. Endlich ſei auch an das Niddaer
Jagdbuch von Landgraf Philipp von Butzbach erinnert, das mit ſeinen
30 Fakſimile=Vervielfältigungen ebenfalls eine buchtechniſche Leiſtung erſten
Ranges darſtellt.
Aus dem Märchen der Jahreszeiten.
Von Hedwig Lafrenz=Hagenbucher.
Im Mai. Nacht.
Mainacht und ein ſternenklarer, funkelnder Himmel! Draußen im
Garten duften betäubend tauſend Blumen und Blüten, Wolken von
Wohlgerüchen ſteigen zu meinem Fenſter herauf und lagern ſich um mein
Bett. Ich werde träumen wie noch nie, denn ich bin berauſcht.
Wir ſind mit Strnenglanz gemiſcht, ſingen die Düfte und wogen
unruhig hin und her. Sternenſchimmer macht ruhelos und heiß, darum
tanzen wir, und du ſollſt uns kennen lernen.
Ich bin der Roſenduft; als der erſte helle Schimmer von dort oben
mich traf, riß ich mich von meinen dunkelroten Herrin los, fühlſt du, wie
ich ſchmeicheln kann?, Roſen blühen um mein Lager, und ihre ſamtnen
Blätter koſen meine Hände. Eine Roſenwelle nimmt mir den Atem, und
ich ertrinke faſt in ihr.
Ich komme von Fliederſtrauch, heile und lindere, wenn Fieber dich
in Maiennächten ſchütteln.
Und mein heißes Geſicht badet ſich in der kühlen Woge, die durchs
Fenſter kommt.
Ihr Fliederdolden ſollt meine Krone ſein, legt Euch um meine Stirn
und flüſtert mir von den Geheimniſſen Eueres Buches.
Darf ich Dich küſſen? Ich bin ſo zart und will auf Deinen Lippen
ruhen, wie ich drunten im Garten auf dem gewölbten Mund der Mai=
glöckchen
ſaß.
Und ich fühle meinen Mund tief in einen Strauß Maiblumen tauchen.
Welche Fülle von Düften, ich kann ſie kaum faſſen und möchte doch
alle halten und genießen. Auf der Bettdecke lagert fetzt ein bunter Schein,
ich atme die rürzige Herbe der Hyazinthen, der Betthimmel iſt ein ro=
ſiges
Neſt von Apfelblüten, von der Decke tropft der Duft des Goldregens
und dicht vor mir ſchwebt der ſüße Hauch des Waldmeiſters. Bin ich noch
Menſch oder nur ein Gefäß für die Köſtlichkeiten dieſer Welt? Und es
nimmt zu und ſteigert ſich, ich glaube, ich muß ſterben, denn ſo viel Kraft
und Wonne kann nur fenſeits des Todes empfunden werden. Mir ſchwin=
den
die Sinne, ganz fern ahne ich den hellroten Schlaf, den die erſte
Mohnblüte mir ſendet. Ich ſchlummre ein!

Ich weiß nicht, wie lange ich geſchlafen hebe: Geſtärkt erwache ich
und ſtehe am Fenſter. Kein Hauch ſteigt mehr aus der Tiefe zu mir auf.
Ich ſehe zum Himmel, die Sterne ſind verſchwommen und eine trennende
Trübe ſchwebt über mir. Da grüße ich hinauf:
Ihr herrlichen Düfte einer unvergeßlichen Stunde, jetzt ſchwebt ihr
hoch über mir, von Sternenglanz, der zu mächtig war, hinauf gelockt. Auf
ſilbernen Straßen ſeid ihr emporgeſtiegen, wann ſenkt ihr euch wieder
herab? Vielleicht ſchnückt ihr ſchon morgen früh als zarte Tautropfen
eure Blüten.

Neue Bücher,

* Die Welle, 4 Erzählungen. Verlag C. F. Winter, Darmſtadt.
Ein merkwürdiges Buch, das da im Verlag Winter erſchienen iſt, und
die Welle heißt; der Weltkrieg iſt ja Pate geſtanden bei ihm und gibt
grandioſen Hintergrund; doch iſt der Wert des Buches nicht zeitgebun=
den
; auch, wenn der Krieg zu tiefe Wunden ſchlug, als daß er ſie nicht
gierig ungeſtört vernarben laſſen wollte, auch wer dieſer ganzen Welt
voll Blut und Tod entrinnen möchte, wird Freude haben an der jugend=
friſchen
geſtaltungsfrohen Kraft, die aus dieſen Erzählungen, ſo einfach,
ſo natürlich, ſo vollbewußt und zwingend zu uns ſpricht. Weſſen künſt=
leriſche
Erzählungen ſo geraten, der geht mit Dichteraugen durch die
Welt, deſſen Weg führt aufwärts. Man fühlt, hier werden Erlebniſſe
geſchildert, wirkliche Erlebniſſe, ſie werden aber vertieft zu ſeeliſchen
Erſchütterungen, Erkenntniſſen, ſind Wahrheit und Dichtung. Ueberhaupt
Dieſe erſte Erzählung! So geheimnisvoll, ſo unheimlich! Und ſo einfach
erzählt, faſt gemütlich! Dieſe Geſchichte vom jungen Krieger, den der
Tod ruft von irgendwoher, aus der Luft, aus dem Nichts: Sei heut
Abend um 9 Uhr auf der Brücke Und der dieſem Rufe folgt, dieſe
Geſchichte allein iſt Zeuge ſtarker, aufrichtiger Begabung, iſt Probe von
Wollen und Können. Aber gleiche Leuchtkraft haben auh die anderen
Erzählungen der unerbittlich ſtählernen Geſchehen des Krieges, als
O.
Mann erlebt, als Künſtler geſchildert.
Greifenkalender 1925. Greifen=Verlag, Rudolſtadt. 3. Mk.
Dr. Bruno Doehring: Weltenwende und wir? Verlag des Evangeli=
ſchen
Bundes, Berlin W. 35. 30 Pfg.
Prof. Dr. Robert Wildbrandt: Die Entwicklung der Volkswirtſchafts=
lehre
. Verlag von Ernſt Heinrich Moritz, Stuttgart. 1. Band. Broſch.
2.50, geb. 3.50 Mk.
Ludwig Diehl: Alt=Lindau. Ein Stadtbild mit Federzeichnungen von
Heiner Baumgärtner. Alexander Fiſcher, Tübingen. Geh. 3., geb.
4.50 Mk.
Muſikblätter des Anbruch, Arnold Schönberger zum 50. Geburtstag.
Anbruch, Wien. Heft 1.. 6. Jahrgang. Aug./Sept. Heft 1924.
Paul Zech: Die Reiſe um den Kummerberg. Der Greifen=Verlag,
Rudolſtadt. Kart. 2.80, gebunden 3.80 Mk.
Paul Zech: Ewige Dreieinigkeit, Greifen=Verlag, Rudolſtadt. 3. Mk.
Wilhelm Vershofen: Der Hohe Dienſt. Greifen=Verlag, Rudolſtadt.
3. Mk.
Photofreund. 4. Jahrgang. 20. September 24. Nr. 14. Einzelpreis
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SW. 68, Lindenſtr. 26

[ ][  ][ ]

Seite 4.

(ür die vielen Gratulationen
*)und Ehrungen anläßlich un=
ſerer
Silber=Hochzeit ſowie Ge=
ſchäfts
=Jubiläum ſprechen wir
allen, befond. Hrn. Pfarrer Kle=
berger
im Namen der Lukasge=
meinde
, u. der Vereinigung der
Spengler= u. Inſtallationsmſtr.
unſeren herzinnigen Dank aus.
Ludwig Breitwieſer u. Frau
Nieder=Ramſtädterſtr. 54. (17101
OH

Mittwoch, den 1

Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden
und Bekannten die traurige Mit=
teilung
, daß unſere innigſtgeliebte
Tochter und Schweſter
Luiſe
nach langem, ſchwerem Leiden
ſanft entſchlafen iſt.
In tiefem Schmerz:
Familie Karl Lang.
(*37300
Rhönring 73.
Die Beerdigung findet Donners=
tag
, den 18. Dez, nachm. 3½ Uhr,
auf dem alten Friedhof ſtatt.

Dankſagung.
Für die uns bei unſerem ſchweren
Verluſte ſo überaus zahlreich er=
wieſene
Teilnahme, die vielen Kranz=
ſpenden
ſowie die troſtreichen Worte
des Herrn Pfarrer D. Waitz ſagen
wir auf dieſem Wege herzlichen
(*37313
Dank.
Darmſtadt, den 15. Dezbr. 1924.
Joh. Maul und Kinder.

Weihnachtsbändchen

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Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluſſe wurde mein lieber Gatte,
unſer guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel
Daniel Lorbacher
Miniſterialdirektor i. R.
heute nacht nach kurzem ſchweren Leiden, geſtärkt durch die hl. Sterbe=
ſakramente
, im Alter von 66 Jahren in die Ewigkeit abberufen.
Darmſtadt, Lorſch, Bensheim, den 16. Oez. 1924.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Elſe Lorbacher, geb. Schönherr
Ernſt Lorbacher
Heinrich Lorbocher
Adolf Lorbacher.
Die Beiſetzung findet am Donnerstag, den 18. Dez., nachm. 2‟/, Uhr, auf dem Wald=
friedhofe
ſtatt.
Kranzſpenden und Beileidsbeſuche dankend verbeten.
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Mein Rehlt noch Keikinol,
die Weihnachts-Geschenk-Packung. Dann kannst Du losgehen, guter Weih=
nachtsmann
, um die Gabentische zu decken. Allen kannst Du sie schenkel
und jeder wird sich über dieses nützliche Geschenk freuen.
Mancher wird erst durch diese Weihnachts-Packung die Annehmlichkelten
und den wohltuenden Einfluß der mit den Kuktrol-Präparaten gepflegten Füde
auf den ganzen Körper kennenlernen.
Habe keine Angst, daß Deine in diesem Jahre etwas beschränkten Mitzel
nicht ausreichen, wenn Du jeden damit beglücken willst.
Die komplette Geschenkpackung enthält 5 Packungen 3 verschiedelel
der Fußpflege dienender Kukirol-Präparate und
krostet nur V Reichsmark.
Wenn die Weihnachts-Packungen, die ich Dir eingepackt habe, alle Sille.
dann kaufe noch recht schnell eine Anzahl bei dem nächsten rünfs-
Apotheker oder Progisten, der diese Packung in seinem Schaufenster Sielle
ausgestellt haben wird, um Dir zu zeigen, daß er tüchtig ist und diese 1
Zehntausenden gekaufte Geschenk-Packung führt.
Sollte sein Vorrar schon ausverkauft sein, denn wird er sofort telegraphlett
nachbestellen, damit er Deinen Wünschen trotzdem noch gerecht werden Käut
Du mußt Dich aber mit dem Einkauf beeilen und nicht bis zum leidtel
Tage warten, denn diese Packung wird überall sehr stark gekauft und We
halb überall sehr knapp werden.
Heute weiß jeder
die Wichtigkeit der Kukfrol-Fußpflege
zu schätzen, und darum gibt es jetzt auch mehr gesunde Füße, als vol Eil"
5 Jahren.
Solltest Du lieber Weihnachtsmann indessen noch jemand treffen, del‟
Wichtigkeit der Fußpflege noch nicht erkannt hat, dann veranlasse ihn, Sie
die Broschüre Die richtige Fußpflege" zu bestellen. Diese wird nuch We
vor gratis und portofrei geliefert durch die
Kuklrel-Fabrik: Groß-Gulze bei Haadebdln

Stich
550
noch
Bnegont
Mpomm

Bähr
Aeh

[ ][  ][ ]

dummer 350.

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 17. Dezember.
*//ich amtliche Ergebnis der heſſiſchen Landtagswahlen.
er Landeswahlausſchuß hielt heute nachmittag unter dem
Vllis von Miniſterialrat Bornemann eine Sitzung zur Feſt=
ſtäſl
, des Ergebniſſes der heſſiſchen Landtagswahlen ab. Direk=
toſwäller
von der Zentralſtelle für die Landesſtatiſtik teilte die
Eyſarſäſſe aus den einzelnen Kreiſen mit und dann zuſammen=
geſpt
ſoie aus ganz Heſſen. Wie Direktor Meller weiter mitteilte
wim SSei der Landtagswahl, ebenſo wie bei der Reichstagswahl,
viſſe’ttimmen ungültig. Im übrigen zeigten ſich auch die glei=
chebly
-ſtände wie bei der Reichstagswahl: Stimmzettel und Um=
ſchh
iſtimmten der Zahl nach nicht überein, Beginn und Schluß
deſſ ahl war von den Bureaus nicht beſcheinigt, ferner ſtimmten
of)ſtülolliſten und Gegenliſten nicht überein. Die meiſten An=
ſtäß
waren wieder in Darmſtadt und Mainz feſtzuſtellen. Es
habh ergeben, daß von den ungültigen Stimmen die meiſten
auſiciße Zettel zurückzuführen ſind, d. h. die Wähler hatten
wiſyergeſſen, weil es ſich um zwei Zettel bei der Wahl han=
deſſlennen
Zettel anzukreuzen.
Schluſſe der Verhandlungen teilte Miniſterialrat Borne=
miſr
ſolgendes Ergebnis mit:
achlberechtigte
846 196,
bigegebene Wahlſcheine .
v 3 687,
üt-tige Stimmen . . . . . 625 032,
ungültige Stimmen
.. .. 12 132.
Sdbldemokraten
220 108 Stimmen,
26 Sitze.
deihrrationale
43 718
5
eknun
100 384
11
Kotzumniſten
33 689
Derih= Volkspartei
73 930
Nahnl.lſozialiſten
8 478
Dateulmten
53 301
Wſühlrftspartei
5 841
BckmnSund
82 742
Veſtuigte ſchaff. heſſ. Landwirte 2932
ſte Liſten der Deutſchnationalen, der Demokraten und der
BamnSündler waren provinziell gegliedert. Von den fünf
Siſtz er Deutſchnationalen fallen drei nach Oberheſſen, einer
narſſſGeinheſſen und einer nach Starkenburg. Von den ſechs
Sitty ſer Demokraten fallen einer nach Oberheſſen, drei nach
Rkrhehſſ ſſen und zwei nach Starkenburg. Von den neun Sitzen
deman ernbündler fallen fünf nach Oberheſſen, einer nach Rhein=
ſ
ud drei nach Starkenburg.
Gewählt ſind:
ſwaldemokraten: Ulrich, Adelung, Lux, Raab, Kaul,
n elmann, Dr. Strecker, Steinhäuſer, Mann Leuſchner,
ſturmfels, Stork, Widmann, Schaub, Harth, Roß, Lückel,
nſches, Kiel, Delp, Reuter, Bornemann, Rechthien, Weber,
mmkann.
Fſchnationale: Dr. Diehl, Kindt, Heräus, Dr. Werner,
öhm.
Zeenum: Lenhart, von Brentano, Blank, Hofmann, Knoll,
ankemer, Nuß, Hoffmann, Schül, Weckler, Heinſtadt.
Kypm=uniſten: Roth, Dr. Greiner, Galm, Angermeier.
Dge’ſche Volkspartei: Dingeldey, Schott, Birnbaum,
cholz, Haury, Dr. Niepoth, Freiherr von Heyl, Dr. Keller.
Nononalſozialiſten: Hauck.
D/kokraten: Henrich, Reiber, Dr. Külb, Eberle, Schreiber,
tſoadt.
Biſſe) nbündler: Dr. von Helmolt, Fenchel, Dr. Leucht=
ims
, Joſt, Wolf, Glaſer, Dr. Dehlinger, Dr. Müller,
E.! Möbus.
Erenennung. Am 10. Dezember 1924 wurde der Oberaſſiſtent bei
ümtſteatskaſſe Georg Schmitt zu Darmſtadt vom 1. Dez. d. Js.
A Monzleioberſekretär bei dieſer Stelle ernannt.
1000 Kinder als Gaſt des Landestheaters. Am Nachmittag
dest!. Dezember d. J. veranſtaltet die Generaldirektion des
LaymsſHeaters eine Kindervorſtellung Das Chriſtſtern=
Teiſi u der unentgeltlich für 1000 arme Kinder der Stadt
Ka/w igur Verfügung geſtellt werden. Am Abend des gleichen
Taſy geht im Großen Haus die Fledermaus, Operette
voryn ocann Strauß, neu einſtudiert in Szene. Am gleichen
Tafywerden als nächſte Schanſpielaufführungen im Kleinen
Hatu ſwei Stücke von Benedix: Die Dienſtboten in
einſnAckt und Der Störenfried in vier Akten, in neuer
Eirfyſuerung aufgeführt. Spielleitung: Peter Suhrkamp.
=Mäuſikverein. Noch heute dauert der Vorverkauf bei Konzert=
Arſh mu dem morgigen Orgelkonzert Günther Ramins. Altmeiſter
Baoſt ſirgelwerke, darunter Weihnachtschoräle, finden durch Ramin,
Jachky derzeitigem Nachfolger an St. Thomae, Leipzig, die klaſſiſche
Wick=tyawbe. Jedermann (auch Nichtmitglieder) hat Zutritt. Die Ge=
leggmt
ſolche Kunſt zu hören, wird ſelten wiederkehren. Unſere Mit=
glieftt
hiaben Ermäßigungen.
=Rühnenvolksbund. Morgen abend ſpielt Günther Ramin
½8hirl die Orgel der Stadtkirche. Wenige Plätze geben wir noch
zu h Mk. an Mitglieder unſerer Theatergemeinden ab. Die Gelegen=
heittt
nam erſten Meiſter der Orgel, der Königin der Inſtrumente, zu
hörßniſ, zu ſelten, als daß man ſie verſäumen dürfte! Die Liſte bei
Arfu am Weißen Turm für den Beſuch des Weihnachtsſtückes des
Larfhähy=aters müſſen wir ſchon heute ſchließen.
önrr Dr. Karl Juſtus Obenauer, lieſt in den Räumen der Stadt=
büchtch
ſiHaupthaus 1. Stock) an ſechs bis ſieben Abenden Dienstags und
Freſeis mim 8 Uhr die Novalis behandelnden Kapitel ſeines neu erſchei=
nentit
WBerkes vor. Beginn Dienstag, den 6. Januar. Anmeldungen
in MSh adtbücherei. Gebühr 2 Mk.
(2yer Heſſiſche Landesverein vom Roten Kreuz" hier hat, wie all=
jähyſl
ho auch jetzt wieder, eine Weihnachtsbeſcherung für
die aſiden und Altveteranen von 1870/71 in allen Kreiſen des Volks=
ſtaan
voc ſſen und insbeſondere auch in hieſiger Stadt veranſtaltet. Allen
dieſſſusechürftigen wurde eine größere Geldgabe zuteil, worin auch eine
Zutſw ung des Heſſiſchen Miniſteriums des Innern einbegriffen war,
Die mvohnhaften Invaliden und Altveteranen, zuſammen 105 Per=
ſongwirhiielten
ferner aus Mitteln des hieſigen Zweigvereins ein Lebens=
mittü
litzt.
-2Apheumk. Heute Mittwoch ſowie bis einſchließlich Freitag dieſer
Wonlceſ chloſſen. Am Samstag und Sonntag, den 20. und 21. Dez.,
findte wwei Operettengaſtſpiele ſtatt mit der Gilbertſchen
Ope/ſye Der erſten Liebe goldene Zeit
Dur Verein ehemaliger 25er feierte im dichtbeſetzten Konkordia=
ſaall
. Weihnachtsfeſt. Nach einem von Frl. Brenner ſchön geſpro=
chenmuWeihnachtsprolog
feierte der 1. Vorſitzende, Kam. Bickel, das
Weiſſhssfeſt als das Feſt des Zuſammenſchluſſes und der Einigkeit
nichſſerr, der deutſchen Familie, ſondern des ganzen deutſchen Volkes.
mſ liaren Verlauf des Abends erfreute Herr Mattheis mit ſeinem
übſſtr G=Bariton die Zuhörer durch einige Lieder. Herr Lierſch durch
en) ü eriſchen Vortrag zweier Violinſtücke. Herr Savelsberg, als
Humf bereits beſtens bekannt, bewies ſeine Fähigkeiten auch in Dar=
ernſter
Art. Ueberaus reizvoll geſtaltete ſich die Kinder=
wobei
Buben wie Mädel dem Weihnachtsmann tapfer ihre
kleium Grdichte aufſagten. Auch der Weihnachtsengel mit ſeiner treu=
e
5 (inderſchar ſei nicht vergeſſen. Beſonderer Dank gebührt dem
Ver/4ü eſgem. Militärmuſiker, deſſen Kapelle den ganzen Abend un=
ermmyf
tätig war und lebhaften Beifall erntete. Dank der Freigebig=
keit
/4 Mitglieder, beſonders aus der Geſchäftswelt, konnte bei der
Ver/ku., jeder einen ſchönen Preis davontragen, und der Dank, der
den g keülligten, ſowie dem Vergnügungsausſchuß für ſeine Mühe und
Arb. zuteil wurde, war reich verdient. Ein Tanz hielt Jung und Alt
nochyö nx zuſammen. Wie ſtets, bewies auch dieſer ſchön und har=
mornn
verlaufene Abend die treue Kameradſchaft und den feſten Zu=
ſammlollt
der ehemaligen 25er.
=Eyggentümer geſucht. In einem Garten am Exerzierplatz wurde
einett ang endeichſel welche dort vergraben vorgefunden.
Allel nſſcheine nach rührt dieſe von einer ſtrafbaren Handlung her.
Pericru, welche glauben, ihr Eigentumsrecht geltend oder Angaben be=
züglifüder
Vergrabung machen zu können, wollen beim Polizeiamt
Zinzen 1 vorſprechen.
fin Rattenfunger von Hameln ſpricht unter dieſer Bezeichnung
ſiggen Famillen vor und verſpricht, gegen einen Garantieſchein
alleℳ rziefer zu beſeitigen. Der Rattenfänger, der für ſeine etwa
eine= uurde dauernde Arbeit ein anſehnliches Honorar verlangt, ver=
ſchußmt
und der Erfolg bleibt aus. Es wird vor dem Unbekannten
gendent.

Mittwoch, den 17. Dezember 1924.

Markusgemeinde. Zu einem rechten Feſtabend geſtaltete ſich die
Familienfeier, die am Abend des 14. Dezember im Gemeindehaus
Kiesſtraße 17 abgehalten wurde. Der ſchön geſchmückte Doppelſaal ver=
mochte
die Zahl der Gemeindeglieder und werten Gäſte kaum zu faſſen.
Auf der Bühne erſtrahlten zwei Tannenbäume im weihnachtlichen Glanz.
Das reiche Programm, das durch eine Teepauſe in zwei Teile zerfiel, war
mit feinem Gefühl zuſammengeſtellt. Ein Jugendorcheſter unter der
Leitung des Herrn Hermann Stroh eröffnete den Abend mit einem
Weihnachtsmarſch und gab damit und mit noch weiteren Darbietungen
beachtenswerte Proben ſeines ernſten Strebens. Herr Steuerin’pektor
Bögel, der mit ſeiner reifen Kunſt ſtets Hilfsbereite, bewährte ſich wie=
der
als ausgezeichneter Sprecher im Vortrag der Marienburger Mette‟
von F. Dahn und des ſtimmungsvollen Melodrams Mozart in der
Vertonung von A. Kugler. Großen Beifall und aufrichtige Beivunderung
fanden die Geſangsvorträge des Fräulein Hilde Groß, die mit den
vollenket geſungenen Liedern von Mozart (Rrſenarie aus Figaro),
Berger und Reger u. a. ihrer Geſangslehrerin, der Frau Bögel, höchſte
Ehre machte. Tiefen Eindruck hinterließen die gut ausgewählten Lieder,
die Herr Oberſteuerſekretär Wundenberg mit ſeiner ſympathiſchen
Baritonſtimme ſang. Die Klavierb=gleitung wurde mit größter Anpaſ=
ſung
und feinſtem Stilgefühl durchgeführt. Herr Pfarrer Vogel
ſprach in intereſſanten und warmen Ausführungen über die Geſchichte
des in der ganzen Welt verbreiteten Liedes Stille Nacht, heilige Nacht
und gab ihm als einem echten, ſchlichten Volkslied die rechte Stellung
und Bedeutung. In ſeinen Schlußworten faßte er die Eindrücke des
Abends zuſammen, betonte den Wert ſolcher Zuſammenkünfte und dankte
im Namen der Verſammelten den Veranſtaltern und Mitwirkenden von
Herzen. Mit einem gemeinſam geſungenen Weihnachtslied ſchloß der
reiche, ſchön gelungene Abend.

DURCH GUNSTIGEN ABSCHLUSS
SIND WIR IN DER LAGE NOCH VOR DEM
WElHNACHTSFESTE
CLUROARHIHUBEM
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* 80. Geburtstag. Herr Wilhelm Pathenſchneider, Kiesſtraße
Nr. 44, feiert am 18. Dezember ſeinen 80. Geburtstag. Der alte Herr
iſt noch ſehr rüſtig und beſchäftigt in der Fabrik von Schneider, Heinrich=
ſtraße
44.
Ornis. Die Monatsverſammlung war gut beſucht. Nach einem
kurzen Bericht des Vorſtandes über ſeine bisherigen Maßnahmen für
die Jubiläums=Ausſtellung am 31. Januar und 1. Februar 1925 erfolgte
die Wahl der einzelnen Kommiſſionen. Die Bereitwilligkeit der Mit=
glieder
zur Uebernahme von Aemtern zeigte nicht allein von großem
Intereſſe an der Ausſtellung, ſondern gab zugleich eine gewiſſe Zu=
verſicht
an dem Gelingen und der ſicheren, glatten Durchführung der
Veranſtaltung. Die Anzahl der abgegebenen Anmeldebogen iſt bereits
eine ſo große, daß mit einer reichen Beſchickung der Ausſtellung gerech=
net
werden muß. Die baldige Anmeldung der Tiere iſt deshalb den
Ausſtellern zu empfehlen, da bei einem zu großen Andrang mit einem
eventl. früheren Meldeſchluß gerechnet werden muß. Leider war die
Zeit ſchon ſo vorgeſchritten, daß die Berichterſtatter für die einzelnen
Ausſtellungen ſich kurz faſſen mußten und ſich nur über die größten
von ihnen beſuchten Schauen, wie München Offenbach, Worms und
Frankfurt, äußern konnten, während die kleineren Ausſtellungen, die
ſicher auch manches Wiſſenswerte gezeigt haben, nicht mehr Erwähnung
fanden. Die beiden Zeiger der Uhr waren bereits in bedenkliche Nähe
der größten Zahl des Zifferblattes gerückt, als die glücklichen Gewinner
zahlreicher lebender Gewinne, darunter ein Kapitolswächter mit weit=
tönender
Stimme, das Verſammlungslokal verließen.
* Amtsgericht. Frau Emilie Biermann geb. Neuzeit hier iſt
der Unterſchlagung zum Nachteil der Heſſiſchen Textilgeſellſchaft, G.m.
m. H., hier, und des Betrugs zum Nachteile der Firmen Hein, Hehl.
u. John, Kaufhaus Heß, Seidenhaus Gieſinger u. Lanz, ſämtlich hier,
angeklagt. Sie will in Notlage gehandelt haben. Strafmildernd erfcheint,
daß die herausgeſchwindelten Waren zum Teil zurückgegeben ſind. Es
handelt ſich um einen Geſamtwert von 350 Mk. Der Strafantrag des
Amtsanwalts geht auf eine Geſamtſtrafe von 5 Monaten Gefängnis. Das
Urteil lautet auf 2 Monate Gefängnis, worauf 4 Wochen Unter=
ſuchungshaft
angerechnet werden. Der 1895 in Darmſtadt geborene
Joh. Fornoff mußte, arbeitslos, ſich auf eigene Art Geld zu verſchaf=
fen
. In verſchiedenen Geſchäften (Schallenberger Witwe, Merz und
Morgenſtern) machte er vertraulich Mitteilung, es ſei ein Einbruch beab=
ſichtigt
, und ließ ſich für dieſe Neuigkeit Belohnung auszahlen. Mit dem
Amtsanwalt nimmt das Gericht fortgeſetzten Betrug an und erkennt dem
Antrag gemäß auf 6 Wochen Gefängnis. Als Fornoff bei Schnitz=
ler
den gleichen Trick verſuchte, wurde er der Polizei übergeben. Ein
Wirtshausſtreit führt den K. F. hier von Gericht. Zur Anklage ſteht,
daß F. am 31. Auguſt 1924 in der Wirtſchaft von Rau (Heidelberger
Straße) hier den Badewärter Jakob Stroh mit einem Maßkrug körper=
lich
verletzt habe. Stroh reichte dem B. Bier zum Trinken, F. weigerte ſich,
ihm Beſcheid zu tun, weil ihm Stroh unſympathiſch ſei. Hierdurch er=
regt
, ließ Stroh die Worte Stromer Schuft, Gauner fallen, die
F. auf ſich beziehen mußte; F. nahm den Krug in die Hand und ſchlug
damit auf Stroh ein. Das ärztliche Zeugnis des Dr. Riemenſchneider
vom 16. September 1924 ſtellt eine 5 Zentimeter lange Wunde auf dem
rechten Scheitelbein und eine ſtarke Gehirnerſchütterung mit Blutverluſt
feſt. Stroh war drei Wochen im Krankenhauſe. Der Amtsanwalt wür=
digt
, daß F. wöhl gereizt war, andererſeits die Schwere der Verletzung,
und beantragt eine Gefängnisſtrafe vo zwei Monaten. Der Verteidiger
geißelt das ganz ungeeignete Benehmen des Stroh; F. ſei aufs ſchwerſte
gereizt worden, habe auch alles verſucht, um die Sache in Güte zu er=
ledigen
. Gegen F. als herausgeforderten Täter ſei eine Geldſtrafe eine
angemeſſene Sühne. Urteil: 75 Mark unter Annahme mildernder,
Umſtände.
Kunſfnotizen.

Ueber Werke, Künffler und küuſtieriſche Veranſktaltungen, deren im Nachſtebenden rwäbnune
geſchleht, bebält ſich die Redaktion ibr Urtell vor.

Palaſt=Lichtſpiele: Orient. Man zog aus, einen
netten kleinen Spielfilm zu ſehen und ſaß ſchließlich vor einem ſtarken,
groß aufgemachten Schlager Die Jakobini iſt in dieſem Film eine
Ueberraſchung. Man erkennt hier, warum ſie der großen Klaſſe zu=
gezählt
wird. Maria Jakobini führt die ſchwierige Doppelrolle mit viel
Geſchick durch; ſie weiß das einfach liebende Weib, der Wüſte ebenſo
glaubhaft zu geſtalten, wie die raffinierte Pariſer Lebedame. Ausge=
zeichnet
die Doppelſzenen am Schluß, die in der Technik trotz aller
Schwierigkeiten tadellos ſauber ſind und die in den Kontraſten zwiſchen
Katja und Yamile ſo deutlich das Können der Jakobini zeigen. Harry
Liedtke ſpiegelt alle Nuancen eines gereiften ernſten Mannes wieder,
Harry Liedtke gibt dem Leutnant Ruſſek ein tiefes männliches Gefühl.
Das kline Kind entzückte durch ſeine ungezwungene Natürlichkeit
und entfeſſelte ſtürmiſche Beifallsſalven. Der Regiſſeur Gennaro Rig=
helli
ſchaffte wundervolle Wüſtenbilder. Der Handlung kann nachge=
rühmt
werden, daß ſie viele ſpannende Momente enthält.

Aaln
Tabletten
AMAM in allen Apoihefen u.
SaoldAsHDregerien erhsltich
für Sänger, Redner, Raucher

Seite 5

Die Gründung einer
Heſſiſchen Flugbetrisbzgeſellſchaft.
Im Rathausſaal in Darmſtadt fand geſtern vormittag eine
von etwa hundert Herren beſuchte Verſammlung ſtatt, deren
Zweck war, die Gründung einer heſſiſchen Flugbetriebs=
geſellſchaft
in Verbindung mit einer Fliegerſchule
und der Schaffung eines Flughafens in Darmſtadt ins Leben
zu rufen.
Die Heſſiſche Flugbetriebsgeſellſchaft wurde gegründet.
Damit iſt Darmſtadt in die Reihe der modernen Gemein=
weſen
eingetreten, die die Aufgaben der Zukunft richtig erlannt
haben, und ſich dem modernſten Verlehrsmittel, dem Flugzeug,
und ſeiner Bedeutung für den Verkehr der Zurunſt angeſchloſſen
haben. Es ergab ſich bei der Gründung der Geſellſchaft die merk=
würdige
Tatjache, daß, und zwar von Seiten, von denen man das
am allerwenigſten erwarten ſollte, Schwierigkeiten aufgebaut
wurden, die letzten Endes einen Grund in gekrankter perſön=
licher
Eitelkeit oder geglaubter, aber nicht vorhandener Zurück=
ſetzung
hatten. Es iſt das eine Tatſache, die man in Darmſtadt
ſehr oft feſtſtellen kann: Wenn wirklich einmal die ſtädtiſche Ver=
waltung
was ſelten genug vorkommt die Initiative zu
einer großen und ſchönen Sache ergreift, Kritik kleinlichſter Art
geübt wird, und Steine gerade von denen in den Weg gelegt wer=
den
, die alles Intereſſe daran haben ſollten, derartig initiatives
Vorgehen mit allen Kräften zu fördern.
Herr Bürgermeiſter Mueller, der die Verſammlung ein=
berufen
hatte, hatte, um die allernotwendigſten Vorgrbeiten vor=
weg
zu erledigen und um ſchon zum Mindeſten eine gewiſſe
Grundlage für die Verhandlungen zu geben, ein Expoſé ausgear=
beitet
, und gedruckt vorgelegt, dem der Entwurf eines Konſortial=
vertrages
, eines Geſellſchaftsvertrages und einer Rentabilitäts=
berechnung
beigegeben war. Selbſtverſtändlich ſollte und konnte
dieſes Expoſé nur dazu dienen, die notwendige Grundlage für
kommende Gründungsverhandlungen zu geben. In Verkennung
dieſer Tatſache erhoben ſich verſchiedene Stimmen, die Beſchwerde
darüber führten, daß man ſie nicht zu dieſer Vorarbeit heran=
gezogen
. Welcher Art dieſe Beſchwerden im Uebrigen waren,
mag mit der Tatſache gekennzeichnet werden, daß von einer Seite
Klage darüber geführt wurde, daß bei der Begrüßung der
Anweſenden ſeine Firma nicht beſonders genannt wurde (!). Er=
freulicherweiſe
ergab jedoch der Geſamtverlauf und der ſchließ=
liche
Beſchluß der Verſammlung Einſtimmigkeit darüber, daß
die Gründung der Verſammlung zum Beſchluß erhoben wurde,
und zur Vorbereitung ſofort eine techniſche und wirtſchaftliche
Kommiſſion gewählt werden konnte.
Herr Bürgermeiſter Mueller begrüßte die Erſchienenen,
insbeſondere als Vertreter der Staatsregierung Herrn Miniſte=
rial
=Direktor Schäfer, den Rektor der Techniſchen Hochſchule,
Profeſſor Dr. Schlink, ferner Oberregierungsrat Dr. Krebs
als Vertreter des Miniſteriums des Innern, dann die Vertreter
der übrigen Behörden, Provinzen, Kreiſe und Städten Heſſens,
der Induſtrie, des Handels, der Flugſportvereinigungen uſw. Er
verlas dann eine Anzahl Entſchuldigungsſchreiben, die ſich jedoch
durchweg in zuſtimmdem Sinne äußerten. In ſeinem einleiten=
den
Vortrag griff der Vorſitzende zurück auf das gedruckt vor=
liegende
Expoſé, das wir an anderer Stelle auszugsweiſe wieder=
geben
.
Es folgte dann eine eingehende Ausſprache, in der betont
wurde, daß Darmſtadt zwar nicht als Hauptſtützpunkt der großem
Luftverkehrswege Deutſchlands, wohl aber Zubringeſtation
für die beſtehenden Verkehrslufthäfen und vor allem als Station
einer Fliegerſchule in Frage käme. Wohl war man ſich
allgemein darüber klar, daß an eine Rentabilität des Unterneh=
mens
in abſehbarer Zeit nicht zu denken ſei, jedoch ebenſo dar=
über
, daß die Vorteile für die Geſchäftswelt, für die Induſtrie,
und für das öffentliche Leben überhaupt indirekt ſo große ſeien,
daß die notwendigen materiellen Opfer unbedingt gebracht wer=
den
müßten, daß vor allem die Nachteile der Nichtgründung im
Laufe der Jahre ſo groß ſein würden, daß dieſe Nachteile in kei=
nem
Verhältnis zu den vorerſt zu bringenden Opfern ſtehen.
Darmſtadt hat nicht nur ein ſtarkes wirtſchaftliches Intereſſe an
der Flugbetriebsgeſellſchaft, ſondern es hat auch in Rückſicht auf
die akademiſche Fliegergruppe, auf die Heſſenflieger, auf die frü=
heren
Prinz=Heinrich=Flüge, und die Tatſache, daß während des
Krieges Darmſtadt im Flugweſen eine gewichtige Rolle ſpielte,
eine bedeutende Fliegertradition, die man nicht in das Nichts
verſchwinden laſſen dürfte, vor allem nicht in Rückſicht auf die
Techniſche Hochſchule, die eine der erſten war, die in Deutſchland
einen Lehrſtuhl für Luftfahrt errichtete.
An der Ausſprache beteiligten ſich unter grundſätzlicher
Zuſtimmung zu dem Gründungsplan, wenn auch unter Hervor=
hebung
der in Darmſtadt vorhandenen Schwierigkeiten, die Her=
ren
Miniſterialdirektor Schäfer, Regierungsrat Dr. Krebs,
Rektor der Hochſchule Prof. Dr. Schlink, Stemmer ſen. als
Vertreter der heſſiſchen Verkehrsvereine, Direktor Paſchke für die
Bahnbedarf A.=G., Fabrikant May für die Induſtriellenvereini=
gung
, dann Dr. Seckel als Vertreter der Junkerswerke, Koll=
mann
für die Heſſenflieger, Stud. Ritz für die Akademiſche
Fliegergruppe, Provinzialdirektor Graef=Gießen, Bürger=
meiſter
Betzler=Worms, Geheimrat Falk für die Handels=
kammer
Mainz uſw.
Das Reſultat der Gründungsverſammlung war, wie oben
erwähnt, der Beſchluß der Gründung und die Bildung eines
techniſchen und eines Wirtſchafts=Ausſchuſſes.
In den techniſchen Ausſchuß ſollen berufen werden,
je ein bis zwei Vertreter der Techniſchen Hochſchule, der Akade=
miſchen
Fliegergruppe, des Vereins Heſſenflieger, Firma Bahn=
bedarf
, der Junkersflugzeugwerke, des Frankfurter Luftfahrtver=
eins
, der Stadt Darmſtadt und der Forſtverwaltung.
In den Wirtſchaftsausſchuß je ein bis zwei Ver=
treter
des Staates, der Stadt, aller heſſiſchen Städte, der indu=
ſtriellen
Vereinigung, der Handelskammer, der Provinzialdirek=
koren
, der Techniſchen Hochſchulen, der Juſtitiar der Stadt, Rechts=
anwalt
Dr. Oppenheimer, Vertreter der Bankwelt und auf
Wunſch der Provinzialdirektion Gießen, ein Vertreter des Gieße=
ner
Vereins für Luftverkehr, Geheimrat Prof. Dr. König. Bei=
geordneter
Winn=Gießen und als Vertreter der Handelskammer
Gießen, Bankdirektor Chriſtbaum, ferner Herr Stemmer. St.

Zur Weihnachtsmeſſe. Wie alljährlich, ſo findet auch dieſes Jahr
wieder eine öffentliche Weihnachtsmeſſe ſtatt. Auf dem Meßplatz vor
dem Hallenſchwimmbad ſind Verkaufsbuden errichtet und bieten Gelegen=
heit
zum Einkauf aller für den Weihnachtsbedarf erforderlichen Gegen=
ſtände
. Aber auch Chriſtbäume in überaus reicher Auswahl ſtehen, die
kleine Budenſtadt links und rechts, d. h. nach der Landgraf=Georaſtraße
und dem Finanzamt hin, umrahmend, zum Kauf bereit. Gerade die
Anordnung, daß Verkaufsmeſſe und Chriſtbaummarkt, als zuſammen=
gehörig
, unmittelbar miteinander verſchmolzen worden ſind, =fte vie=
len
Käufern beſonders willkommen ſein, und es wäre zu wünſchen, daß
ein zahlreicher Beſuch und Umſatz von Waren die Mühe des Aufbaues
und den Fleiß der Verkäufer lohnt.
Der Chriſtbaummaukt iſt in dieſem Jahre außerordentlich reich=
haltig
beſchickt. Die Preiſe bewegen ſich zwiſchen 50 Pfg. für ganz kleine,
80 Pfg. für mittlere und bis zu 3 Mk. für große Bäume.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſcheinenden Noiizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzelgen zu betrachten,
in keinem Faule irgendwie ald Beltrechung oder Kr
Volkshochſchule. Wegen Erkrankung des Herrn Dr.
enöpfel muß ſein Vorirag am Dienstag, 22. Dezember, ausfal=
len
. Die ausgefallenen Stunden des Kurſus Nr. 43 von Herrn Alb.
Koch werden heute Mittnrch, den 17. Dezember, abends 8 Uhr, in dem
Saal Nr. 182 der Te=lniſchen Hoch
ile nachgehalter
Jungdeut
Brüderſchaft Darmſtadt. Am
Donnerstag, den 18. 2
Zürgerhof interner Brüder=
abend
ſtatt.

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Mittwoch, den 12. Dezember 1924.

Aus Heſſen.

Griesheim, 12. Dez. Gemeinderatsbericht. 1. Die
Hauerlöhne für die diesjährige Holzhauerei wurden wie folgt feſtgeſetzt:
Stammholz pro Feſtmeter 2.60 Mk., Derbſtangen pro Feſtmeter 3.75 Mk.,
Scheiter und Knuppel pro Raummeter 2,50 Mark, Stöcke pro Naum=
meter
2.70 Mk., Reiſig pro 100 Stück 5.30 Mk. 2. Allen Steigerern von
Heugras, welche infolge Ueberſchwemmung durch den Landgraben ihr
Heu nicht oder nur teilweiſe ernten konnten, wird ei Nachlaß von 70
Prozent des Steigpreiſes bewilligt, der für jeden einzelnen Fall nach
Maggabe der Erntemöglichkeit feſtzuſetzen iſt. Weitergehende Anträge
wurden abgelehnt, da die Gemeinde für Witterungsverhalrniſſe nicht ver=
anrwortlich
gemacht werden kann. 3. Für die Zahlung der 3 erſten Ziele
der Gemeinde=, Kreis= und Provinzial=Umlagen für das Rechnungsjahr
1925 wurde Stundung bis 31. Marz 1925 beſchloſſen, während das 4.
Ziel bis Mai 1925 befriſtet werden ſoll. 4. Zu Delegierten für die am
19. Dezember ds. Js. ſtattfindende Generalverſammlung der Bauhütte‟
wurde Beigeordnerer Feldmann und Gemeinderat Müller II. beſtimmt.
5. Ein Geſuch, um Gewahrung von Pachtgeldnachlaß, wurde abgelehnt.
Der Pächterin wird Rückgabe des Pachtgrundſtückes vor Beendigung der
Pachtperſode anheimgeſtellt. Am Schluſſe der Sitzung wurde der
durch die Eindeaung der Ortsdurchfahrt geſchaffene Zuſtand, der das
Paſſieren der Ortsdurchfahrt mit Fuhrwerken, faſt unmöglich macht,
gerugt.
H. Eberſtadt, 16. Dez. Aus dem Gemeinderat. Vor einigen
Monaten war in der Preſſe Veranlaſſung genommen worden, der Pro=
vinzial
=Pflegeanſtalt zum Vorwurf zu machen, daß ſie in Zeiten, wo kein
Landwirt ein Grundſück erwerben könne, Grundſtücke zu hohen Preiſen
aufkaufe und ſo Grund und Boden der Allgemeinheit entziehe und in tote
Hand überführe. Es war in dem betreffenden Artikel von der Befürch=
tung
der Verkloſterung und des Bauernlegens geſprochen und den
Kreiſen, die berufen ſeien, die Anſtalt und die hinter ihr ſtehenden Be=
hörden
in die Schranken zurückzuweiſen, ein völliges Verſagen nach=
geſagt
worden. Es war gefordert worden, daß man der einheimiſchen
und zudem geringfügigen Landwirtſchaft die Lebensbedingungen zum
Schaden der Gemeinde nicht abſchneiden und dafür ſorgen ſolle, daß mit
aller Rückſichtsloſigkeit und Entſchiedenheit ſolchem Grundſtückserwerb
ſeitens der Anſtalt ein Riegel vorgeſchoben werde. Dieſer Preſſefeldzug
war kurz darnach zum Gegenſtand einer Eingabe an den Gemeinderat
gemacht worden, welche durch die darin gemachten Angaben über den
Umfang des Grunderwerbs ſeitens der Anſtalt Folge einer Entſchließung
war, womit die Gemeindeverwaltung beauſtragt wurde, Schritte bei
der Provinzialdirektion zu unternehmen und weiterem Grunderwerb
ſeitens der Anſtalt Einhalt zu gebieten. Bei der genannten Stelle war
inzwiſchen noch eine Eingabe des Heſſiſchen Bauernbundes eingegangen,
die ſich mit der gleichen Angelegenheit beſchäftigte und in der, augen=
ſcheinlich
von Eberſtadt aus unzulänglich unterrichtet, von einem Eigen=
tumsbeſitz
der Anſtalt von 160 Morgen geſprochen wurde. Wie unbe=
rechtigt
dieſe Angriffe waren, geht aus dem von der Provinzialdirektichn
dem Gemeinderat auf ſeine Entſchließung mitgeteilten Tatbeſtand hervor,
daß die Anſtalt in Wirklichkeit nur über etwa 12 Morgen Gartenland.
etwa 10 Morgen Feld, wovon 3 Morgen im letzten Jahre erworben
worden ſind, und etwa 5½ Morgen Pachtland verfüge, hervor. Es darf
mithin feſtgeſtellt werden, daß der Gemeinderat, indem er von falſchen
Vorausſetzungen ausging, zum Mitträger einer Agitation gemacht
wurde, die bedauert werden muß. Es bedarf keines beſonderen Hin=
weiſes
, daß dieſer landwirtſchaftliche Beſitz der Anſtalt bei einer land=
wirtſchaftlich
nutzbaven Fläche der Gemeinde von insgeſamt 3000 Morgen
durchaus keinen Gegenſtand der Erregung bilden kann und bislang kein
Anlaß zur Befürchtung, die Anſtalt könne zu einer Bedrohung oder
Schädigung der Intereſſen der einheimiſchen landwirtſchaftlichen Bevölke=
rung
werden, vorlag. Es iſt dabei zu bedenken, daß eine dem öffentlichen
Intereſſe dienende Anſtalt, wie die Provinzial=Pflegeanſtalt, wenn ſie
ihren Zwecken genügen ſoll, ſowohl wegen ihrer Nahrungsmittelver=
ſorgung
, als auch zur Beſchäſtigung ihrer Inſaſſen, über einen gewiſſen
landwirtſchaftlichen Grundbeſitz verfügen muß. Zur Aufklärung der an
tatſächlichen Verhältniſſe aufmerkſam zu machen.
Pfungſtadt, 15. Dez. Forſtwartaſpirant Wiemer aus
Eberſtadt, der bereits früher ſchon hier tätig war, iſt zur Beſetzung der chen Zuhörer, der ſchon eine halbe Stunde früher erſchienen war, um
meinde hat die Beſchaffung der Nahrungsmittel für die Kochſchule
genwärtig vier Klaſſen.
werden über die Tarifſätze beim Holzmachen Verhandlungen zwiſchen den
Sitzung ebenfalls mit der Frage befaßte, erachtete den für den Staats=
und Gemeindewald aufgeſtellten Tarif für die hieſigen Verhältniſſe
als zu niedrig und eine weſentliche Erhöhung für angebracht. Es wäre
zu wünſchen, daß mit dem Holzmachen baldigſt begonnen würde.
* Ober=Ramſtadt, 13. Dez. Die allgemeine Geldknappheit macht ſich
ſehr auffallend im Ortsbürgerweſen geltend. Seit der im Dezember 1923
antragt worden. Hier warten gegenwärtig noch 66 Familien auf die ſeitherigen Unterwaldjagdpächter GG. Bruns und Adolf Junior=Frank=
Zuteilung einer Wohnung. 7 Neubauten wurden im letzten Sommer un=
ter
Dach gebracht, die im kommenden Frühjahr vollendet werden ſollen.
Auch mehrere neue Bauluſtige wollen dann noch mit Bauten beginnen,
halten können.
r. Babenhauſen, 14. Dez. Der hieſige Turnverein hatte zu
men, wies in begeiſterten Worten auf die den Geiſt und Körper bil=
dende
edle Turnerei hin und forderte die anweſenden Eltern auf, ihre Einem bei der letzten Hochwaſſerkataſtrophe beſonders ſtark in Mit=
Kinder zum friſch fröhlichen Turnen in den Turnverein zu ſenden. Das
Weiſe ab. Alle Achtung vor den Leiſtungen der Schüler und Schülerins Debatte ſtehende Voranſchlag des Kreisbauamts für die Inſtandſetzung
nen am Barren, Reck und Pferd und ihrem Turnwart, Herrn H. Ohl,
herzlichen Glückwunſch und Dank. Die Proben guten Turnens, die ſelbſt
zu ſehen und zu ſpüren. Die Reigen der Schülerinnen, von Fräulein
keit und Anmut allgemein und ernteten lauten Beifall. Ein Turnen der verteilt werden, die gegenwärtig bauen. Die ſeither jedem bauenden
von echtem Turnergeiſt erfüllten Geſchwiſter Ohl am Reck und Barren
bendete die äußerſt reiche Vorſührungsfolge, die mit gut geſbielten, wandelt, unter der Bedingung, daß die Gewährung dieſes Betrages an
Walzer= und Marſchmelodien der Kapelle Lautz=Weigand ge=
würzt
war.
benden Verhandlungen der Gemeinde mit dem heſſiſchen Staate betref= ren von der Gemeinde kein Straßengelände mehr angekauft wurde, die
fend Abtretung der Kaſerne und des Exerzierplatzes. Die ſeither ge= in Frage kommenden Straßen jedoch teils ganz, teils zur Hälſte ausge=
kürzeſter
Zeit erneuten Verhandlungen feſtgelegt. Anſchließend wurden beſchloſſen. Die Abſchaffung von drei Ziegenböcken wird der Land=
noch
einige Geſuche erledigt. Herrn Ph. P. Mohr, der wiederholt um
Abgabe eines Bauplatzes von dem Garten des der Gemeinde gehörigen
Wohnhauſes. Ecke Fahr= und Ludwigſtraße, gebeten hatte, ſoll dies Ge= verteilt werden. Der Wahlvorſtand beantragt für ſeine Bemühungen
lände überlaſſen werden. Preis und Bedingungen ſollen ſpäter feſtge=
legt
werden. Das Bachufer an der Gerſprenz, neben dem Fußpfad in pro Perſon, beſpilligt werden 8 Mk. Nach Erledigung verſchiedener
der Harreshäuſer Allee ſoll im Frühjahr bei niedrigem Waſſerſtande unweſentlicher Punkte wird zur nichtöffentlichen Sitzung übergegangen.
ausgebeſſert werden. Ein Geſuch des Gärtners Grünewald um Abgabe
von Bauholz zum Bau einer neuen Scheune, wird zurückgeſtellt. Es foll
erſt erledigt werden, wenn man einen Ueberblick über den geſamten ge=
wünſchten
Bedarf der im Winter und Frühjahr Bauenden hat.
ſchule Reichelsheim weiſt im laufenden Semeſter einen Beſtand, von
36 Schülern, verteilt auf eine Unterklaſſe mit 16 Schülern und eine Ober=
klaſſe
mit 20 Schülern, auf.
in dieſem Winterhalbjahr von 30 Schülern beſucht. In die Unt=
gehen
17 und in die Oberklaſſe 13 Schüler.

* Erbach i. Odw, 16. Dez. Ein neueselektriſches Kraft=
werk
erbaut die kleine Gemeinde Schönnen zwiſchen Erbach und größert ſoeben ihre Geſchäftsräumlichkeiten und kaufte dazu zur
Hetzbach. Zu dieſem Zweck muß das Bett der Mümling auf einer gro=
ßen
Strecke reguliert werden. Es ſoll dadurch eine Gefälle von zirka 12 Offenbachs, der hinter ihrem Anweſen zwiſchen Geleitsſtraße und Geoſ=
Metern erzielt werden. Gegenwärtig iſt man mit den umfangreichen Marktſtraße ſteht. Nur dort iſt die Stadtmauer noch vorhanden
Erdarbeiten beſchäftigt. Das Projekt wird auf 30 000 Mk. berechnet.
Bensheim, 15. Dez. Schachſport. Geſtern fand hier im Hotel mauer Offenbachs war zwar nur, was Höhe und Dicke anbelan
zum Deutſchen Kaiſer ein Maſſenwettkampf des Schachklubs Mannheim gewöhnliche Gartenmaner. Immerhin iſt aber wieder ein Stück y
gegen die Frankfurter Schachvereinigung ſtatt. Den ſechsſtündigen Kampf
an zwanzig Brettern gewann Frankfurt mit 14,5:5,5.
Ehrungsfeier der Ortsgruppe Weinheim des Odenwaldklubs waren als zum Opfer fällt. Der Altertumsfreund ſieht mit Wehmut, wie ein Stt
Ludwigshafen, Mörlenbach und Leutershauſen. 30 Touriſten und ſechs
Kinder erhielten das goldene Abzeichen. Der Dichter Wilhelm Platz,
Verfaſſer des Odenwaldliedes, wurde zum Ehrenmitgliede ernannt.
X Büttelborn, 15. Dez. Die Spar= und Darlehnskaſſe
Büttelborn konnte in dieſen Tagen auf ein ſegensreiches 50jähriges Be= Polytechnikums ſtatt, welche von über 400 Studenten beſucht war,
ſtehen zurückblicken. Von den Gründern leben noch die Herren J. Krumb,
Hch. Scheuermann und Chr. Senßfelder. Den Rechnerpoſten hat bereits auch ſchon die letzte Sitzung der Stadtverordneten beſchäftigt und
47 Jahre der Landwirt Martin Raiß 4. inne. Aus Anlaß des Jubi= vereinigten Finanz= und Bauausſchuß überwieſen. Der Vorſitzende derV=
läums
fand am vergangenen Sonntag eine Jubiläumsfeier ſtatt.
* Stockſtadt, 15. Dez. In Lebensgefahr, geraten war
dieſer Tage beim Streuſelholen ein hieſiger Landwirt. Er verſank plötz= der Schwebe iſt. Der Direktor der Anſtalt, Herr Profeſſor Dr. Sch
lich in einem Nebenarm des Altrheins, wurde aber glücklicherweiſe von
Schlinggewächſen ſolange feſtgehalten, bis Fiſcher aus der Nähe herbei= üfter befaßt habe und verlas die Eingabe, die von dieſer Seite eingereie
eilten und ihn aus ſeiner verzweifelten Lage befreiten.
z. Erzhauſen, 13. Dez. Bei der Viehzählung wurden nachfol=
gende
Zahlen feſtgeſtellt: Pferde 41 Stück, Rinder und Kühe 308 Stück,
Schweine 679 Stück, Ziegen 609 Stück, Federvieh 2802 Stück. Hausſchlach= merkte, daß man den Verlauf dieſer Sitzung abwarten wolle und ehn
tungen ſind 245 Stück erfolgt. Die Vichzählung von 1923 war 23 Pferde, dann weitere Schritte erfolgen ſollten. Von beſonderem Intereſſe
280 Rinder und Kühe, 862 Schweine, 624 Ziegen. Die hieſige Ge=
meinde
=Fuhrwerkswage iſt zurzeit einer Reparatur unterworfen und
werden bis zur Fertigſtellung immer noch zirka 8 Tage gebraucht werdki.

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* Mörfelden, 13. Dez. Gemeinderatsbericht vom 11. Dez.
dieſer Frage intereſſierten Kreiſe iſt Anlaß gegeben, auf die geſchilderten Ein neuer Wind weht durch das Gemeindeparlament. Man konnte ihn
geſtern abend ſchon deutlich ſpüren, zunächſt daran, daß der Sitzungsſaal
erſt eine Minute vor Beginn der Sitzung geöffnet wurde, was für man=
Förſterei Nord unter den Bewerbern gewählt worden. Die Ge= den neuen Bürgermeiſter zu hören, eine harte Geduldsprobe bedeutete.
Man fühlte den neuen Wind noch merklicher, als die Zahl der Zuhörer
für den Reſt des Rechnungsjahres unternommen. Es beſtehen hier ge= durch Polizei abgezählt und genau 30 eingelaſſen zu werden, die Chre
hatten. Dieſe Maßnahme des neuen Bürgermeiſters mutet zunächſt
9 Pfungſtadt, 15. Dez. Holzhauerei. Schon feit längerer Zeit etwas fvemd an, iſt jedoch in Anbetracht der mehr als beſchränkten Raum=
verhältniſſe
vollauf gerechtfertigt. Die Sitzung begann präziſe, der Ge=
zſtändigen
Stellen geführt. Der Gemeinderat, der ſich in ſeiner letzten meindergt war vollzählig erſchienen. Der Bürgermeiſter verlieſt zunächſt
einige Mitteilungen, u. a., daß einer Eingabe an das Reichsvermögens=
amt
zwecks unentgeltlicher Ueberlaſſung der in eine Jugendherberge um=
gewandelten
ehemaligen Militärbaracke ſtattgegeben wurde. Für den
Erlös einiger am Längerweg verkauften Gemeindegrundſtücke beſchließt
der Gemeinderat Straßengelände anzukaufen. Das Rücktrittsgeſuch
des Gemeinderatsmitgliedes Heinrich Karg (Soz.), wird bei ſchriftlicher
durch den Gemeinderat erfolgten Neufeſtſetzung des Einkauſsgeldes auf Abſtimmung gegen die 8 Stimmen der Rechten abgelehnt. Die Linke
Friedenshöhe, iſt bis heute eine ſolche Aufnahme noch nicht wieder be= enthält ſich aus prinziviellen Gründen der Stimme. Ein Geſuch der
furt), worin dieſe unter Hinweis auf den ſtark verminderten Wildbe=
ſtand
, der Gemeinde für die Ueberlaſſung der Jagd auf weitere ſechs
Jahre 400 Mark bieten, lehnt der Gemeinderat ab, da der Friedenspreis
wenn ſie bis dahin Darlehen zu einigermaßen erträglichem Zinsſuß er= hierfür 1970 Mk. war. Es wird jedoch einſtimmig beſchloſſen, daß Geſuch=
ſteller
die betreffende Jagd auf 9 Jahre aus der Hand bekommen kann,
wenn der Pachtpreis mit demjenigen des vor kurzem verpachteten Jagd=
einem
Elternabend an Sonntag abend eingeladen. Nach einen bogens 3 in Einklang ſteht. Als Weihnachtsgeſchenk für die Kriegs=
ſchneidigen
Aufmarſch aller Riegen hieß der zweite Vorſitzende des Ver= waiſen überweiſt die Gemeinde der örtlichen Fürſorgekommiſſion 300 Mk.
eins, Herr Schütze, die zahlreich erſchienenen Gäſte herzlich willkom= Gegen den Waldwirtſchaftsplan für 1925, der von Forſtwart Schur=
meher
erläutert wird, hat der Gemeinderat nichts einzuwenden.
leidenſchaft gezogenen Grundſtücksbeſitzer wird für eine fortgeſchwemmte
Programm des Abends wickelte ſich ſodann flott und in muſtergültiger Brücke das erforderliche Holz für eine neue Brücke bewilligt. Der zur
des Pfarr= und Lehrerhauſes über 3800 bezw. 2100 Mark, wird nach hef=
von
den Kleinſten aller Kleinen geboten wurden, zeigten deutlich, wel= tiger Meinungsäußerung mit 10 gegen 6 Stimmen bei einer Stimm=
chen
vortrefflichen Meiſter im Vorturnen ſie haben. Solche Saat muß enthaltung, angenommen. Zur Behebung der Wohnungsnot beſchließt
der Gemeinderat bei der Kommunglen Landesbank in Darmſtadt ein
ja edle Frucht bringen. Schneid, Schwung und Zucht waren deutlic) größeres Darlehen zu Bauzwecken aufzunehmen ſes wurden 250 000 Mk.
H. Stotz vortrefflich eingeübt, gefielen durch ihre urwüchſige Natürlich= beantragt), 20 000 Mk. hiervon ſollen ſofort unter die Privatbauluſtigen
Ortsbürger von der Gemeinde gelieferten 6. Feſtmeter Bauholz zum
Hauerlohn (42 Mk.) werden in einen Geldzuſchuß von 200 Mk. umge=
die
Errichtung eines Wohnhauſes gebunden iſt. Dem Baugeſuch
r. Babenhaufen, 14. Dez. Der Bürgermeiſter hatte geſtern abend des Karl Müller, außerhalb des Ortsbauplanes zu bauen, wird unter
ben Gemeinderat zu einer Dringlichkeitsſitzung einge= der Bedingung ſtattgegeben, daß der Bauende auf Wege, Waſſer, Licht
laden. Im Mittelpunkte der Beſprechungen, ſtanden die zurzeit ſchwe= und die ortsüblichen Bekanntmachungen verzichtet. Da ſeit elf Jah=
führten
Beſprechungen wurden gutgeheißen und Richtlinien für die in baut ſind, wird die generelle Regelung des Aukaufs von Straßengelände
wirtſchaftskommiſſion überwieſen. Ein zur Zucht untauglicher Eber
ſoll geſchlachtet und an Erwerbsloſe und Minderbemittelte unentgeltlich
bei den Reichs= und Landtagswahlen eine Entſchädigung von 10 Mk.
* Königſtädten, 15. Dez. Wegen Haſendiebſtahls wollte
die Gendarmerie zwei nach hier zugezogene Einwohner feſtnehmen. Da=
bei
ſetzte der eine, im Gemeindehaus wohnhafte Täter ſeiner Verhaftung
energiſch Widerſtand entgegen. Schließlich geſtand er die Tat ein, wäh=
8 Reichelsheim i. D., 15. Dez. Die Landwirtſchafts= rend ſein Spießgeſelle, der weiter leugnete, abgeführt werden mußte.
* Reu=Iſenburg, 15. Dez. Seit Jahren herrſcht hier die ſchöne
Sitte, daß ſich die ehemaligen Schulkameraden, Männer und
Frauen, zu einem gemütlichen Zuſammenſein vereinigen, wenn ſie das
8 Erbach i. O., Die hieſige Landwirtſchaftsſchule wird 50. Lebensjahr erreicht haben. Am Samstag, den 13. Dezember, trafen
ſich die Fünfziger aus dem Jahre 1874. Von 135 einſtigen Knaben
und Mädchen ſind noch 92 am Leben. Die meiſten der Erſchienenen hat=
ten
auch ihre Ehehälfte mitgebracht. Gs war auch aus der Ferne faſt
alles erſchienen, was nicht krank war. Gar raſch verflogen bei Geſang.
Tanz und anderer Unterhaltung die wenigen Stunden des Wiederſehens.
Schon am Sonntag vorher, 7. Dezember, war gemeinſamer Kirchgang
Geſtern, am 14. Dezember, wurden die alten Knaben und Mädchen noch=
mals
auf dem Lichtbilde feſtgehalten Unter dem Vorbehalte Jakobs
will man ſich im 60. Lebensjahr wiederſehen. Unſer neuer Bürger=
meiſter
, Kaufmann Wilhelm Arnoul (Sozialdemokrat), iſt am Frei=
tag
von Regierungsrat Göbel, dem Vertreter des verſtorbenen Kreis=
direktors
von Bechtold, in den Dienſt eingewieſen worden, nachdem die
unterlegene Demokratiſche Partei ihren Einſpruch gegen die Bürgermei=
ſterwahl
vom Juli dieſes Jahres zurückgezogen hatte.

Rummer 350.
7 Menbach, U5. Di. Die Offenbacher Zeitung
grötzerung ihres Grund und Bodens den Teil der einſtigen Stadt
Mauerſtück wurde abgetragen und ſein Standort verbaut. Die Stelr=
tum
verſchwunden, und wir haben in unſerer Stadt von dieſem Vr=
ſchon
immer nicht ſehr viel gehabt. Es wird nur eine Frage der
() Von der Bergſtraße, 15. Dez. Bei der geſtrigen Wanderer= ſein, daß auch der letzte Reſt unſerer Stadtbefeſtigung der Gegepp=
Gäſte vertreten die Ortsgruppen Bensheim, Birkenau, Mannheim= aus alter Zeit nach dem andern dahingeht. Wie man hört, erlöſte
Stadt aus dem verkauften Stadtmauerſtück den Betrag von 600 Guy
mark. Ein ſchlechtes Geſchäft war dies nicht.
2. Friedbetg, 15. Dez. Heute nachmittag fand im Feſtſagle des Hoim
Trapp eine allgemeine Studentenverſammlung des hieſ
Tagesordnung galt dem Neubau des Polytechnikums. Dieſe Frag
ſammlung verlas eine Reſolution, die von der Stadt eine klare und u=
zweideutige
Antwort verlangt, da die Sache ſchon mehrere Semeſte
teilte mit, daß ſich auch das Kuratorium mit dieſer Angelegenheit ſo
worden ſei. Ferner teilte der Redner mit, daß auch heute nachmittga eins
Sitzung des Finanz= und Bauausſchuſſes ſtattfände, in welcher wahrſcheir
lich eine Eutſcheidung in dieſer Frage fallen werde. Der Vorſitzende
weiteren Verlaufe der Sitzung war noch die Mitteilung, daß von 18.
23. Januar hier ein Deutſcher Hochſchultag ſtattfinden wird, zu welch
bereits Vertreter faſt ſämtlicher Hochſchulen Deutſchlands und Deuſ=
Oeſterreichs ſowie der Univerſität Prag ihr Erſcheinen zugeſagt hab=
Hervorragende Hochſchullehrer und hieſige Kräfte werden bei dieſer 64
legenheit Voträge halten.
* Gießen, 14. Dez. Eine allgemeine Jubiläumsausſ
lung veranſtalicte heute im Saalbau Sauer der Verein Kanaria
mit verband der Verband deutſcher Kanarienzüchter eine Ausſtellntn=
und eine Vorprüfung zur deutſchen Meiſterſchaft. Das 25jährige Zuc
läum des hieſigen Vereins wurde geſtern abend durch eine Feſtfeier
gangen, der Vorſitzende Petri ernannte drei Züchter zu Ehrenmitn
dern: Auguſt Felſing, Heinrich Zimmer und L. Bourgofs. Als Prne
richter waren tätig: Jüngſt und Ladwein=Frankfurt und Debrich=Ganau
Im ganzen wurden 118 Stämme bewertet. Den Ehrenpreis der Sioe
Gießen erhielt (Goldene Medgille auf beſte Knorre) Friedrich Helt
aus Frankfurt; die golbene Vereinsmedaille fiel in die Zucht P. Kaic Lpdhegus
holz Hannover, der erſte Ehrenpreis wurde dem Züchter Ostar Patit lpllion ein
Leipzig, der Damen=Ehrenpreis Theodor Judt=Gießen, zivei ſihem=
Medaillen Chr. Ernſt=Bad=Homburg, D. Hartung=Marburg und
Schmid=Marburg zuerkannt. In der Allgemeinen Klaſſe erhielten in
Wander=Ehrenpreis K. Schmidt Marburg, die goldene Medaille K. 6iu
mer=Homburg, die ſilberne Medaille E. Grein=Gießen. Goldene Medu,
len errangen: Hch. Hahn und Döll=Gießen. Auch eine Verkaufsklaſſe hr
vorhanden; ein guter Sänger koſtete 30 bis 50 Mark.
* Gießen, 14. Dez. Nachdem das Landesamt für das Bildungsio
empfohlen hat, neben dem Turnen das Schwimmen obligatoriſch enes cu
führen, haben Volksſchule und Ober=Reglſchule bisher regelnfe; ichchrünkte
Schwimmſtunden abgehalten. Heute fanden nun die erſten Schülen:
Wettſchwimmkämpfe in dem ſtädtiſchen Volksbade ſtat, wu B
ſich die Vertreter der Schulen eingefunden hatten. Es nahmen etm M.
Schiler teil aus Realgymnaſium, Ober=Realſchule, Gymnaſium, Püluen
gium und Volksſchule. Freunde des Schwimmſportes hatten mit
Preiſe geſtiſtet.
* Wieſcck, 14. Dez. Zu einer wahren Kataſtrophe hätte der hil
in der Kirche gelegentlich des Bethel=Films werden können. Au 63
Umſtand, daß der ſchwächliche Operateur am Licktbilderapparnt u b
Mitte des Vortrages ohnmächtig zu Boden ſtürzte, rettete dielen !
dern wohl das Leben. Wäre er ein kräftiger Mann geweſen, 0k
er ſeinen Vortrag durchgehalten und manches ſchwächliche Arbeſtel
hätte ſchwere Erkrankung, wenn nicht den Tod zu erwarten gehaſt W
rer Burk, der in der Nähe des Operateurs ſtand, erkannte ſoſon 4
Urſache der Ohnmacht Kohlenoxydgas, machte Licht und ſperrte 2nm
Fenſter auf. Auf Hilferufe eilten die Nachbarn herbei, welche dich
mächtigen Kinder vor der Kirche und auf den Straßen auflafen ui
die Häuſer brachten. Andere trugen die ohnmächtigen Knaben un!
chen aus der Kirche, Aerzte waren bald zur Stelle. Viele der
Ohnmächtigen hatten Erbrechen. Die Bevölkerung ſchimpfte g
auf die Lehrer, zum Teil auf die neumodiſche Art, dauernd in
ſtellungen zu gehen. Es waren nahezu 200 Kinder mit ihren 2e0
der Kirche geweſen. Eine Gemeinde von 3500 Einwohnern ſollte
eine beſſere Kirchenheizung leiſten können. Die beiden Oefen ſind d
undicht, ſo daß ſie das Kohlenoxydgas ausſtrömen laſſen. Es rie
der Kirche immer nach Kohlen, ſagte ein Einwohner, das ſind
gewohnt. Zum Glück ſcheint keines der Kinder ernſtlich erkrat
ſein. Eine Anzahl fehlte geſtern noch in der Schule, einige ſnd
noch bettlägerig. Die Aerzte erklären, daß keine Gefahr beſtänd
einigen Tagen würden alle geſund ſein. Dieſer Fall zeigt wieder,
ſchwere Verantwortung die Lehrer bei allen derartigen Veranſtalug
trifft.
O Wieſeck b. Gießen, 15. Des. Die Viezählung zu Boſl
dieſes Monats hat ergeben, daß hier der Vorkriegsviehſtand wiedet ?
reicht iſt. Es handelt ſich hier faſt durchweg um landwirtſchſick
Kleinbetriebe.
* Leihgeſtern bei Gießen, 15. Dez. Anſcheinend auf
brüche in alleinſtehenden Mühlen ſchien es der am öu
hier verhaftete Schwindlex abgeſehen zu haben. Deun man fand 0i4t
ihm ein Verzeichnis zahlreicher abgelegener Mühlen. Man nimnt
daß er ein vorausgeſandter Kundſchafter einer Verbrecherbande iſt. 2.
Nächte hatte er bereits in der Wirtſchaft Bender übernachtet, dort
ſen und getrunken, aber nichts bezahlt. In der angrenzenden F0ſl.
Schröder hatte er alles ausgekundſchaftet. Nur der Zufall, daß er in hid
Wirtſchaft Fulon Gäſte freihielt, aber nachher die Zahlung für nächſt
Morgen verſprach, führte zum Verdacht, Anzeige und Verhaftung.
45 Pfg. fand man bei ihm, an Papieren hatte er einen falichen Gebilt
ſchein. Der Beſitzer der Rindsmühle wußte von dem Verkauf ndsn
doch war der Fremde bei ihm geweſen und hatte ſich überall unge
Klein=Linden, 12. Dez. Der entlaufene Tanzbär. 3
Tage lagerte bei unſerem Dorfe eine Bärenführertruppe. In der lehotz
Nacht konnte ſich der größte Bär freimachen, worauf er an der Mürl W4
Weſerbahn entlang in den Wald kam. Vor dem Stellwerk Lütel uuickh Nichortle
er Halt, ſcharrte an der Wand und begehrte Einlaß. Als ihn der 0
ſchreckte Weichenſteller nicht öffnete, trottete er durch Wald und Feld M
ddn und langte bei Dutenhofen an, wobei das Tier immer die Kete i
Naſenring nachſchleppte. Am Bahndamm legte ſich Meiſter Braun ?0
Schlafe nieder und ein Bahnbedienſteter ſah ihn liegen. Inzwiſchen ſächt
man die Gießener Polizei alarmiert, um nach dem Ausreißer zu ſuchd
Schließlich kam der Bürenführer, um den Deſerteur abzuholel. 2
Tier wurde ſchwer mißhandelt und mit der Naſe hochgebunden, ſo 14 1Mdial
B.
es vor Schmerz furchtbar heulte.
* Ortenberg, 14. Dez. Schwerverletzt wurde Ein Arbeite
Oberſeemen, der in einem Steinbruch tätig war. Ein mächtiges Bu0lall
ſtück traf ihn und zermalmte ihm den Fuß ſo vollſtändig, daß er 0
nommen werden mußte.
* Schotten, 14. Dez. Unſer Kreisſtädtchen wird 1925 mehr
größere Feſte in ſeinen Mauern abhalten. Der 400. Sommerng
ſoll in Form eines Feſtmarktes begangen werden, verbunden mſt
zirkstierſchau der Landwirtſchaftskammer. Ferner finden hier das 0e.
heſſiſche Bezirks Nadfahrerfeſt und das 50jährige Jubiläum des Kric.
vereins, derbunden mit Bezirks=Kriegerfeſt, ſtatt. Das größte Feſt 00
das Verbandsfeuerwehrfeſt für die Provinz Oberheſſen ſein, das auf 9
20. Juli feſtgelegt iſt. Bürgermeiſter Mengel hat, das Feſtpräſſd
übernommen. Eine Ausſtellung von Löſchgeräten und Ausrüſtunge
Feuerwehrleute wird damit verbunden.
* Bettenhaufen bei Lich, 14. Dez. Wegen Spionage
Dienſte der Franzoſen wurde ein hieſiger Landwirt vot A.
Strafkammer Gieſen zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. Er Mit

ſich im Franzoſenlager Griesheim bei Darmſtadt Geld geben laſſen A.
dem Auftrag, ſich mit Reichswehrangehörigen zu Gießen in Verbindb.
zu ſetzen, militäriſche Fragen ausfindig zu machen und einen Kompahlie.
ſchreiber mit nach Griesheim zu bringen. Vom Schöffengericht vch.
vor zwei Monaten freigeſprochen worden.
* Angersbach im Vogelsberg, 14. Dez. Ein Rieſenſchwein
4 Zentner und 5 Pfund verkaufte der Gutspächter Geier vod
Niedeſelſchen Gut Saſſen an den Fabrikanten Bebler zu Lauterbach,
iſt das ſchwverſte Schwein, das ſeit Beſtehen des Schlachthauſes in 290.
bach geſchlachtet worden iſt.

Kein Huſten, keine Heiſerfell
bei Gebrauch der tauſendfach bewährten (II,Nch.
Sagitta=Huſten=Bonbons;
die von den Aerztei als kräftige zuſteintebizin glänzeud begutachle .

Er

[ ][  ][ ]

maumer 350.

Mittwoch, den 12. Dezember 1924.

Elke Husten
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zmimer 350.

Mittwoch, den 12. Dezember 1924.

Ruch ihr ſeid’s wert.

is kannſt du, arme Kröte, dafür, daß du nur ſo bürgerlich
pekleidet biſt, dazu ſo dick an Leib und plump von Ge=
ſtaltulncd
du, Salamander, daß dein Ruf von früher nicht beſſer
iſt, ſü weine Feuerflecke dir heute noch Gift andichten, und auch
mer Froſch, daß du ſo naß biſt und ſo plötzlich hochhupfſt,
ſaüie Damen immer hu ſchreien, ſo oft ſie dir begegnen
wahz ait ihr Luichen ſamt und ſonders dafür, daß ihr ſo kalt,
unlch art und nackt ſeid, dazu an Orten wohnt, die die Salon=
ſtieſtf
urr felten betreten?
auch die Lehrbücher der Tierkunde, ſie mögen eure Stel=
ar
. der Mitwelt ſchwerlich verbeſſern, wenn ſie euch auf
mit Amphibien, d. h. doppellebige Tiere, Waſſer=
ſege
anreden, wenn ſie euch durch die ſyſtematiſche Rang=
in
die vierte Klaſſe der Wirbeltiere, in die zweitunterſte
Mür oder euch gar als Kaltbliter den Warmblütern gegen=
Akruen.
iees da verwunderlich, daß die Fröſche und Kröten, Unken
olamander in ſo niederem Anſehen ſtehen, daß ſich ſelbſt
Maturfreunden die meiſten Lurche außer dem Teichmolch
rürbfroſch nur einer kärglichen Teilnahme erfreuen?
doch birgt das Leben auch dieſer Naturkinder, deren
es ſo wenig verfängt, deren Orte der Teich und Sumpf,
ieiten die Nacht und der Abend ſind, ſo unendlich viele der
ſewen Freuden, der ſeltenen Reize für den aufrichtigen
grund. Nur mußt du das Leben der Allmutter bei ihr ſel=
ſhrn
, mußt ihre Kinder bei ihrem Tun und Treiben belau=
oällſt
du ihren Charakter, ihr Weſen verſtehen, willſt du in
Rumd Neigung gerecht bleiben.
fürwahr, über keinen einzigen unſerer Lurchen, ſeien es
in zte oder ungeſchwänzte, Salamander oder Fröſche könn=
tſſelbſt
wenn ſie nach den ſchalen Zweck= und Nützlichkeits=
grl
hen abgeurteilt würden, ein Verdammungsurteil fällen,
ſar am wenigſten über die, die ſich ſo gut wie gar keiner
ar den Menſchen erfreuen, über die Kröten.
ganz abgeſehen davon abgeſehen von Schönheit,
hu. und Gerechtigkeit , gehören die Lurchen nicht einer
eitzhnllie an, deren Hauptvertreter, die Fröſche, in ihrer Fülle
und ilk einen ſehr weſentlichen Teil der Schöpfung ausmachen?
tühe des nicht, die, wenn auch nicht gerade bei uns, doch im
Oſt/kunſeres Vaterlandes, in der ungariſchen Tiefebene oder
m Mſthparadies Südamerika zu den wichtigſten und auffallend=
tentlſengruppen
zählen?
/1d mit künſtleriſchem, mit humorvoll=künſtleriſchem Auge
etufugt gibt es in der Kleintierwelt einen poſſierlicheren
Kaupilis einen Teichfroſch? Was der Teckel im Hundereich, das
10 4rroſch im Tierkreis der Lurchen. Oder wo wäre unter
hnattür Vertreter, der das Auge des Zeichners, des Karikatur=
mehr
reizte, als ein Teichfroſch in ſeinem vielgeſtaltigen
Leichſ und Gebaren? Hier Taucher und Schwimmer, dort wie=
irunger
, am Uferrand Träumer; Lebemann, Schlemmer im
a und Sommer, Philoſoph und Afket im Herbſt und im
wer hat uns denn in früheſter Jugend die erſte Nei=
Tierwelt, die erſte Liebe zu Bach, Tümpel und Teich
wachhruf fen? War’s nicht ein Froſch oder Salamander, den du
in (teir? Blechbüchſe oder gar in einem Taſchentuch zum Schreck
der un ter mit heimſchleppteſt und dort in einem Vorſchul=
aquflunz
, einem Einmacheglas, einer Waſchſchüſſel ſo lange Tag
für AWbeſtaunteſt, bis er dir oder bis der Vater ihn dir wieder
ntitwue?
Mrt Genehmigung der Amthorſchen Verlagsbuchhandlung in
Aucweig aus dem neuen Werke von Ludwig Franck: Kurich
I0 arich. Ein Erlebnisbuch aus der Tierwelt, wiedergegeben.
rellisr Wjanzleinenband 4,50 Mk.

und was hat dieſe Tierfamilie endlich den Naturfreunden zu
erſchließen, die das Leben nicht mehr nur äußerlich und gegen=
wärtig
=fertig anzuſchauen gewohnt ſind, ſondern die bereits den
Entwicklungsfragen nachſinnend es aus der Vergangenheit zur
Gegenwart hin betrachten, es fortſchreitend und werdend ver=
ſtehen
?
Gerade im Tierkreis der Lurchen ſetzt bei der ſtammes=
geſchichtlichen
Entwicklung die große Gabelung ein, wo durch
einen beſonderen Zweig das Leben über die Reptilien, die Kriech=
tiere
landaufwärts zu den Vögeln und den Säugern ſtrebte, und
wo dieſer Schritt vom Fiſchtier zum Landtier der raſtloſen All=
mutter
dazu verhalf, in einer endloſen Zahl neuer Formen die
heutige Landfaung zu ſchaffen. Und in demſelben Tierkreis deu=
tet
der andere Zeiger nach rückwärts, in die Vergangenheit, nach
dem Waſſer, wo das Leben über die Lungenfiſche, Kiemenfiſche,
Krebſe und Stachelhäuter bis zu den Urtieren hinabführt.
Und die Lurchen der Gegenwart, unſere Lurchen, ſie offen=
baren
uns noch am eigenen Leibe den großen Entwicklungs=
vorgang
, indem ſie ihre Jugendzeit, ihre Larvenzeit auch heute
noch im Waſſer verbringen, die Jahre der Mannbarkeit aber als
Lugenatmer größtenteils auf dem Lande.
Was in der tiergeſchichtlichen Entwicklung in vielen Millio=
nen
von Jahren geſchehen, das tun noch heute die Lurche durch
die Entwicklung ihrer ſelbſt vom Frühling bis zum Sommer.
Doch genug der ſtammesgeſchichtlichen Wunder und Rätſel,
die hier auftauchen ſchon hat draußen ein feuchtwarmer Wind
über die Felder gefegt, hat mit ſeinem tiefdringenden Atem alle
Erdburgen und Winterverließe unſerer beſonderen Freunde ent=
riegelt
.
Und horch klingt nicht ſchon aus der Tiefe des Waldteiches
das Liebesgeläute der Unken und Kröten?

Ka
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sind die neuen

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Wsind. SSie
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eClLmd: Inh. Hugo Zietz, Dresden

Seite 9.
und in der freien Bucht, wo die Sonne ſchon den Waſſer=
pflanzenwald
zu vollem Leben erweckt hat, quarren und meckern
dort nicht ſchon zaghaft=verhalten die erſten verliebten Teichfröſche?
Fürwahr, ein Frühlingshunger überkommt uns mit ihnen,
ein Wald= und Teichhunger läßt uns nicht raſten.
Wohlan, Naturfreunde und Wanderer, kommt mit mir auch
an die Seen, Teiche und Tümpel, folgt mir ins Reich der Lurchen=
welt
, daß wir mit dem Laubfrühling auch den Waſſer= und Teich=
frühling
, den Lurchenfrühling erleben!
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffenlichungen unter dieſer Leberſchrift übemimmt die Redalfion keinerlei Ver=
antwortung
; für ſie bleißt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſogeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden, lönnen nicht
zuräckgeſandt, die Ablebnung nicht begründet werden.
Aufwertungsfragen und =hoffnungen!
Man ſchreibt uns: Wenn eben von einer Aufwertung der Reichs=
anleihen
uſw. die Rede iſt, hört man immer nur von zwei Gruppen der=
zeitiger
Beſitzer ſolcher Anleiheſtücke ſprechen: 1. von ſolchen, die ſelbſt
gezeichnet haben, denen auch unbedingt Auf vertung gewvährt werder muß,
und 2. ven der Spetulationsgruppe!. Was elſo von derzeitigen Beſitzern
nicht Selbſtzeichner iſt, wird dadurch zu unleidlichen und in moraliſcher
Beziehung zu verwarflichen und tiefſtehenden Deutſchen geſtempelt, ähn=
lich
den Inflationsgewinnlern. Da muß doch endlich einmal ein ernſtes
Wort geſprochen werden, um eine glatte Scheidung zu furdern zuiſchen
derzeitigen Beſitzern, die nicht Selbſtzeichner ſind, und für die doch eine
Aufwertung in Frage kommen muß, weil ihre Anleihepapiere eine Ver=
mögen
Sanlage von ſelbſt erarbeitetem Lohn= und Gehalt ſind und ſchon
längere Zeit im Beſitz blieben, trotz aller Börſenhauſſe! und endlich
zwiſchen denen, die täglich und meiſt auf Kredit ſpekulieren oder Leer=
käufe
und =verkäufe tätigen, tvozu Leute, die Lohn und Gehalt beziehen,
doch ſelten zu bewegen ſind!! Solchen Spekulanten, deren Berufs=
zeichen
der Kurszettel allein iſt, muß ſelbſtverſtändlich eine für ſie zufällige
Aufwertung unbedingt verſagt bleiben! Und jetzt noch ein Wort über
dieſe Zwiſchengruppe, an die keine Partei in ihrem Wahlprogramm
dachte, den Mittelſtand, der ſeine elende knappe Lebenshaltuag doch
dieſem verlorenen Krieg verdankt!! Der Mittelſtand hat kärglich er=
ſparte
erſte Goldmark nach Inflationsſchluß mit der Hoffnung in ſol=
chen
Pavieren angelegt, daß der Staat, will er ſeine Kredite wieder er=
halten
, doch einmal Zinszahlungen aufnehmen muß!. Daß der Staat,
derſelbe, der ſie in dieſe trübſelige, elende Exiſtenz geſtoßen hat ihnen
die Möglichkeit ſchafft, wieder aufzujubeln und in etwas freiere Zukunft
zu ſchauen! Sind da nicht eine Unmenge junger Leute von 2530 Jah=
ren
und älter, die in normalen Zeiten längſt ſich hochgeſchafft hätten,
die mit wenigen Aufwertungszinſen hoffen, endlich ein Heim ſich gründen
zu können?! Eltern, die ihren Töchtern davon eher eine vollkommenere
Ausſtattung ſchaffen könnten?. Alles Angelegenheiten, die in unſerer Zeit
der Stellenloſigkeit bzw. des niedrigen Einkommens ſelten noch Verwirk=
lichung
erfahren können, und deshalb ernäe junge Menſchen in ſtumpfe
Reſignation ſtoßen!! Wietiele ſind Kriegsteilnehmer, denen ſchon jahre=
lang
jener Dank bewußt, der nichts ſchenken ſoll, ſondern nur Berufs=
möglichkeit
ſchaffen! Mit dieſen paar Mark Zinſen werden dieſe ſicher
nicht zu Schlemmern! Da ſoll der Staat ſubjektivere Aufvertungsmög=
lichkeit
ſchaffen! Es iſt doch ſeine Zukunft, die in unſerer Zeit ſo fürch=
terlich
darunter leidet: Junge Ehen in Wohnungsnot und Geldſorgen!
Erſpartes Geld gegen gekaufte Paviere kein Spekulationsgeld).
Das iſt doch ein vollgültiges Rechtsgeſchäft! Ware gegen Arbeit!
Behörden und Parteien! Viele warten heimlich auf Antwort und
Vertretung ihrer Intereſſen. Schafft denen eine ſeeliſche Erleichterung,
eine neue Lebensbejahung durch Hebung ihres Exiſtenzminimums! Viele
warten noch im gedrückten Mittelſtand! Findet Wege! Dazu ſeid
ihr da!
Einer, der die Notlage des Familienlebens im Mittelſtand kennt!

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[ ][  ][ ]

Seite 10.

Mittwoch, den 12. Dezeuber 1924.

174

74iher

350.

Reich und Ausland.
Kleine Frankfurter Chronik.
Der Silberne Sonntag brachte Frankfurt einen Maſſen=
andrang
aus den umliegenden Städten, und da auch die Frankfurteu
allgemein unterwegs waren, heurſchte in den Straßen, beſonders in den
ſpäten Nachmittagsſtunden, ein faſt lebensgefährliches Gedränge. Aus
der Geſchäftswelt hört man aber, daß der Geſchäftsgang nicht dieſem
Maſſenaufgebot entſprach, und daß der ſilberne Sountag mehr Schau=
tag
, als Kauftag war. Erſt am goldenen Sonntag erwartet man auch
das Gold in den Kaſſen. In Frankfurt iſt der Apfelwein das
Nationalgetränk, und ein Prozeß, in dem ein Gaſtwirt angezeigt war,
weil er 20 Pfennige für den Schoppen genommen hatte, begegnete dem
größten öffentlichen Intereſſe. Das Gericht ſtellte feſt, daß ein Preis
von 15 Pfennigen genügen müſſe, und der Wirt wurde zur Beruhigung
aller Frankfurter Bürger, wegen Preistreiberei, zu 50 Mark
Geldſtrafe verurteilt. Die Heidelberger Akademie der Wiſſenſchaften
hat den Profeſſor Friedrich Panzer, früher Ordinarius für deutſche
Philologie an der Frankfurter Univerſität, zum Mitglied der philo=
ſothiſch
=hiſtoriſchen Klaſſe ernannt. Ein 12jähriges Mädchen wurde in
Bad Homburg beim Spielen auf der Straße überfahren. Es ſtarb
auf dem Wege zum Krankenhaus. Auf dem Viehmarkt am Mon=
tag
ſtanden zum Verkauf: 388 Ochſen, 39 Bullen, 917 Färſen und Kühe,
352 Kälber, 409 Schafe und 2720 Schweine. Der Frankfurter
Lahrerverein hatte ſich mit Beziehung auf den Philologenverband
über die Grundſchule und die Dauer der höheren Schule ausgeſprochen.
Der Philologenverband hatte geantwortet, daß über die Dauer der höhe=
uen
Schule keine Außenſeiter entſcheiden könnten. Jetzt kommt der
Frankfurter Lehrerverein wieder mit einer längeren Erklärung, in deren
letztem Satz es heißt: Die kulturpolitiſch einſchneidende Regelung der
Geſamtſchulzeit iſt weſentlich eine Frage der zweckmäßigen Verteilung
des Erziehungskapitals. Dieſe iſt nach allgemein pädagogiſchen und
volkzwirtſchaftlichen Geſichtspunkten zu löſen, und es iſt deshalb unmög=
lich
, daß der Philologenverband darüber allein befinden kaun.
Aufhebung einer Falſchmünzerwerkſtatt imn Köln.
Köln. Nachdem die hieſige Kriminalpolizei vor etwa 14 Tagen
eine Falſchmünzerſtelle in dem Dorfe Lich bei Jülich aufgehoben hatte,
die ſich mit der Herſtallung von Zwei=Billionenſcheinen und Fünf= Ren=
tenmarkſcheinen
befaßte, hat die Falſchgeldſtelle nunmehr eine zweite
Falſchmünzerwerkſtatt in Köln und Mülheim feſtgeſtellt und unſchädlich
gemacht, die falſche 50 Pfennigſtücke herſtellte. In beiden Fällen wurden
die Täter feſtgenommen und die Geräte zur Herſtellung des Falſchgeldes
beſchlagnahmt.
Folgenſchwere Exploſion auf einem Rheindampfer.
DD. Duisburg. Geſtern nachmittag erfolgte auf dem im Ruhr=
orter
Hafen liegenden Dampfboot. De Gruyter Nr. 8 eine Keſſelexplo=
ſion
, durch die das Schiff ſchwer beſchädigt wurde. Zwei Maſchiniſten
wurden ſchwver verietzt.
Ein Mühlenwerk durch Großfener vernichtet.
TU. Hannover. In der Sonntagnacht ſind die Mühlenwerke
der Firma Wulle u. Co. in Einbeck von einem Großfeuex beiungeſucht
worden. Gewallige Vorräte an Korn und Mehl und faſt alle Naſchinen
find vernichtet. Der Schaden iſt ſehr groß. Die Urſache des Feuers iſt
unbekannt.
Eifn ſchwerer Unfall in einer Berliner Gemeindeſchule.
Am Montag vormittag ereignete ſich i einer Berliner Gemeinde=
ſchule
ein ſchwever Unfall in dem Badekeller der Schule. Durch aus=
ſtrömende
Gaſe wurden 20 Knaben betäubt. Der ſofort glarmier=
ten
Feuerwehr gelang es, die bewußtloſen Kinder wieder ins Leben
zurückzurufen. Achtzehn Kinder wurden ſoweit wieder hergeſtellt,
daß ſie nach Hauſe entlaſſen werden konnten. Zwei liegen noch mit
ſchweren Gasvergiſtungen darnieder, ſind aber außer Lebensgefahr. Eine
Unterſuchung iſt eingeleitet worden.
Schweres Automobilunglück.
DD. Frankſurt a. D. Zwiſchen Frankfurt a. O. und Dreſſen
fuhr ein Privatautomobil infolge Verſagens der Steuerung gegen einen
Baum und ſtürzte um. Der Führer, Autovermiett. Beck, wurde ge=
tötet
, zwei Herren aus Frankfurt a. O. ernſtlich verletzt.
Maria Feodorowna erkrankt.
DD. Kopenhagen. Die ruſſiſche Kaiſerin=Witwe Maria Feo=
dorowna
iſt an eier Herzentzündung erkrankt und liegt in ihrer Villa
bei Kopenhagen darnieder.
Banditenüberfall auf einen Schnellzug.
DD. Riga. Zwiſchen Janowo und Kowno überfiel eine Räuber=
bande
den von Riga kommenden Schnellzug und raubte den Poſtwagen
aus. Militär und Polizeitruppen haben die Verfolgung der Verbrecher
aufgenommen.
Die längſte Telephonlinie in Europa.
DD Moskau. In nächſter Zeit wird die Telephonlinie Peters=
burg
-KiewBoſtow a. Don, deren Geſamtlänge 1900 Kilometer be=
trägt
, eröffnet werden.
Ein diebiſcher Kirchendiener.
DD. Prag. Der Kirchendiener des Kapitels von Neuſohl in der
Slowakei, Lachy, iſt nach Veruntreuung von 9 000 tſchechiſchen Kronen
flüchtig geworden. Bei einer hierauf vorgenommenen Reviſion ſtellte
ſich heraus, daß eine große Mengs von Meßkelchen, Meßgewändern, ſil=
bernen
Leuchtern, Weihrauchfäſſern uſw. im Werte von 11 Millionen
tſchechiſcher Kronen fehlten. Es gelang, den flüchtigen Kirchendiener zu
verhaften. In der Wohnung eines Advokaten wurde ein koſtbarer Kelch
im Werte von 50 000 Kronen, bei einem Likörfabrikanten und einem
Direktor Meßgewänder, ſilberne Kannen und Ampeln im Werte von
mehreren hunderttauſend Kronen gefunden. Die betreffenden Perſonen
erklären, nicht gewußt zu haben, daß die Sachen geſtohlen ſeien. Die
Hausſuchungen dauern an.

Der Haarmann=Prozeß.
Die Montagsberhandlung im Haarmannprozeß beginnt mit den
Vernehmungen im Falle Jäger. Haarmann beſtreitet den Mord. Er
iſt heute ſehr nervös und autwortet auf keine Frage. Es wird deshalb
eine kleine Pauſe angeſetzt, da Haarmann den Wunſch äußert eine Ziga=
rette
zu rauchen. Nach einſtündiger Pauſe werden die Verhandlungen
wieder aufgenommen. Auf die Frage des Vorſitzeuden, oh man jetzt
wieder verhandeln könne, nickt Haarmann mit dem Kopf und ſagt: Ja,
jetzt geht es. Zeuge Arbeiter Berkhof der aus der Gaft vorgeführt
wird, hat Senger zuletzt auf dem Bahnhof geſehen, wo ihm dieſer mit=
teilte
, er ſei bei Haarmann geweſen und habe dort geſchlafen. Haarmann
habe ihm erklärt, daß er Senger nicht kenne. Darauf ſagt Gaarmamn
aus, daß er vor Senger und Berkhof immer Angſt hatte, da ſie zu denen
gehörten, die ſich anboten, um nachher zu plündern. Ex, ſagt dann:
Meinetwegen können Sie mir den Fall ruhig zuſchreiben. Aber ich
kann nur die Wahrheit ſagen. Es iſt ausgeſchloſſen, daß ich Senger um=
gebracht
habe. Im weiteren Verlaufe gibt Haarmann zu, den Sohn
des Lokomotivführers Hogreve umgebracht zu haben. Es tritt dann eine
Mittagspauſe ein. Nach Wiederaufnahme der Verhandlung gibt Haau=
mann
die Ermordung Apels zu. Der Fall Cock aus Uelzen wird von
dem Angeklagten weiter beſtritten. Einige Zeugen behaupten, daß Cock
mit Haarmann befreundet geweſen ſei. Cock habe oft im Auſtrage Haar=
manns
Sachen verkauft. Den Anzug Cocks will. Haarmann gekauft
haben. Der Leiter der Erziehungsanſtalt in Göttingen wird über die
Glaubwürdigkeit des Beugen Kreß gehört, den er als eidesfähig be=
zeichnet
.
Erbbeben in Englanb.
London. In Corwen (Nordwales) wurde am Montag, um
1.22 Uhr, ein heftiger Erdſtoß verſpürt. Zahlreiche Häuſer ſind einge=
ſtürzt
. Die Einwohner flüchteten auf das freie Feld. Die Erſchütterung
wuar von uuterirdiſchem Donner begleitet.
Eine Waiſenſtabt.
Die größte Waiſenanſtalt der Welt, eine förmliche Waifenſtadt,
befindet ſich in der armeniſchen Stadt Alexandropol. 18000 armeniſche
Waiſenkinder ſind dort in den verſchiedenſten Anſtalten untergebracht
und machen den dritten Teil der geſamten Einwohnerzahl aus. Dieſe
Tatſache ſpiegelt das ſthreckliche Schickſal des armeniſchen Volkes wieder,
das allein in ſeinem eigentlichen Heimatland, dem an Rußland ange=
ſchloſſenen
Sowjet=Armenien, unter 13 Millionen Einwohnern nicht
weniger als 50 000 Waiſenkinder zählt und zu verſorgen hat. An dieſer
Rieſenaufgabe beteiligen ſich ſehr kräftig auch viele im Ausland lebende
Volksgenoſſen, deren Zahl man auf eine Million ſchätzt, namentlich
die amerikaniſchen Armenier, aber auch ſonſtige Menſchenfreunde,
Viele armeniſche Waiſen, beſonders Mädchen und Frauen, werden
übrigens in der Türkei mit Gewalt feſtgehalten. Die deutſche Orient=
miſſion
hat die Aufgabe ihrer Befretung zielbewußt in Angriff ge=
nommen
; in ganz Deutſchland ſind zur Zeit Sammlungen im Gang,
um die Mittel für dieſes Hilfswerk zuſammenzubringen.

Das beſte Familiengetränk iſt
Kathreiners Malzkaffee.
Eriſi geſund und kräftig, wohlſchmeckend
und billig.
Der Gehalt macht’s!

Die Haupiſtfadt Norwegens Oslo.
Die Hauptſtadt Norwegens, von 1624 bis 1924 Chriſtiania genot
heißt in Zukunft Oslo, welchen Namen die Stadt ſechs Ach.
hunderte hindurch von 1047 bis 1694 getragen hat. Die Aen

draade König in Norwegen (10461066). Dieſer König gründete i!
Jahren 10471048 am Ende des alten Folden= oder Oslofjord die St0f
Sslo. Die Stadt war klein, erhielt aber für Norwegen allmählich au
Bedeutung, als ein Mittelpunkt des politiſchen und kirchlichen Lebwitz
Haakon V. Magnuſſön (12991319), der Oslo zur Hauptſtadt
wegens machen wollte, erbaute an der Weſtſeite des Hafens die Feſimt
Akershus. Im Jahre 1380 bekamen Norwegen und Dänemark eint
gemeinſamen König. Dänemark hatte nämlich im Jahre 1376 den m
wvegiſchen Thronerben Olav Haakonsſön zum König gewählt und dein
erbte bei ſeines Vaters Tod (1380) auch die norwegiſche Krone. Das hr4
der Anfang der däniſch=norwegiſchen Union, die über 400 Jahre wäſw,
Als der Dreißigjährige Krieg in Mitteleuropa raſte, herrſchte in Anpl
wegen und Dänemark Chriſtian IV. (15881648). Im Jahre 1624 wuhte
ſeine norwegiſche Hauptſtadt Oslo durch eine Feuersbrunſt beinahe M.4
ſtändig zerſtört. Als die Stadt wieder aufgebaut werden ſollte, beſtimmin
er daß ihre Einwohner auf die Weſtſeite des Hafen8 unter die Feſtmt
Akershus überſiedeln ſollten. Die Verlegung der Stadt hatte militärſey
Gründe. Gleichzeitig beſtimmte er, daß die neu erbaute Stadt nach int
benannt und ſtatt Oslo. Chriſtiania heißen ſollte. Am A. Sehtenſn5
1924 waren 300 Jahre vergangen, ſeit Chriſtian IV. Oslo verlegte m
ihm ſeinen Namen gab. Die neue Stadt Chriſtiania iſt inzwiſchen
groß geworden (mit Vorſtädten über 300 000 Einwohner), daß ſie die 1.
Chriſtian IV. abgeſteckten Grenzen um das vielfache überſchritten hau!
ſeit langem auch wieder die alte Hauptſtadt Oslo umfaßt. Norwnn
Storting (Reichstag) hat deshalb die Zeit für gekommen gehalten
Hauptſtadt ihren alten, hiſtoriſchen Namen wiederzugeben. Ein
vom 11. Juli 1924 beſtimmt, daß die Hauptſtadt vom 1. Januar
ab ſtatt Chriſtiania wieder Oslo heißen ſoll. Oslo iſt das Indu
Zentrum Norwegens. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung Norn
wohnt in der Umgegend des Oslofjord. Oslo iſt das Zentrum de
wegiſchen Eiſenbahnnetzes. Von Oslo gehen Eiſenbahnlinien nach
Nichtungen aus: nach Stockhzolm, Göteborg und ſüdwärts: nach
Kongsberg, Bergen, Valdres, Givik, Aandalsnes, Trondhiem. 8
und nordwärts. Es gibt auch mehrere Vorortlinien. Ein Viertl
norwegiſchen Handelsflotte hat ſeinen Heimatshafen in OAo,
Hälfte der aus dem Ausland kommenden Schiffe laufen Oslo an.
hat einen ausgezeichneten Hafen mit ganz modernen Lade= und 9
apparaten und iſt nie von Eis blockiert. Mehr als die Hälfte der
fuhr Norwegens und beinahe ein Fünftel der Ausfuhr gehen Uer
Hafen Oslo. Von Oslo gehen Dampfſchiffslinien nach der Oſiſe,VI.
allen Nordſee= und Mittelmeer=Ländern, nach dem fernen Oſten
Afrika, Auſtralien und nach den Küſten Nord= und Süd=Ameriſkas, ſoht
am Atlantiſchen, als am Stillen Ozean.

Der Doppelgänger in der Ehe.
Vor einem Gerichtshofe in New York wird nün ein Senſahu
prozeß verhandelt, in deſſen Mittelpunkt ein Namensbetter des and
niſchen Multimillionärs Morgan ſteht. Harry Morgan, ein mit 0ü4
gütern reich geſegneter Großkaufmann, hat ſich vor den Richtern vn
Bigamie zu verantworten. Allerdings handelt es ſich nicht etwa mſt
Abenteuer eines Betrügers, oder eines übermütigen Lebomannes, dm
Morgan erklärte vor ſeinen Richtern, daß es religiöſe Motibe, beig
güte und Mitleid waren, die ihn veranlaßt haben, zu gleicher Zi*=
Frauen zärtlicher Gatte zu ſein. Da er keine Eiferſucht zwiſchent
beiden Frauen heraufbeſchwören wollte, hat er ſich entſchloſſe, i
Doppelehe geheim zu halten. Die Geſchichte beginnt damit, daß im
Morgan einen Bruder hatte, und zwar einen Zwillingsbruder, dih=
haargenau
ähnlich fah. Dieſe Aehnlichkeit war beſonders in dnß
derjahren ſo groß, daß ſelbſt die Mutter die beiden Kinder verutz
hatte. Später heiratete Edmund eine reiche New Yorker Erbn 5
rend Harrh Junggeſelle blieb. Im Jahre 1922 unternahm ſial
eine Reiſe nach Frankreich. Während eines Ausflugs fiel der 1c
einem Automobilunfall zum Opfer. Schwer verwundet wurde ene
Parifer Spital übergeführt, wo er einige Tage ſpäter ſtarb. Die t
Verwandten der Familie benachrichtigten Harry von dem To0g
Bruders, unterließen es jedoch, die Witwe vom tragiſchen Schichis
Mannes zu informieren. Der arme Harry, dem nun die murss=
Aufgabe zufiel, der jungen Witwe, die ihren Mann überaus 04
die fürchterliche Nachricht zu überbringen, kam nach reichlich*
legung zu dem Eutſchluß, daß er der jungen Witwe vom 704
Bruders überhaupt keine Mitteilung machen, ſondern nach Chimt
ren werde und, dank der frappanten Aehnlichkeit mit dem Tan
infach für Edmund Morgan ausgeben werde. Dieſer Entſchluß üb
um ſo leickter, da die junge Witwe ihm von jeher ſympathiſch /7
war. Die Täuſchung iſt ausgezeichnet gelungen. Ueber ein Jahr! k=
die
beiden mit inander in glücklichſter Ehe, und nichts vermocht
Eheglück des falſchen Gatten und der jungen Witwe zu ſtören, 0
Harry Morgan eines ſchönen Tages leidenſchaftlich in eine jun !=
Yorkerin verliebte. Da er ſich frei wähnte er war doch mit d
cagoer Witwe nicht verheiratet , führte er im geheimen die NM
kerin zum Altar und teilte ſich in die Aufgaben, der ihm ehelich andür
ten Gattin ein zärtlicher Ehegatte und der Chicagoer Witwe ein eil
vertreter des verſtorbenen Bruders zu ſein. Zwei Tage in dei t
verbrachte er gewöſnlich in Chicago, die reſtliche Zeit in Neiv 90hl/
ſchließlich die legitime Ehegattin hinter die Sache kam und entdechte, W
ſie in Cyicago eine Rivalin habe. Sie ſtrengte den Eheſcheidungshut
und den Prozeß wegen Bigamie an. Der erſte Verhandlunnstag ſuich
eine ungeheuere Ueberraſchung. Die Witwe erklärte nämlich dP
Angeklagte ein Betrüger ſei, da er nicht Harry Morgan, wie e14
gäbe, ſei, ſondern Edmund Morgan heiße; der angebliche Edmund M
gan ſei nie in Frankreich geweſen, folglich habe er dort keinen t0ck
Unfall erleiden können. Dem weiteren Verlauf des Prozeſſes ſicht
in New York mit großem Intereſſe entgegen.

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Mittſvoch, den 12. Dezember 1924.

Seite 13.

Sport, Spiel und Zurnen.

Handball.
Meiſterſchaftsſpiele im Main=Rhein=Gau ber D. T.
Meiſterklaſſe.
Tgde. Neu=IſenburgTgde. Griesheim 1:4.
Tv. WorfeldenTv. Nauheim 2:0.
Tv. Pfungſtadt,Vorwärts Langen 0:0.
DDie Spannung über den Ausgang der diesjährigen Meiſter=
hatzſ
illle ſteigert ſich von Sonntag zu Sonntag mehr. Die Meiſter=
ſchatzfage
iſt immer noch nicht gelöſt, wenn auch Tgde. Griesheim
einenuen ien Vorſprung ſich geſichert hat. Die Spielſtärke aller Vereine
iſt ſhrt ausgeglichen und die Ausſichten ſind ſo verteilt, daß man wohl
erſtAuſcem letzten Spiel dem Meiſter gratulieren kann. Am Sonn=
tag
Aſrin Griesheim in Neu=Iſenburg in dieſer Höhe durchaus ver=
diemntſhar
hat Iſenburg auch Pech, denn zwei Strafſtöße aus 13
MetzhGntfernung finden nur den Pfoſten. Aehnliche Gelegenheiten

wer ta ich von Griesheim verſiebt, ſo daß man zu dem Geſamtergeb=
nis
/hmt: Griesheim, auf Grund ſeines reiferen Könnens, gewann
verhc . Nauheim machte den Worfeldern den Sieg nicht leicht; das
Treßſuand nämlich bis kurz vor Schluß noch torlos. Die ſympathiſche
Nauſſhinr Elf pflegt in der erſten Halbzeit immer ein ſtarkes, mit=
untätzuuch
erfolgreiches Angriffsſpiel. Aber die Ausdauer und das
a½ihalten am Erfolg fehlt noch in der zweiten Hälfte. Wenn die
ü6rMauheimer zu ihrem ſchönen Angriffsſpiel noch ein produktives
Vertcegurngsſyſtem dazu lernen, wird die Mannſchaft einen günſtigeren
zn der Tabelle erreichen oder wenigſtens der Gefahrzone des
E’soentrinnen. Langen hatte einen ſchweren Gang nach Pfung=
ſtadtt
Er ide Mannſchaften, die ſich ſo gut kennen wie ihre Hoſen=
Awaren ſcheinbar ſehr vorſichtig und decken ſich gegenſeitig
tl daß ein Erfolg beiderſeits unmöglich war. Die 22 Mann
rich ausgezeichnet auf die Verteidigung, und deshalb iſt wohl
orloſes Ergebnis zuſtandegekommen.

Die Tabelle gibt nun folgendes Bild:
Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Griesheim 21:11 12 Burfelden 20:18 imngſtadt 14:13 1 ſts, Langen 16:12 amheim 15:20 eu=Iſenburg 7:19 1

Boxen.

Hie DRfAB.Hie SWABV.
rnüchternde kalte Brauſe für die SWABV.=Gründer bedeutet
ſtloche Bekanntmachung des Deutſchen Reichsverbandes für
=Boxen in Berlin, welche folgendermaßen lautet: Der Süd=
Amateur=Box=Verband gilt ab 30. November 1924 als auf=
.2ze Vereine dieſes Bezirkes ſind bis auf weiteres unmittelbare
ſe: des DRfAB. und haben Veranſtaltungsanmeldungen ſowie
Aaſoen und Beiträge direkt an den DRfAB. einzureichen. Alle
Fi½ dommenden Vereine werden erſucht, den fälligen Jahresbeitrag
m Elyark bis 15. Dezember auf unſer Poſtſcheckkonto einzuzahlen,
ſoſiſatzungsgemäß verfahren werden muß (§ 27 der Satzungen).
Beit kischrichten gehen den Vereinen zu.
2Ahrer intereſſierende Abſatz des vom DRfAB. angezogenen § 27
Euagen hat folgenden Wortlaut:
,h.cht Wochen mit Beitragszahlungen oder Schulden anderer
iun Rückſtand befindliche Verbände ſind vom Verwaltungsaus=
ſI
,h ſöis zur Erfüllung ihrer Pflichten zu entrechten.
9 beißt mit anderen Worten: Wer den Jahresbeitrag nicht an
BAFB. zahlt, wird disqualifiziert. Und das wäre bei den gerade
ta und Februar bevorſtehenden Landesmeiſterſchaften kein gro=
8räigen. Unter Umſtänden könnten dadurch den rechtmäßigen
füüe ſchre Titel verloren gehen. Die Neugründer des Südweſt=
ſück
MAmateur=Box=Verbandes, haben alſo zwei Möglichkeiten:
Ɨn des Jahresbeitrages an den Reichsverband oder an den (vom
tbyrnb noch nicht anerkannten) SWABV. Der oben mitgeteilte
ch woes Reichsverbandes hat einen empfindlichen Riß in die Ein=
pt
mer ſüddeutſchen Neugründer gebracht, die gemäß dem erſten
undſeuben des neuen Verbandes vom 1. Dezember ja eigentlich
blanfgenommen gelten, wenn ſie den darin feſtgeſetzten Betrag
zrhillnark an die Kaſſe des SWABV. bezahlt haben. Es wurde
enreits von einigen größeren Vereinen (es handelt ſich um etwa
beſchloſſen, Zahlung nicht an den SWABV., ſondern bor=
NSerlin zu leiſten, ſich damit alſo zunächſt der Berliner Ober=
nunterſtellen
und die weiteren Entſchließungen des Reichs=
bzuſarten
.

Kegeln.

Darmſtädter Keglerverband.
(Verſpätet eingegangen.)
eptember I. Js. folgte die dritte Mannſchaft einer Ein=
nen
gegründeten Mannheimer Verbandes, um einen Heraus=
ampf
auszufechten. Es war ein Freundſchaftsſpiel, das ſehr
merlief. Bei dieſem Spiel unterlag die dritte Darmſtädter
mit einem Minus von 38 Holz. Mannheim äußerte dabei
ſch in einem Rückſpiel ſich noch einmal mit Darmſtadt zu meſſen.

Am vergangenen Sonntag fand im Kaiſerſaal dasſelbe ſtatt. Darm=
ſtadts
dritte Mannſchaft zeigte ſich in beſter Form, wurde aber von
Mannheims Mannſchaft ſtark bedrängt. Der Kampf war ſehr ſpan=
nend
und war es bis zum 9. Manne noch zweifelhaft, wem der Sieg
zufallen würde. Da gelang es dem Schlußmanne von Darmſtadt, 294
Holz vorzulegen, dem Mannheims letzter Mann nur 259 entgegenſetzen
konnte. Der Sieg war darauf für Darmſtadt erreicht. Geſamtholzzahl
für Darmſtadt bei 500 Kugeln 2723, Mannheim brachte es bei der glei=
chen
Kugelzahl auf 2646, ſonach ein Mehr für Darmſtadt von 77 Holz
unter Berückſichtigung des Minus beim Vorſpiel von 38 Holz. beträgt
für beide Spiele das Mehr für Darmſtadt 39 Holz. Beſter Mann von
Darmſtadt war Kegelbruder Scherer (Klub Haſſia) mit 294 Holz
und von Mannheim Kegelbruder Grünick mit 289 Holz. Zum Schluß
widmete der Vorſitzende beiden Mannſchaften anerkennende
Worte und überreichte der Mannheimer Mannſchaft als Erinnerung
an den ſchönen Kampf einen Pokal. In gemütlicher Unterhaltung ver=
weilten
die beiden Mannſchaften noch einige Stunden zuſammen und
trennten ſich mit dem Bewußtſein, einen ſchönen friedlichen Wettkampf
erlebt und die Freundſchaftsbande, enger geknüpft zu haben.

Radfahren.

Berliner Sportpalaſt=Radrennen.
Der zweite Nenntag wies nicht nur bedeutend beſſeren Beſuch auf,
ſondern brachte auch eine Reihe guter Fahrer, von denen die drei
Deutſch=Amerikaner Lang, Jaeger und Weber Neulinge für Berlin
waren, an den Start. Oskar Tietz beſtätigte ſeine gute Form durch
den Sieg im Hauptfahren über Saldow und Hoffmann. Unter der
Bezeichnung Länderkampf Deutſchland=Amerika ſegelten verſchiedene
Wettbewerbe zwiſchen RüttHahn-Bauer einerſeits und Lang
WeberJgeger andererſeits. Von den neun Zweierläufen konnten
Hahn 3, Rütt und Lang je 2, Jäger und Bauer je einen gewinnen.
Das 50 Runden=Punktefahren brachten den Amerikanern 59, den Deut=
ſchen
44 Punkte ein, aber nur deshalb, weil Rütt in der 30. Runde
ausſchied und Bauer zum Schluß ganz abfiel. Im Mannſchaftsverfol=
gungsrennen
war zunächſt auf keiner Seite ein Vorteil wahrzunehmen.
In dem ſehr ſcharf gefahrenen Rennen blieben zum Schluß nur noch
Bauer und Jäger übrig. Bauer holte den Amerikaner nach 75 Runden.
Nach dieſem ſcharfen Rennen fiel das 50 Km.=Mannſchaftsfahren etwas
ab, zumal nach der Hälfte der Sieg von Oskar Tietz=Golle außer Frage
ſtand. Die Ergebniſſe: 50 Rd.=Prämienfahren: 1. P. Schulz: 2.
Schönborn: 3. Rädlitz. Hauptfahren: 1. Osk. Tietz; 2. Saldow;
3. Hoffmann; 4. Münzner. 50 Km.=Mannſchaftsfahren: 1. Osk. Tietz=
Golle 1:12:02; 28 Punkte; 2. Saldow=Techmer 20 P.; 3. Häusler= Münz=
ner
17 P. Länderkampf Deutſchland=Amerika: 1. Amerika (Jgeger=
Lang=Weber) 89 P.; 2. Deutſchland (Rütt=Bauer=Hahn) 86 P.
Breslauer Radrennen.
Der fünfte Radrenntag in der Jahrhunderthalle hatte etwa 6000
Perſonen angelockt. Das Programm bot guten Sport. Beſonders die
Dauerrennen hinter kleinen Motoren, in denen der Breslauer Thomas
die beſte Rolle ſpielte, fanden viel Anklang. In dem internationalen
Fliegervierkampf hatte der Holländer Van Neck jederzeit den Sieg ſicher.
Die übrigen Fliegerrennen brachten inſofern eine Ueberraſchung, als
ſich der Breslauer Knappe von einer ganz ausgezeichneten Seite zeigte.
Die Ergebniſſe: Preis der vier Nationen: 1. Van Neck=Holland
13 P.; 2. Lorenz=Deutſchland 10 P.; 3. Verrges=Belgien 10 P.; 4.
Mori=Italien 7 P. Prämienfahren: 1. Knappe; 2. eine Runde zu=
rück
: Feja; 3. Schneider; 4. Herbſt. 60 Rundenpunktefahren: 1.
Knappe 20 P.; 2. Martin 9 P.: 3. Kirchbach 7 P.; 4. Kneifel 5 P.
Dauerrennen 10 Kilometer: 1. Thomas 11:12; 2. Guignard 100 Meter;
3. Krupkat 200 Meter zur. 15 Kilometer: Thomas 16:20; Krupkat
140 Meter; Guignard 340 Meter zur. 2 Kilometer: Krupkat
29:21,4; Thomas 5 Meter Guignard 530 Meter zur. Geſamtergeb=
nis
: 1. Thomas 49,995 Km.; 2. Krupkat 49,670 Km.; 3. Guignard
49,630 Km.

Schwimmen.

Neuer Weltrekord von Arne Borg.
Der ſchwediſche Meiſterſchwimmer Arne Borg, der erſt kürzlich
den Weißmüllerſchen 500 Meter=Rekord verbeſſern konnte, ſtellte ſeine
derzeit hervorargende Form am Sonntag abermals unter Beweis. Im
Stockholmer Hallenbad verbeſſerte er den 400 Meter=Weltrekord
Weißmüllers, indem er die Strecke in der fabelhaften Zeit von 4:54,7
zurücklegte. Ein vorher von Borg gemachter Verſuch auch den 200
Meter=Rekord Weißmüllers zu ſchlagen, mißglückte, denn er gebrauchte
2:16,6, während die beſte Zeit des Amerikaners genau eine Sekunde
beſſer iſt. Zu Ehren des Schweden fand am Sonntag abend eine
große Abſchiedsfeier anläßlich ſeiner am 20. Dezember beginnenden
Amerikafahrt ſtatt, bei der Staat und Behörden vertreten waren.

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Jiu=Jitſu.

Jiu=Jitſu treibende Vereinigungen, Berufskämpfer und Sportlehrer,
haben in Berlin im Oktober einen Reichsverband für Jiu=Jitſu gegrün=
der
, der die Intereſſen aller Jiu=Jitſu=Anhänger vertreten ſoll. Durch
großzügige Propaganda vor allem durch Veranſtaltung von Jiu=Jitfü=
Vorführungen, ſoll das Verſtändnis aller Bevölkerungskreiſe für dieſe
unvergleichliche Selbſtverteidigungsmethode geweckt werden, um dem leider
noch zu wenig bekannten Jiu=Jitſu neue Anhänger zuzuführen. Es iſt
beabſichtigt, zu Beginn des kommenden Jahres die von allen Sportkreiſen
erwarteten Jiu=Jitſu=Meiſterſchaftskämpfe für Berufskämpfer und Ama=
teure
zum Austrag zu bringen.
Da die Anſchriften aller Jiu=Jitſu=Vereine, =Berufskämpfer und
=Sportlehrer nicht bekannt ſind, ergeht auf dieſem Wege die Aufforderung
zum Anſchluß an den Reichsverband, deſſen Geſchäftsſtelle ſich in Berlin=
N. 65, Lütticher Straße 2, befindet.
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M. in Z.: 25. April 1922: 252,18 Geld, 252,82 Brief. 19. Juni 1922:
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Frankfurter Rund=Funk=Programm.
Donnerstag, den 18. Dez. 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen: Berliner
und Hamburger Produkten (Vorbörſe), amerikaniſche Produkten ( An=
fangskurſe
). 11.55 Uhr: Zeitangabe. 12.00 Uhr: Nachrichten=
dienſt
. 4.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen: Amtliche Produktenbörſe
Hamburg, Berlin, Köln, Magdeburger Zucker und Nürnberger Hop=
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, Deviſenkurſe. 4.306.00 Uhr: Rundfunknachmittag in Muſik
und Wort. 6.006.30 Uhr: Die Leſeſtunde (Aus fernen Ländern):
Tage in Hellas, von Bernhard Guttmann. Sprecher: O. W. Studt=
mann
. 6.30 Uhr: Im Zyklus der Sportvorträge ſpricht Dr. Peter
Frey vom Reichsausſchuß für Leibesübungen. 7 Uhr: Die Stunde
der Frankfurter Zeitung: Wilma von Mönckeberg lieſt Märchen.
7.30 Uhr: Uebertragung aus dem Frankfurter Opernhaus: La
Traviata. Oper in 4 Akten von Giuſeppe Verdi. Perſonen: Vio=
letta
; Valerie; Flora; Bervoix; Anina, Dienerin; Alfred Germont;
Germont, ſein Vater; Gaſton von Létoriere; Baron Douphal; Mar=
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von Orbigny; Dr. Grenoil; Joſef, ein Diener. Ort: Paris und
Umgebung. Zeit: Gegenwart.

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Tageskalender. Mittwoch, den 17. Dezember 1924.
Landestheater Großes Haus. Anfang nachm. 2½ Uhr, Ende
gegen 5 Uhr (Außer Miete): Das Chriſtſternlein. Anfang 7½
Uhr, Ende gegen 10½ Uhr (E 9): Der luſtige Krieg Kleines
Haus: keine Vorſtellung, Orpheum: keine Vorſtellung.
Hausfrauentag, nachm. 3½ Uhr, in ſämtlichen Räumen der
Turnhalle am Woogsplatz. Heſſenflieger=Verein für
Luftfahrt, nachm. 5 Uhr Techn. Hochſchule, Saal 326, Vortrag
mit Lichtbildern: Flettner=Rotor und Flettner=Ruder. Heſſ.
Jagdklub, abends 7 Uhr, im Gartenſaal des Saalbaues, Vortrag
des Herrn Prof. Dr. Popp aus Frankfurt über: Kriminalwiſſenſchaft
und Wildererbekämpfung. Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt= Licht=
ſpiele
: Kinovorſtellungen.
Verſteigerungskalender. Freitag, den 18. Dezember 1924.
Nutzholzverſteigerung, vorm. 9 Uhr, im Fürſtenſaal, Grafen=
ſtraße
. Verſteigerung eines Faſelochſen, nachmittags
2 Uhr, im Faſelſtall in Eſchollbrücken.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Donnerstag, 15. Dezember:
Meiſt bedeckt, wechſelnde Winde, Temperatur wenig verändert, Nebel
oder Dunſt, ſtellenweiſe Niederſchläge.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polſtik und Wirtſchaft: Rudolf Maup=
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streaſr
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdeennt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C Wittich ſämtlich in Darmſtade.

Die heutige Nummer hat 16 Seiten

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17. Oezember 1924

Handel und Wandel in Heſſen.
. Im Konkurſeüber die Fafag, fand geſtern im großen
Schwurgerichtsſaal des Landgerichts die erſte Gläubigerverſammkung
ſtatt, zu der ſich die Gläubiger in großer Zahl cingefunden hatten. Die
Verhandlungen wurden von Herrn Staatsanwalt Dr. Meuſenzahl
geleitet. Nachdem der Vorſitzende die Erſchienenen über ihr Stimmrecht
belehrt hatte, erſtattete der Rechtsanwalt Dr. Hoffmann II. als Kon=
kursverwalter
Bericht über den Stand des Verfahrens. Hiernach wurde
die Aktiengeſellſchaft im Jahre 1922 mit einem Kapital von 2 500 000 Mk.
gegründet. Das Kapital beſtand zum großen Teil in Maſchinen. Im
Fuli 1924 kam die Geſellſchaft unter Geſchäftsaufſicht, an die ſich im
September der Konkurs anſchloß. Die Aktiven der Maſſe ſind auf 142000
Mark geſchätzt. Ihnen ſteken etwa 750 000 Mark Schulden gegenüber.
Unter den letzteren befinden ſich erhebliche Eigentums= und Pfandgläubi=
ger
, ſo daß auf die Gläubiger ohne Vorrecht vorausſichtlich nur eine ganz
geringe Dividende von 510 Prozent entfallen wird. Die Vevvertung
der Maſſe iſt eingeleitet und ſoll vom Konkursverwalter möglichſt be=
ſchleuigt
werden, damit möglichſt bald eine Auszahlung an die bevor=
rechtigten
Gläubiger und die notleidenden Angeſtellten erfolgen kann.
Nach einer eingehenden Ausſprache, an der ſich zahlreiche Gläubiger und
Anwälte beteiligten, wurde der Konkursverwalter Dr. Hoffmann II.
einſtimmig wiedergewählt und ein Gläubigerausſchuß aus den Herren
Geh. Juſtizrat Dr. Metz, Dr. Buchhold und Hermn Ober gebildet.
Hierauf fand eine längere Prüfung der angemeldeten Forderungen ſtatt.
* Mainzer Aktien=Bierbrauerei, Mainz. Das
Unternehmen kann, da die Geſellſchaft ſchon ſehr frühzeitig zur Gold=
markbilanz
überging, und ſchon im ganzen Berichtsjahre wieder über=
ſichtliche
Bücher führte, infolge der Mark=Stabiliſierung auf ein befriedi=
gendes
Reſultat zurückblicken. Es wurde ein Rohüberſchuß von 819 522,39
Rmk. erzielt, von dem nach Vorſchrift des Geſellſchaftsvertrags für zwei=
felhafte
Außenſtände 40 000 Rmk. und für Abſchreibungen 220 763,17
Rmk. reſerviert, ſo daß ein Reingewinn von 558 759,22 Mk. verbleibt,
der wie folgt verteilt wird: 50 000 Rmk. Zuweiſung zum Sicherheits=
beſtand
, 140 000 Rmk. Rückſtellung für Reparaturen uſw. und zur Ver=
fügung
des Aufſichtsrats; 480 Rmk. 6 Prozent feſte Dividende von
8000 Rmk. Namensaktien, zahlbar vom 2. 1. 25 ab: 264 000 Rmk. gleich
8 Prozent Dividende von 3 300 000 Rmk. Aktienkapital, zahlbar vom
2. 1. 25 ab; 28 372,75 Rmk. Gewinnanteil an den Aufſichtsrat gemäß
Geſellſchaftsvertrag, 75 906, 47 Rmk. Vortrag auf neues Jahr. Die eiſerne
Sparſamkeit im vergangenen Jahrzehnt hat umfangreiche Ergänzungen
und Neueinrichtungen notwendig gemacht. Zur Bereitſtellung von Mit=
teln
für dieſe Anſchaffungen wird ein Erneuerungsfonds gebildet. Die
Steuerleiſtung betrug im abgelaufenen Geſchäftsjahr 829 371,84 Rmk. Der
Ausblick in das begonnene Geſchäftsjahr wird von der bangen Frage be=
herrſcht
, ob die ſtabile Kaufkraft der Goldmark im In= und Auslande
ſtandhält. Vielfach ſich zeigende Beſtrebungen, die Tariflöhne allgemein
wieder in eime aufſteigende Bewegung zu bringen, bedrohen den kaum
gewonnenen Beharrungszuſtand aller Preiſe und die Konkurrenzfähig=
keit
der Geſellſchaft auf dem Weltmarkt. Denn hohe Durchſchnittslöhne
bringen bekanntlich keineswegs eine Beſſerung der Lebenshaltung für
den Arbeiter; ſie bringen vielmehr ſofort eine Steigerung der Preiſe
aller täglichen Bedarfsartikel, oder was das gleiche bedeutet ein
Sinken der Kaufkraft unſerer Reichsmark. 3 539 594,72 Rmk. an Ein=
nahmen
(Bier und Brauereiabfälle) ſtehen in der Gewinn= und Verluſt=
rechnung
Ausgaben gegenüber: 868 735,90 Rmk. Rohmaterialien, an
Steuern, Löhnen, Betriebsunkoſten uſw. 1 851 336,/43 Rmk., und 819 522
Rmk. 39 Pfg. Rohüberſchuß.
* Schuhfabrik Eugen Wallerſtein A. G., Offenbach
am Main. Der am 22. Dezember ſtattfindenden Generalverſammlung
wird die Umſtellung des Stammkapitals von bisher 24 Millionen Papier=
mark
auf 1800 000 Goldmk. vorgeſchlagen in der Art, daß für fe 4 alte
Aktien zu je 1000 Mk. drei neue Aktien zu je 100 Gmk. ausgegeben wer=
den
: Der geſetzlichen Reſerve ſollen 180 000 Gmk. überwieſen werden.
Erwerbsgeſellſchaften.
w. Silba Holz=Aktiengeſellſchaft Berlin. In
der außerordentlichen Generalverſammlung, die im Silvahauſe in Ber=
lin
, Friedrichſtraße 23, abgehalten wurde, wurde zunächſt die vorgelegte
Goldmarkeröffnungsbilanz, ſowie der Prüfungsbericht des Vorſtandes
und Aufſichtsrats und der Umſtellungsplan genehmigt. In der Bilanz,
die auf den Stichtag des 1. Januar 1924 aufgeſtellt worden iſt, erſcheint
u. a. der Grundbeſitz der Geſellſchaft, beſtehend in einem ſehr großen
Platz in Flanz.=Buchholz bei Berlin mit Gleisanſchluß, der zum Teil als
Holzlagerplatz ausgebaut iſt, mit 214 000 Mk., das Inventar mit 1 Mk.,
Warenbeſtände mit 209 299 Mk. und Debitoren mit 254 971 Mk. Die
Paſſiven ſetzen ſich zuſammen aus Grundkapital 630 000 Mk. und Kredi=
toren
187 680 Mk. Das Papiermarkkapital von 63 Millionen wird auf
630 000 Goldmark umgeſtellt und wird unter Ausſchluß des geſetzlichen
Bezugsrechts der Aktionäre um bis zu 370 000 Goldmark auf bis zu eineer.
Million Goldmark erhöht. Auf je zwei über 1000 Papiermark lautende
alte Aktien wird eine auf 20 Goldmark lautende neue Aktie ausgegeben.
Sodann wurden die infolge der Umſtellung notwendigen Satzungsände=
rungen
beſchloſſen und der Aufſichtsrat ermächtigt, dieſe durchzuführen.

Fundelsdict!
Bierbrauerei Durlacher Hof A. G., vorm. Hagen, wichen. Gleichwohl blieb die Tendenz aber durchaus feſt, da die Aus==
Mannheim. Die Generalverſammlung der Bierbrauerei Durlacher rungen auf der geſtvgen Veranſtaltung des Zeutralverbandes des Yo
Hof A.G. vorm. Hagen in Mannheim beſchloß, die Stammaktien von
5 Millionen Papiermark auf 1,5 Mill. Goldmark und die Vorzugsaktien
Von dem Gewinn von 137 923,36 Goldmark des letzten Jahres werden große Geldflüſſigkeit bei geichlichem Angebot täglichen Geldes zu 1.
8 Prozent Dividende auf das umgeſtellte Vorzugs= und 5 Prozent auf das Mille und darunter allgemein ermutigend wirkten. Ferner
Stammkapital verteilt, 62032,37 Goldmtrk werden dem Reſervefonds
überwieſen.
Meſſen.
Das Ergebnis der großen Deutſchen Funkaus= ſowie die Schwierigkeit der Regierungsbildung im Verein mit den
ſtellung. Die große Deutſche Funkausſtellung iſt am Sonntag, den vorſtehenden Feiertagen zur Zurückhaltung. Unter dieſen Einfünf
14. Dezember, abends 11 Uhr, wie vorgeſehen, geſchloſſen worden. Daß blieben trotz einiger Gewinnrealiſationen die am Montanmarkt geſteh
ſich eine Verlängerung trotz des Beſucherandranges, der ſich in den letz= erreichten Steigerungen im allgemeinen gut behauptet. Harpener zo
ten Tagen der Ausſtellung oft beängſtigend ſteigerte, nicht ermöglichen ſogar, angeblich auf Pariſer Käufe, weiter kräftig an, und Gelſenkinc,
ließ, hatte ſeinen Grund im weſentlichen in den außerordentlich günſti= ner folgten in gemäßigterem Tempo. Gelegentliche kleinere Abbröckele
gen geſchäftlichen Ergebniſſen. Die Ausſteller haben zum überwiegenden gen am Montanmarkte wurden meiſt wieder eingeholt. Von Eleltya
Teil für Monate hinaus ihre Produktion verkauft, ſo daß eine weitere tätswerten beſſerten ſich die Werte der Rhein=Elbe Union, Schuckert um
Teilnahme an der Ausſtellung ihnen geſchäftlich nicht ratſam erſ ien. In Siemens und Halsk: weiter. Im übrigen aber war das Geſchäſt
der Tatſache, daß der Verband der Funkinduſtrie beſchloſſen hat, die den ſonſtigen Gebieten der Induſtriewerte ſehr beſchränkt bei undens
große Deutſche Funkausſtellung in Berlin zu einer jährlich wiederkehren= dertem Kursſtande. Auch die Banken= und Sch, ffahrtsaktien erfu
den Einrichtung zu machen, iſt der Beweis für die Zufriedenheit der Aus= keine erwähnenswerte Veränderungen. Von Bahnaktien gewannen 9g
ſteller mit den geſchäftlichen Ergebniſſen zu erblicken. Aber die Bedeu= timore 3 Prozent, Deutſche Anleihen wurden wenig umgeſetzt. Neich
tung der Ausſtellung für das Funkweſen iſt darüber hinaus in der außer= anleihe und 3½prozentige Preußiſche Confols neigten etwas zur 9
ordentlichen Populariſierung des Funkgedankens zu ſehen, die der Maſ= ſchwächung. Ausländiſche Renten funden wenig Beachtung.
ſenbeſuch der Ausſtellung zur Folge haben wird. Auf der Radio= Welt=
ausſtellung
im September 1924 in New York iſt mit 174 000 Beſuchern
eine Nekordziffer erreicht worden. Der Beſuch der großen Deutſchen
Funkausſtellung hat dieſen Weltrekord überſchritten. Bemerkenswert iſt,
daß unter dieſen Beſuchern zahlreiche Ausländer waren, wie ja auch die
führende internationale Preſſe ausführlich über die Ausſtellung berichtet / Amſterdam=Rotterdam..
hat. Man darf als Gewinn dieſer Ausſtellung die Tatſache feſtſtellen, daß Brüſſel=Antwerpen..
die Jahres=Funkausſtellung 1925, die vom 413. September in Berlin Chriſtiania.
im Hauſe der Funkinduſtrie ſtatrfindet, heute ſchon ſtärkſten Erwartungen Kopenhagen
begegnet, die ſich in den bereits vorliegenden zahlreichen Anmeldungen Helſingsfors;
ausſprechen.
Warenmärkte.
wFrankfurter Getreidebörſe vom 16. Dez. Amtliche / Schwei=
Notierungen (Preiſe je 100 Kilo): Weizen Wetterau 20,7523,50 Mark, Spanien,
Roggen 2122,50 Mk., Sommergerſte für Vrauzwecke 2426,50 Mk., Wien (i. D.=Oſterrabg.).
Hafer inländiſch 17,5021,75, Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null Prag ...."
37,2539,25, Roggenmehl 32,5035,50, Weizenkleie 1313,25, Roggen= Budapeſt.
kleie 12,2512,50 Mk. Tendenz feſt.
w. Berliner Produktenbericht. Durch amerikaniſche Jovon
Nachrichten angeregt, geſtaltete ſich die Haltung des Getreidemarktes feſt. Rio de Jaueiro.
Es zeigte ſich Nachfrage für Weſternroggen infolge der zurückhaltenden Belgrad.
teuren inländiſchen Offerten. Namentlich Mittel= und Weſtdeutſchland Liſſabon,
zeigte Bedarf für dieſes Getreide. Auch auf Weizen wirkten die ameri=
kaniſchen
Berichte befeſtigend, trotzdem die Abſatzmöglichkeit für Weizen= Konſtantiunopel
mehl ſich kaum gebeſſert hat. Im Lieferungshandel zogen die Preiſe
gleichfalls an. Gerſte und Hafer waren gleichfalls feſt und auf Lieferung
höher. Für Kleie beſtand Begehr. Andere Futtermittel waren gut be=
hauptet
.
Börſen.
* Frankfurter Börſe vom 16. Dez. (Eigener Bericht.) Das Berl.=Anhalt=Maſch
Börſenbild hatte gegenüber geſtern Veränderungen nicht erfahren. Die Berl.f.Eleftr. W.vor

bevorſtehenden Feiertage und der Jahresultimo laſſen keine Unterneh=
mungsluſt
bei der Spekulation und beim Puhlikum mehr aufkommen.
Man eröffnete unter mäßigen Umſätzen auf allen Gebieten des Aktien=
marktes
gut behauptet. Der Montanmarkt bleibt etwas angeregter im
Zuſammenhang mit den bekannten wirtſchaftlichen Verhandlungen. Man
konnte auf dieſem Gebiet außerdem wieder mit ziemlicher Beſtimmtheit
ausländiſche Kaufe feſtſtellen. Während der offiziellen Börſenzeit hielten
ſich aber die Kursbewegungen ſowohl am Montanmarkt als auch auf den
übrigen Gebieten in engſten Grenzen. Mit Ausnahme von Baltimore,
die von 65 Prozent auf 66 anzogen. Erſt nachbörslich ſetzte ſich unter
mäßiger Belebung der Umſätze eine Befeſtigung durch. Man hörte etwa
um 1 Uhr 45 Min. Harpener 120 G., Phönix 52,75 G., Felten Guilleaume
31 G., AE. G. lagen ſpät nachbörslich mit 10,8 G. Vom Einheitsmarkt iſt
wenig zu berichten. Bei kleinen Umſätzen ergaben ſich im allgemeinen
nur geringfügige Kursveränderungen. Als höher ſind zu erwähnen:
Frankfurter Hof mit 19,